Corona-Virus

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bullish!
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Re: Corona-Virus

Beitrag von bullish! » Mi Apr 14, 2021 5:51 pm

Anderson hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 4:57 pm
bullish! hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 12:16 pm J&J und Astrazeneca
EU will Impfstoffverträge mit zwei Herstellern nicht verlängern
https://www.t-online.de/nachrichten/aus ... ngern.html

Vektorimpfstoffe also längerfristig Auslaufmodelle? Dieser "Abgesang" wird das
ohnehin sehr eingeschränkte Vertrauen dann wohl aktuell nochmal negativ befeuern. :think:
Die Vektor-Impfstoffe von AZ und J&J sind sehr wirksam, die Risiken sind extrem klein. Sie sind außerdem billiger als andere und es gibt zu Wirksamkeit und Risiken eine gesicherte Datenlage, im Gegenteil zu anderen, ähnlich gebauten Impfstoffen, bspw. aus Russland oder China.

Es werden sich weltweit viele ärmere Länder freuen, dass für sie zusätzliche Kapazitäten frei werden. Dazu werden auch europäische Länder, eher aus dem Süden und vor allem dem Südosten, gehören.

Trotz der dadurch eintretenden Verzögerungen steigt jetzt Dänemark bei diesem Vakzin völlig aus.

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... a-103.html
Es gebe "echte und ernsthafte Hinweise" auf schwere Nebenwirkungen des Vakzins, erklärte der Chef der dänischen Gesundheitsbehörde, Sören Broström. Die Impfkampagne werde deshalb für alle Altersgruppen "ohne diesen Impfstoff fortgesetzt". Damit dürfte sich der Impfplan um einige Wochen verzögern.
Zuletzt geändert von bullish! am Mi Apr 14, 2021 6:32 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Jupp
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Corona-Virus

Beitrag von Jupp » Mi Apr 14, 2021 6:00 pm

@Schmidder
Ich empfehle diesen Twitteraccount, der meldet immer direkt, wenn es neue Termine gibt, da er die Datenbank offenbar auslesen kann: https://twitter.com/impfterminesn/statu ... 34757?s=21

Grundsätzlich hilft es immer wieder reinzuschauen am Tag, auch zu abwegigen Zeiten, wie früh 6:00 Uhr. In meinem weiteren Umfeld haben diese Woche 4 Haushalte einen Impftermin in Gruppe 2, allerdings nie in Leipzig. In den anderen Impfzentren außerhalb von Leipzig sieht es besser aus, insbesondere in Löbau, wo jeden Tag hunderte Termine verfallen. Leider weit weg von Leipzig....: https://www.countee.ch/app/de/counter/i ... iz_sachsen

Zu Kitas/Schulen: Die Aussagen von Herrn Kiess bleiben seit Monaten gleich, aber es bleibt eine Außenseitermeinung, die er natürlich gern haben kann.
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Anderson
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Re: Corona-Virus

Beitrag von Anderson » Mi Apr 14, 2021 6:03 pm

Daniel1975 hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 5:48 pm
Du hast doch zum größten Teil recht, für mich macht es aber einen großen Unterschied ob es eine 100er Inzidenz in Bochum, wo die Menschen auf engsten Raum zusammenleben, oder in Nordwestmecklenburg, wo es mehr Kühe als Menschen gibt, gibt.
Die leben und arbeiten in Mecklenburg in ihren Wohnungen, Büros, Schulen ähnlich eng miteinander wie in Bochum.

Der Unterschied ist nur, dass es zwischen den Häusern in Mecklenburg im Durchschnitt mehr Platz gibt als in Bochum.
Der Abstand zwischen den Häusern ist aber für das Infektionsgeschehen irrelevant, das Infektionsgeschehen spielt sich in den Häusern ab, zu beinahe 100%.
Zehn Leute bei einer Geburtstagsfeier in einer privaten Kellerbar sind in Mecklenburg nicht ungefährlicher als in Bochum.

