tomsen hat geschrieben: ↑So Dez 13, 2020 10:25 pm
raceface hat geschrieben: ↑So Dez 13, 2020 9:33 pm
Grundsätzlich bin ich für die Maßnahmen.
Nur hätte das schon eher kommen müssen, und ja, deutlicher kommuniziert
[...]
Klar, hast Du Recht. Andererseits hat`s die Politik auch nicht einfach, das sind auch nur Menschen.
Ich finde die Entwicklung gerade in Sachsen schon sehr kritikwürdig. Sachsen hat im Frühjahr im Verhältnis zum Infektionsgeschehen früh reagiert, hatte dadurch wenige Fälle und damit schnell die Kontrolle. Am Ende gab es im Frühjahr etwas mehr als 200 Covid-Tote. Im Sommer war dann mehr möglich. In dem Moment wo in Tschechien die Zahlen stiegen, dann muss ich mich doch nur an Ischgl und Norditalien erinnern, wie es sich von dort nach Norden ausbreitete. Deshalb waren insbesondere Bayern und Baden-Württemberg im Frühjahr betroffen. Reagiert hat man in Sachsen auf die Lage in Tschechien trotzdem erst viel zu spät und es ist kein Wunder, dass die Infektionszahlen im Grenzgebiet Anfangs gestiegen sind. Später breitete es sich immer mehr aus und es wurde weiterhin auf Eigenverantwortung gesetzt und vor Hysterie gewarnt. Das alles mit dem Wissen, dass wenn man wenig Fälle hat, es mehr Kontrolle gibt und damit die negativen Auswirkungen in allen Bereichen umso größer sind. 1.500 Tote gab es schon im Herbst in Sachsen und die Fälle steigen ja noch. Machen wir uns dabei nix vor: Umso später man reagiert, umso später erreicht man ein Niveau, was wieder kontrollierbar ist. Der 10. Januar als Ende der jetzigen Maßnahmen wird gerade in Gegenden mit besonders vielen Fällen noch nicht das Ende sein, sondern es wird danach weitere harte Maßnahmen geben.
Deutschland hatte eine Hotspot-Strategie, damit in den Hotspots schnell reagiert wird, um eine weitere Ausbreitung in andere Kreise zu vermeiden. Gehandelt haben die dortigen Landräte nicht/fast nicht, so dass immer mehr Kreise davon betroffen waren. Mitte Dezember bleibt dann nichts anderes als wieder alles zuzumachen, weil vor allem in Sachsen die Krankenhäuser immer voller werden und der Peak hier noch lange nicht erreicht ist. Da die Situation in Leipzig deutlich besser ist als in allen anderen Kreisen (Inzidenz bei 121) werden die Leipziger Kliniken immer mehr für Betten von Patienten aus anderen sächsischen Kreisen benötigt, wo es keine Kapazitäten mehr gibt. Rd. zwei Drittel der Covid-Patienten kommen mittlerweile von außerhalb. Ich frage mich da mittlerweile schon, was in den Kreisen mal unabhängig der politischen Vorgaben falsch läuft. Der Landkreis Bautzen hat mittlerweile die sechsfache Inzidenz von Leipzig und eigentlich gibt es in ländlichen Gegenden mehr Möglichkeiten sich aus dem Weg zu gehen und Ansteckungsmöglichkeiten wie der ÖPNV spielen eine geringere Rolle.