Mal ein paar Berichtigungen:
1) Der Stromverbrauch steigt nicht, sondern er sinkt in den letzten vier Jahren. Höchststand 2005-2006, sowohl was die Erzeugung als auch den Verbrauch angeht.
2) Der Anteil der Kernenergie am Stromerzeugung war deutlich höher. Vor der Abschaltung zw. 23-30%, nach der Abschaltung bei rund 17%. Dein Anteil von 11% ist vermutlich der Anteil an der Primärenergieerzeugung
3) Die Förderung von Solar wurde nicht gedrosselt, weil sie nix bringt. Ganz im Gegenteil: sie war zu erfolgreich (schau dir mal die Zuwachsraten der Kapazitäten an) und damit wird die Solarförderung zu teuer. Zumal sie ordnungspolitisch begründet wurde mit dem entstehen neuer, zukunftsfähiger Jobs in der deutschen Solarbranche. Aber der Großteil der in Deutschland verbauten Panels stammt mittlerweile aus China etc.
4) was die Potentiale der erneuerbaren angeht:
Wasserkraft ist in der Tat ziemlich ausgereizt. Ab und an wird es nochmal eine Erneuerung und damit Kapazitätserhöhung von Laufwasserkraftwerken (LWK) geben, wie bei
Wasserkraftwerk Rheinfelden. Aber wenn dann wird da in Zukunft eher bei den Mini- und Mikro-LWK wieder was passieren. Im Sauerland und anderen Regionen gibt das schon einige Leute, die alte Mini-LWK wieder aufbauen, da es sich mit der Einspeisevergütung wieder lohnt und neue Laufräder auch effizienter sind. Aber für Wasserkraftwerke mit Staumauern und Fallhöhen wie in Norwegen, Österreich oder die Schweiz ist die Topographie in Deutschland nicht geeignet.
Biogas und anschliessende Verstromung wird auch noch wachsen, ist aber nicht ganz problemfrei, da vor allem Maissilage verwendet wird, da höhere Erträge bieten als Anlagen die überwiegend mit Gülle betriebenen werden. Werden die Anlagen zu groß, wird es aber ziemlich schwierig die Rohstoffe zur Vergasung regional zu versorgen. Energiepflanzen in Monokultur ist jetzt auch nicht die Weiheit letzter Schluss. Zudem wäre der Wirkungsgrad der Anlagen höher, wenn man die anfallende Wärme der Verstromung in BHKW nutzen könnte, was aufgrund der ländlichen Lage meist nicht oder nur zu einem geringen Teil passiert.
Windkraft wird onshore auch nicht mehr so stark anwachsen. Zumindest was die Anzahl der Anlagen angeht. Aber alte Anlagen werden sicherlich noch von 1 MW auf 4-5 MW erneuert (re-fit). Aber off-shore ist da noch ne Menge Kapazität unerschlossen, auch wenn dies teuer und technisch anspruchsvoll ist.
Photovotaik wird sicherlich auch zunehmen. Zumal da in den nächsten 10-20 Jahren ganz neue Anwendungsmöglichkeiten entstehen werden und der Wirkungsgrad noch deutlich nach oben gehen dürfte. In Zukunft wird sicherlich nicht nur Solarpanels auf dem Dach stattfinden, sondern auch an Hauswänden oder sogar Fenstern. Man wird die Panels eventuell gar nicht mehr als solche erkennen, weil sie so dünn und transparent geworden sind. An der TU Chemnitz wird Farbe entwickelt, die gleichzeitig Strom erzeugt. Vll. wird man später Straßenflächen nutzen, die im Sommer sich gut aufheizen. Vermutlich kommt es auch zu Großprojekten wie Desertec. Szenarien von gehen fest davon aus, dass das Potential in Deutschland noch gut gesteigert werden kann. Ende 2011 waren 24.000 MW Leistung installiert, Roland Berger schätzt das die Leistung bis 2020 auf 70.000 MW anwächst, Siemens schätzt das Potential sogar auf 161.000 MW Leistung. Das wären ungefähr 25% des derzeitigen Stromverbrauchs nur aus Photovoltaik.
Aber vor allem ist beim Thema Energieeffizienz noch etliches zu machen und sollte uns ermöglichen den Strom- (Energie-)verbrauch noch mal deutlich zu senken, ohne das hier die Leute ihr Auto abgeben müssen oder nur noch alle 5 Jahre eine Fernreise machen dürfen. Das
Wuppertal Institut hat in einer Studie für E.On die Einsparpotentiale von 70 Maßnahmen innerhalb von 10 Jahren bei 40% der Endenergienachfrage veranschlagt.
"Dinge, die Pep Guardiola seit heute Abend auf seinem Manchester City-Einkaufszettel hat: Das Bochumer Publikum!"
11Freunde Liveticker Bochum - Bayern DFB Viertelfinale 2016