Ich glaube, du unterliegst dem gleichen Denkfehler, dem die Leute im Vogtland, in Thüringen ... unterliegen: Hier ist es dünn besiedelt, bei uns kann nichts passieren.
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Re: Corona-Virus

Beitrag von Daniel1975 » Mi Apr 14, 2021 6:35 pm

Anderson hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 6:03 pm
Daniel1975 hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 5:48 pm
Du hast doch zum größten Teil recht, für mich macht es aber einen großen Unterschied ob es eine 100er Inzidenz in Bochum, wo die Menschen auf engsten Raum zusammenleben, oder in Nordwestmecklenburg, wo es mehr Kühe als Menschen gibt, gibt.
Die leben und arbeiten in Mecklenburg in ihren Wohnungen, Büros, Schulen ähnlich eng miteinander wie in Bochum.

Der Unterschied ist nur, dass es zwischen den Häusern in Mecklenburg im Durchschnitt mehr Platz gibt als in Bochum.
Der Abstand zwischen den Häusern ist aber für das Infektionsgeschehen irrelevant, das Infektionsgeschehen spielt sich in den Häusern ab, zu beinahe 100%.
Zehn Leute bei einer Geburtstagsfeier in einer privaten Kellerbar sind in Mecklenburg nicht ungefährlicher als in Bochum.

Ich glaube, du unterliegst dem gleichen Denkfehler, dem die Leute im Vogtland, in Thüringen ... unterliegen: Hier ist es dünn besiedelt, bei uns kann nichts passieren.
Aber warum funktioniert es in Schleswig-Holstein einigermassen und in Mecklenburg-Vorpommern nicht so richtig (doppelte Inzidenz) :think: ? Haben die Leute im Nordosten mehr Freiheits - oder sich unbedingt treffen müssen Drang als im hohen Norden :roll: , solche Sachen sind mir immer wieder ein Rätsel :shock: ! Zumal Mecklenburg nichtmal Fremde ins Land lässt.

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Jupp
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Re: Corona-Virus

Beitrag von Jupp » Mi Apr 14, 2021 7:02 pm

Nächste Woche geht es in Sachsen wohl mit Gruppe 3 weiter: https://m.bild.de/regional/dresden/dres ... ssion=true

Also wer aus den Gruppen 1 und 2 noch keinen Termin hat, sollte sich jetzt beeilen. Danach wird die Konkurrenz um die Impftermine größer, weil Gruppe 3 sehr viele Menschen umfasst.
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Re: Corona-Virus

Beitrag von Jupp » Mi Apr 14, 2021 8:13 pm

In Delitzsch gibt es ein neues Impfzentrum der Bundeswehr ab Mai. Dort soll 24 Stunden lang geimpft werden: https://m.lvz.de/amp/news/Region/Mittel ... ssion=true

Wenn man sieht, wie die Termine in der Region weggehen, absolut sinnvoll bei den kommenden Impfstofflieferungen.
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Re: Corona-Virus

Beitrag von Anderson » Mi Apr 14, 2021 11:31 pm

Daniel1975 hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 6:35 pm Aber warum funktioniert es in Schleswig-Holstein einigermassen und in Mecklenburg-Vorpommern nicht so richtig (doppelte Inzidenz) :think: ? Haben die Leute im Nordosten mehr Freiheits - oder sich unbedingt treffen müssen Drang als im hohen Norden :roll: , solche Sachen sind mir immer wieder ein Rätsel :shock: ! Zumal Mecklenburg nichtmal Fremde ins Land lässt.
Im Voraus: Ich habe keine Feldforschung zu dieser Frage betrieben und ich bin auch kein Soziologe, sondern eher Aerosolfachmann. ;)

Ich leite das Folgende aus meiner persönlichen Wahrnehmung und von Gelesenem bzw. Gehörtem her.

Zu Beginn der Pandemie hatten wir vor allem ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Das würde ich am ehesten mit unterschiedlichen Lebensstilen in historisch protestantisch bzw. katholisch geprägten Landschaften erklären.

Inzwischen haben wir, jeweils auf gleicher Höhe, ein erhebliches, verfestigtes Ost-West-Gefälle.

