Demokratisierungswelle in Afrika

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DerWürfler
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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von DerWürfler » Fr Feb 10, 2012 12:16 pm

Liga1 2015 hat geschrieben: Mit welchen Scheuklappen du durchs Leben irrst ist mir gelinde gesagt völlig schnuppe....
Die Frage ist doch immer welchen Informationen ich Gewichtung gebe, damit sie sich mit meinem Weltbild decken. Das dein´s ziemlich verquer ist und du dich mit deinen Schlussfolgerungen in einer Sackgasse verrennst scheinst du nicht zu merken.

Das Gute ist - das hast du richtig bemerkt - das Leute wie du soweit isoliert sind, das sie in der Realpolitik nichts zu melden haben.

Das Georgien schon lange vor dem Kaukasuskonflikt vom Westen und der USA aufgebaut wurde brauchst du uns nicht als wohlbehütetes Geheimnis verkaufen. Das war lange bekannt, wenn man sich damit beschäftigt. Und auch dieser Krieg diente nur Geopolitischen Interessen (Partner der NATO vor der Haustür Russlands) und ging Hand in Hand mit knallharten Wirtschaftsinteressen (Bau einer Pipeline an Russland vorbei gen Westen). Da brauchst du uns das Auftreten Russlands als Beschützer einer russichen Minderheit in Georgien nicht als Gutmenschentum verkaufen.

Und nur dieses eine mal bitte ich dich konkret auf meine Frage zu antworten:

Wie rechtfertigt es Russland seine eigenen Außenpolitischen Interessen vor Menschenrecht zustellen, indem es einen Despoten stützt der Schätzungen zufolge über 5000 Zivilisten auf dem Gewissen hat?

Auf deine Ausführungen bin ich gespannt.

Darüber hinaus halt ich Russlands "Njet" in der Frage für ein geschicktes Täuschungsmanöver um von eigenen Problemen in der Innenpolitik abzulenken. Zur Zeit gehen Tausende in Russland gegen Putin und Medwejew auf die Strasse , da demonstriert man nach Außen hin gerne Stärke und lässt auch mal die Säbel rasseln oder geht nicht ans Telefon.

Der russische Außenpolitik-Experte Dmitrij Trenin schätzt das Vorgehen Russlands in der Syrien-Frage in einem Interview wie folgt ein: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 103,00.htm" onclick="window.open(this.href);return false;


Mir scheint nicht ich irre mit Scheuklappen durch die Welt....
Zuletzt geändert von DerWürfler am Fr Feb 10, 2012 2:55 pm, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von Roter Brauser » Fr Feb 10, 2012 12:36 pm

Cicerico hat geschrieben:Woher soll die Bereitschaft zur "Demokratie" auch kommen? In vielen afrikansichen / arabischen Ländern muss man sich doch sogar fragen, ob das von uns übergestülpte Staatenmodell Sinn hat. Überall Ansammlungen gespaltener Volksgruppen, die teilweise nur durch bloße Gewalt zusammengehalten werden. Da bedarf es tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen, damit sich was ändert, und das kann meiner Meinung nach nur eine Industrialisierung bewirken.
Um mal unseren Altbundeskanzler zu zitieren:
"Ich wundere mich oft darüber, dass wir im Westen uns berufen fühlen, aus den muslimischen Völkern aufrechte Demoktraten machen zu wollen..."

In Europa hat die Durchsetzung der Demokratie über 200 Jahre gedauert. Warum soll es bei Muslimen schneller gehen? Wenn es überhaupt gelingt, dann dauert es Generationen.
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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von Wuppertaler » Fr Feb 10, 2012 12:42 pm

