Nunja, zwischenzeitlich kamen bis zu 50% der registrierten Neuinfektionen von Urlaubsrückkehrern aus dem Ausland, das hat definitiv eine Rolle gespielt, mal ganz unabhängig vom Ballermann, die da auch gar nicht an vorderster Stelle auftauchten:
https://twitter.com/OlafGersemann/statu ... 21505?s=20
Was ich aktuell als Problem sehe: Die Strategie in Deutschland beruhte ja darauf, die Fälle auf ein Niveau zu drücken, wo jeder Fall einzeln nachverfolgt werden konnte. Damit konnte man kleinere Ausbruchsgeschehen sofort wieder eindämmen, was wochenlang sehr gut funktioniert hat. Hierbei wurden mal 500-1.000 Fälle pro Tag als Richtwert in Deutschland genannt. Aktuell sinken die Fälle durch Urlaubsrückkehrer, aber der Tagesdurchschnitt ist auf ungefähr 1.750 angestiegen. Letzte Woche gab es 3% weniger Tests, die Fälle sind trotzdem um 25% angestiegen. Heißt für mich, dass man in mehreren Gegenden aktuell die Kontrolle bei der Fallverfolgung verliert, was es umso schwerer macht. Positiv aktuell, dass sich weiterhin noch vor allem junge Menschen anstecken, weshalb die Sterblichkeit weiter gering ist. Zuletzt stieg aber das Durchschnittsalter und auch die Fälle in den Krankenhäusern steigen jetzt langsam wieder an.
In München wurden die Maßnahmen etwas verschärft und auch in Berlin wird bereits über eine Verschärfung der Maßnahmen diskutiert, damit man gar nicht erst in eine Situation wie in Spanien oder Frankreich jetzt reinkommt. Lockerungen erwarte ich jedenfalls nicht mehr, sondern es wird wohl wie in Österreich, Spanien oder Frankreich eher wieder in die andere Richtung gehen. In Verbindung, dass jetzt das dunkle Halbjahr ansteht, nicht schön.