Wenn man sich die Frage stellt, warum das so ist, kommt man wahrscheinlich um den Begriff DDR nicht herum.

Die meisten im Osten ab etwa 45 haben ihre Sozialisation in der DDR erfahren (ich gehöre zu dieser Gruppe), in einem totalitären System, das den meisten Menschen außerhalb des privaten Bereichs wenig bis keinen Mitgestaltungsspielraum gegeben, ihnen aber im Gegenzug auch nicht die Übernahme von Eigenverantwortung abverlangt hat.
Der fürsorgliche Staat hat sich von der Wiege bis zur Bahre um alles gekümmert, man musste nichts weiter tun, als die Klappe zu halten, um ein ruhiges Leben in Sicherheit führen zu können.
Meckern konnte man immer, im kleinen Kreis, offene Abgrenzung inkl. der Inkaufnahme eigener Nachteile war eher die Ausnahme als die Regel. Dieses System hat tendenziell eher Untertanen als mündige Bürger hervorgebracht, die sich für den Zustand ihres Gemeinwesens auch verantwortlich fühlen.

Aus dieser Sozialisation hat sich bei doch einigen im Osten ein Paradoxon entwickelt.

Man kann oder will auf der einen Seite nicht verstehen, dass die jetzigen Gesellschaft grundsätzlich anders (ohne Wertung) funktioniert als die damalige, völlig unsinnige Vergleiche in dieser Richtung kennst du auch; dass es keinen allmächtigen Staat mehr gibt, der einem die Lösung aller Probleme abnimmt; dass Eigenverantwortung viel, viel wichtiger als damals für ein gelungenes Leben (im ganz umfassenden Sinn) ist. Wir müssen viel häufiger Entscheidungen treffen als früher, dabei können wir aus viel mehr Alternativen als auswählen. das kann manchen auch überfordern, der es anders gelernt hat.
Diesen Punkt haben die geborenen Wessis quasi mit der Muttermilch aufgesogen, zumindest mehrheitlich.

Auf der anderen Seite kann man jetzt, auch völlig unreflektiert, offen in Totalopposition zum Staat oder zur Regierung gehen. Im Unterschied zu damals riskiert man damit rein gar nichts. Es ist heute sehr billig, den Widerstandkämpfer zu geben.

Das führt dann zu der absurden Situation, dass man konkret in der Pandemie alle Regeln über den Haufen wirft, gegen die Vernunft wissentlich auch zum eigenen Schaden handelt, gleichzeitig aber empört mit dem Finger auf andere zeigt, die jeweils "völlig versagt" haben.

Ein Psychologe würde sich bei der Beschreibung derartiger Verhaltensweisen in Richtung infantil bewegen, evtl. würde er von durch Erziehung/Sozialisation geschädigten, im Extremfall deformierten Persönlichkiten sprechen.
Der lange Arm einer totatlitären Erziehung reicht weit. Man kann auch als strammer Antikommunist den verinnerlichten totalitären Weltbildern anhängen, ähnliche Erscheinungen wie im Osten Deutschlands sind ja auch in anderen ehemaligen Ostblockstaaten zu beobachten.

Dazu kommt noch verstärkend der Effekt, dass es auch offline möglich ist, in einer Blase zu leben, in ländlichen Gegenden eher als in Metropolen.
In denen wird man unausweichlich und täglich mit anderen Sichtweisen, Sozialisationen, Kulturen ... konfrontiert und dadurch gezwungen, die eigenen Sichtweise zu zumindest zu hinterfragen.

Ich höre hier erst mal auf und harre in stiller Vorfreude erwartungsvoll des Shitstorms zum Beitrag.
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Re: Corona-Virus

Beitrag von kekeLE » Do Apr 15, 2021 12:30 am

Anderson hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 11:31 pm Im Voraus: Ich habe keine Feldforschung zu dieser Frage betrieben und ich bin auch kein Soziologe, sondern eher Aerosolfachmann. ;)

Ich leite das Folgende aus meiner persönlichen Wahrnehmung und von Gelesenem bzw. Gehörtem her.