Cicerico hat geschrieben:Woher soll die Bereitschaft zur "Demokratie" auch kommen? In vielen afrikansichen / arabischen Ländern muss man sich doch sogar fragen, ob das von uns übergestülpte Staatenmodell Sinn hat. Überall Ansammlungen gespaltener Volksgruppen, die teilweise nur durch bloße Gewalt zusammengehalten werden. Da bedarf es tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen, damit sich was ändert, und das kann meiner Meinung nach nur eine Industrialisierung bewirken.
Wobei dies eine vollkommen eurozentristische, auf der europäischen Philosophie basierende, Denke ist, die wir im Normalfall überhaupt nicht mehr in Frage stelle. Universelle Menschenrechte, Demokratie und Schutz des Eigentums werden als globale Ziele definiert, die aber durchaus ein fundamentaler Gegensatz zur Lebensweise indigener Völker sein können und wir über die Behauptung der Universalität unserer Prinzipen die der indigenen Völker in Frage stellen.
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John L.

Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von John L. » Fr Feb 10, 2012 1:10 pm

MrHollister89 hat geschrieben:
DerWürfler hat geschrieben:Ich denke das Problem der Leute ist das, man seit ca 9 Monaten keine bzw. nur schleppende Vorschritte sehen kann hinsichtlich Demokratisierung des Landes und "das Volk" den Eindruck hat das nur eine Marionette ausgewechselt wurde. Das Fass zum Überlaufen brachte der Vorfall im Stadion beim dem offensichtlich gezielt Untersützer der Revolution angegriffen wurden.

Es ist m.M. auch nur schwer abzuschätzen welche Ziele der Militärrat verfolgt.
Richtig. Es ist ja nicht das erste Mal in der Geschichte, dass die Eliten eines Landes die vom Volk errungene Macht lieber unter sich aufteilen, anstatt einen wirklichen Demokratisierungsvorgang zu starten. Man muss/darf wohl gespannt sein, wohin das noch führt. Ich habe kein gutes Gefühl.
Die Revolution "frisst" immer ihre Kinder. Was manchmal ganz gut ist (ich möchte jedenfalls nicht von Frau Bohley und Frau Lengsfeld regiert werden - bei allem gebotenen Respekt vor diesen Menschen und ihren Leistungen gegenüber). Meist aber unschön - selbst die Mutter aller Revolutionen wurde ins Gegenteil gekehrt und brachte einen unsäglichen Robespierre hervor.

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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von Liga1 2015 » Fr Feb 10, 2012 4:05 pm

Wuppertaler hat geschrieben: ...............................................
Das ich jetzt nicht den ganzen Text nochmal zitiere hat nichts mit mangelnder Wertschätzung zu tun.

Sicher kann man über all diese Fragen endlos debattieren.

Aber nur vorab angemerkt.

Ich halte Russland keineswegs für einen Staat der sich in jeder Beziehung (menschen)gerecht verhält; auch funktioniert hier noch lange nicht alles so wie man es sich als Westeuropäer vorstellt.

Ich wehre mich aber strikt dagegen das die RF immer als Agressor betitelt wird und nach wie vor aus westlicher Sicht als Feind betrachtet wird.
Es spricht sehr viel dagegen.

Was die Mondlandung betrifft stelle ich deren Wahrheitsgehalt in den Raum, wobei ich selbst mittlerweile zu der festen Überzeugung gelangt bin (nach endlosen Recherchen), das sie 1969 nicht möglich war.

Zum Thema Twin Tower --- schon da verstehe ich die meisten nicht mehr. Warum wird der Einsturz des WTC 7 nie mit einbezogen ? Stunden später stürzt völlig abseits der "Gefahrenzone" ein Gebäude ein, in welchem der CIA, FBI und etliche andere dubiose Behörden sich eingemietet haben, sämtliche Dokumente zu Börsenmanipulationen gelagert waren (alles verbrannt) etc., die umliegenden Gebäude blieben unbeschädigt.

Mit den "Türmen" habe ich mich von Beginn an ingeneurwissenschaftlich auseinandergesetzt.
Und es gibt zahllose Kollegen auf der Welt, die darüber sehr interessante und fundierte Studien verfasst haben die mehr als eindeutig belegen, das es sich dabei eindeutig um einen inside job handelte. (wie inzwischen 75% der Amerikaner auch glauben).
Sollen diese zum Teil sehr geschätzten Architekten, Bauingenieure, Physiker, Statiker, Chemiker, Sprengstoffexperten etc. allesamt Spinner und Verschwörungstheoretiker sein ?
Die Aufarbeitung dieses Falles wird im Übrigen nach wie vor von den US Behörden verweigert, warum ? Was gibt es denn zu verbergen ?
Schließlich gibt es nach Aussage der US Behörden keinen offiziell benannten Täterkreis, nach welchem dieser Anschläge wegen gefahndet wird. Da muß man doch schon aus rechtstaatlichem Interesse daran interessiert sein, die Wahrheit herauszufinden.

Zuletzt noch: bei dem Wort "Verschwörungstheorie" bekomme ich einen dicken Hals.
Wie kann es sein das jede kritische Stimme und jeder noch so wissenschaftliche Bericht ad absurdum geführt wird, die Umkehrung physikalischer Gesetze aber als "Beweis" geduldet wird ?

Und mit Bildern und Berichten sollten alle hier sehr vorsichtig und kritisch umgehen. Ich denke alle erinnern sich noch an die "getürkten" Fernsehbilder von Seiten der USA über den Irak-Krieg.
Wieso sollte das bei den Bildern aus anderen Kriesenregionen anders gehandhabt werden ?
Es geht um Machtausweitung und Milliardengeschäfte, da ist eine gesunde Skepsis doch wohl angebracht, oder ?
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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von CK 27 » Fr Feb 10, 2012 4:53 pm

man muss immer sehen mit welchen information auch wir versorgt werden, wenn britische krisenreporter sagen es gibt ein massaker seitens der regierung (das land spielt jetzt erstmal keine rolle), dann gibt es das massaker auch (in den köpfen), selbst wenn sich regierungstruppen gegen aufständige selbstverteidigt haben, weil sie angegriffen wurden.

und wenn ein land eine riesen kuhzucht aufmachen würde, würde es "experten" geben, die behaupten, die bauen eine supermethanbombe.

wer die informationen bestimmt, hat die macht.......... wir haben in deutschen medien immer nur gaddafi gegner gehört, aber nie gaddafi oder gaddafi anhänger. wir werden im westen immer relativ einseitig mit informationen bedient jahre später, wenn leute die dabei waren aus dem nähkästchen plaudern sind wir meist schlauer (aber auch nur wenn wir uns selbst um diese informationen bemühen) von alleine sagt uns das keiner

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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von DerWürfler » Fr Feb 10, 2012 6:22 pm

Liga1 2015 hat geschrieben: Ich halte Russland keineswegs für einen Staat der sich in jeder Beziehung (menschen)gerecht verhält; auch funktioniert hier noch lange nicht alles so wie man es sich als Westeuropäer vorstellt.
Ich bin beeindruckt. Mit einer Einsicht deinerseits hätte ich nun ja überhaupt nicht gerechnet.

Liga1 2015 hat geschrieben: Ich wehre mich aber strikt dagegen das die RF immer als Agressor betitelt wird und nach wie vor aus westlicher Sicht als Feind betrachtet wird.
Es spricht sehr viel dagegen.
Hier hat niemand Russland als Agressor dargestellt.

Im Gegenzug solltest du dich mal selbst reflektieren. Schließlich bist du es der hier mit wildem Antiamerikanismus auffällt. Laut dem Soziologen Andrei S. Markovits ist der Antiamerikanismus der Zwillingsbruder des Antisemitismus und geht mit diesem Hand in Hand.

Liga1 2015 hat geschrieben: Zum Thema Twin Tower --- schon da verstehe ich die meisten nicht mehr. Warum wird der Einsturz des WTC 7 nie mit einbezogen ? Stunden später stürzt völlig abseits der "Gefahrenzone" ein Gebäude ein, in welchem der CIA, FBI und etliche andere dubiose Behörden sich eingemietet haben, sämtliche Dokumente zu Börsenmanipulationen gelagert waren (alles verbrannt) etc., die umliegenden Gebäude blieben unbeschädigt.

.....