Zu Beginn der Pandemie hatten wir vor allem ein starkes Nord-Süd-Gefälle. Das würde ich am ehesten mit unterschiedlichen Lebensstilen in historisch protestantisch bzw. katholisch geprägten Landschaften erklären.

Inzwischen haben wir, jeweils auf gleicher Höhe, ein erhebliches, verfestigtes Ost-West-Gefälle.

Wenn man sich die Frage stellt, warum das so ist, kommt man wahrscheinlich um den Begriff DDR nicht herum.

Die meisten im Osten ab etwa 45 haben ihre Sozialisation in der DDR erfahren (ich gehöre zu dieser Gruppe), in einem totalitären System, das den meisten Menschen außerhalb des privaten Bereichs wenig bis keinen Mitgestaltungsspielraum gegeben, ihnen aber im Gegenzug auch nicht die Übernahme von Eigenverantwortung abverlangt hat.
Der fürsorgliche Staat hat sich von der Wiege bis zur Bahre um alles gekümmert, man musste nichts weiter tun, als die Klappe zu halten, um ein ruhiges Leben in Sicherheit führen zu können.
Meckern konnte man immer, im kleinen Kreis, offene Abgrenzung inkl. der Inkaufnahme eigener Nachteile war eher die Ausnahme als die Regel. Dieses System hat tendenziell eher Untertanen als mündige Bürger hervorgebracht, die sich für den Zustand ihres Gemeinwesens auch verantwortlich fühlen.

Aus dieser Sozialisation hat sich bei doch einigen im Osten ein Paradoxon entwickelt.

Man kann oder will auf der einen Seite nicht verstehen, dass die jetzigen Gesellschaft grundsätzlich anders (ohne Wertung) funktioniert als die damalige, völlig unsinnige Vergleiche in dieser Richtung kennst du auch; dass es keinen allmächtigen Staat mehr gibt, der einem die Lösung aller Probleme abnimmt; dass Eigenverantwortung viel, viel wichtiger als damals für ein gelungenes Leben (im ganz umfassenden Sinn) ist. Wir müssen viel häufiger Entscheidungen treffen als früher, dabei können wir aus viel mehr Alternativen als auswählen. das kann manchen auch überfordern, der es anders gelernt hat.
Diesen Punkt haben die geborenen Wessis quasi mit der Muttermilch aufgesogen, zumindest mehrheitlich.

Auf der anderen Seite kann man jetzt, auch völlig unreflektiert, offen in Totalopposition zum Staat oder zur Regierung gehen. Im Unterschied zu damals riskiert man damit rein gar nichts. Es ist heute sehr billig, den Widerstandkämpfer zu geben.

Das führt dann zu der absurden Situation, dass man konkret in der Pandemie alle Regeln über den Haufen wirft, gegen die Vernunft wissentlich auch zum eigenen Schaden handelt, gleichzeitig aber empört mit dem Finger auf andere zeigt, die jeweils "völlig versagt" haben.

Ein Psychologe würde sich bei der Beschreibung derartiger Verhaltensweisen in Richtung infantil bewegen, evtl. würde er von durch Erziehung/Sozialisation geschädigten, im Extremfall deformierten Persönlichkiten sprechen.
Der lange Arm einer totatlitären Erziehung reicht weit. Man kann auch als strammer Antikommunist den verinnerlichten totalitären Weltbildern anhängen, ähnliche Erscheinungen wie im Osten Deutschlands sind ja auch in anderen ehemaligen Ostblockstaaten zu beobachten.

Dazu kommt noch verstärkend der Effekt, dass es auch offline möglich ist, in einer Blase zu leben, in ländlichen Gegenden eher als in Metropolen.
In denen wird man unausweichlich und täglich mit anderen Sichtweisen, Sozialisationen, Kulturen ... konfrontiert und dadurch gezwungen, die eigenen Sichtweise zu zumindest zu hinterfragen.

Ich höre hier erst mal auf und harre in stiller Vorfreude erwartungsvoll des Shitstorms zum Beitrag.
Eine der besten und reflektiertesten Analysen zum Thema :thup:
Dem ist nicht viel hinzuzufügen.
Hab mich direkt mal als langer stiller Mitleser (und der benannten Generation Zugehöriger) angemeldet, um diesen Beitrag zu supporten.