Zuletzt noch: bei dem Wort "Verschwörungstheorie" bekomme ich einen dicken Hals.
Wie kann es sein das jede kritische Stimme und jeder noch so wissenschaftliche Bericht ad absurdum geführt wird, die Umkehrung physikalischer Gesetze aber als "Beweis" geduldet wird ?
Du solltest wissenschaftlich nicht mit pseudowissenschaftlich verwechseln. Die meißten Theorien besitzen schlicht keine wissenschaftliche Ansatzpunkte oder lassen diese vermissen. Dabei sind sie schon längst wiederlegt - auch die deiner geschätzten Kollegen "Architects & Engineers for 9/11Truth". Nur lassen das sogenannte "Truther" oder "Cranks" einfach nicht zu, weil eine eigentliche Aufklärung gar nicht gewünscht ist. Hier würde ich ein zu großes Ego als Begründung für ihr Handeln ins Feld führen. Es geht einzig und alleine darum das Weltbild einer weltbeherrschenden, elitären und kurumpierenden Clique zu zeichnen und zu verbreiten. Fragwürdig ist außerdem das auf einschlägigen Konferenzen und Foren selbst vor dem Schulterschluss mit Rechsextremen nicht zurückgeschreckt wird. Und pietätlos wird´s wenn "Truther" bei der Gedenkveranstaltung am Ground Zero auftauchen und aggressiv die Angehörigen der Anschlagsopfer von ihren kruden Thesen versuchen zu überzeugen.

Da ist eine gesunde Skepsis doch wohl angebracht, oder?

Warum antwortest du nicht auf meine Frage? Hast du keine Argumente?
Zuletzt geändert von DerWürfler am Fr Feb 10, 2012 7:21 pm, insgesamt 8-mal geändert.
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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von Roter Brauser » Fr Feb 10, 2012 6:25 pm

CK 27 hat geschrieben:wir haben in deutschen medien immer nur gaddafi gegner gehört, aber nie gaddafi oder gaddafi anhänger. wir werden im westen immer relativ einseitig mit informationen bedient jahre später, wenn leute die dabei waren aus dem nähkästchen plaudern sind wir meist schlauer (aber auch nur wenn wir uns selbst um diese informationen bemühen) von alleine sagt uns das keiner
Das ist so nicht richtig.
Kann mich an mindestens zwei schräge "Pressekonferenzen" erinnern. Bei der einen saß Gaddafi mit nem Regenschirm im Auto, bei der anderen hat er zwei Stunden unverständlichen Quark geredet. Bei Phönix gabs die sogar live.
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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von DerWürfler » Fr Feb 10, 2012 6:27 pm

Ich kann mich sogar daran erinnern wie eine Frau auf einer Pressekonferenz der Regierung Gaddafi von ihrer Vergewaltigung durch Regierungstruppen geschildert und geklagt hat und flux mundtot gemacht wurde.
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Re: Demokratisierungswelle in Afrika

Beitrag von Wuppertaler » Fr Feb 10, 2012 7:20 pm

Roter Brauser hat geschrieben:
CK 27 hat geschrieben:wir haben in deutschen medien immer nur gaddafi gegner gehört, aber nie gaddafi oder gaddafi anhänger. wir werden im westen immer relativ einseitig mit informationen bedient jahre später, wenn leute die dabei waren aus dem nähkästchen plaudern sind wir meist schlauer (aber auch nur wenn wir uns selbst um diese informationen bemühen) von alleine sagt uns das keiner
Das ist so nicht richtig.
Kann mich an mindestens zwei schräge "Pressekonferenzen" erinnern. Bei der einen saß Gaddafi mit nem Regenschirm im Auto, bei der anderen hat er zwei Stunden unverständlichen Quark geredet. Bei Phönix gabs die sogar live.
Oder wie er 500 Models in Rom eingeladen hat um mit ihm den Koran zu lesen ;)
"Dinge, die Pep Guardiola seit heute Abend auf seinem Manchester City-Einkaufszettel hat: Das Bochumer Publikum!"

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