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Re: Corona-Virus

Beitrag von Pointer » Do Apr 15, 2021 1:47 am

Anderson hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 11:31 pm Ich höre hier erst mal auf und harre in stiller Vorfreude erwartungsvoll des Shitstorms zum Beitrag.
Es wird keinen Shit-Storm geben, denn Dein Beitrag beschreibt den historischen Hintergrund für Denk- und Verhaltensstrukturen im Osten Deutschlands sehr gut. Respekt!
Ich habe es für mich immer vereinfacht: Die Masse der Bevölkerung braucht und sucht in erster Linie eine Person oder eine Partei mit Führungsqualität und einem klaren Programm, einer Zielsetzung mit der man sich identifizieren kann. Für eine ideologisch über Jahrzehnte darauf getrimmte Bevölkerungsgruppe, dass DIE DAS Da OBEN schon richten werden, Furcht vor Drangsalierung bei Gegenwehr nehme ich hier mal aus der Diskussion bewusst raus, ist dies eher nachvollziehbar.
Der nie endende Herdeneffekt!
Was mich bei dieser Diskussion aber immer irritiert: Warum entwickelt sich das wirtschaftlich potente „Ländle“ unter Führung eines Grünen Ministerpräsidenten, zum HotSpot der Querdenker und Demokratiegegner dieses Landes?
Steht der Gruppe die nach verordneter (evntl. sogar erhoffter befohlener) Sicherheit und Strategie strebt nun eine Gruppe entgegen, die sich als völlig befreit von allen Sachzwängen sieht und keine Verantwortung mehr für die Gemeinschaft übernehmen will? Sind beide Lager noch von eigenen Erkenntnisgewinnen geprägt oder längst in medialen, populistischen Strukturen verhaftet, denen man mit Argumenten nicht mehr entgegenkommt.
Ich kann und will Deiner Einschätzung zur ostdeutschen Bevölkerungsgruppe nicht widersprechen, mich bewegt aber immer mehr die Frage, warum Menschen, die mit allen Vorteilen einer freiheitlichen Demokratie und Grundordnung aufgewachsen sind, sich derart entfremdend von real existierenden Problemen bewegen.

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Adamson
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Re: Corona-Virus

Beitrag von Adamson » Do Apr 15, 2021 8:51 am

schmidder hat geschrieben: Mi Apr 14, 2021 5:01 pm
PS bzgl Impfungen bleib ich maximal pessimistisch. Ich bin Gruppe 2 und seit 1-2 Monaten (für meinen Seelenheil will ich es gar nicht genau wissen) bekomm ich kein Termin. Davor habe ich für ältere G1 Patienten versucht Termine zu bekommen. Auch das hat ewig gedauert. 500.000 Impfungen pro Tag? Ich kann es mir nicht vorstellen. Wo werden denn diese Leute geimpft, wie kommen die an Termine. Für mich alles sehr fragwürdig. Das bis September jeder eine Impfung hat, kann ich mir nicht vorstellen.
Sorry, aber das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich habe mich bislang insgesamt dreimal um Termin kümmern müssen. Jedes Mal der gleiche Vorgang: Online registriert, spätestens am nächsten Tag (unabhängig von Uhrzeit) erhielt ich einen Termin. In der Verwandtschaft dasselbe: online registriert, am nächsten Tag Termin. Habe gerade mit einer Kollegin das Thema besprochen. Dasselbe: gestern registriert, noch am selben Abend hätte sie zwei Termine bekommen können, die aber nicht gepasst haben. Voraussetzung ist natürlich, man ist hier flexibel und wäre auch bereit und in der Lage nach Borna, Riesa oder Belgern zu fahren. Gerade in Belgern scheint es sehr viele Termine zu geben.
"Je mehr wir uns der Wahrheit nähern, desto mehr entfernen wir uns von der Wirklichkeit." Stanislaw Jerzy Lec

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