RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

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Funke-F1
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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von Funke-F1 » Mi Aug 10, 2011 6:17 pm

Puma hat geschrieben:Wird dank 50+1 und DFB nie passieren.

Forza Rasenballsport!
Bin mal gespannt wieviele Tage/Monate/Jahre es 50+1 noch gibt. Nicht vergessen, eine Klage und das Ding ist Geschichte.
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ThunderBlaze
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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von ThunderBlaze » Mi Aug 10, 2011 6:24 pm

nero hat geschrieben:Wenn du dich da mal nicht täuschst, mein Lieber. Auch der DFB und die DFL sind kommerzbasierend. ;)
Sie sind nicht kommerzbasierend sondern interessiert ihr Ligen gut zu vermarkten, damit sollen aber die Vereine und der deutsche Fussball profitieren. Es geht nicht darum Gewinn zu erwirtschaften um sich zu bereichern. Denn dann hast du das System nicht verstanden. Und wie oft sollen sich DFL und DFB noch äußern das sie die Kultur und Traditionen im Fussball bewahren wollen? Das sieht auch die FIFA so.

Ich kann mir auch nicht vorstellen das eine Klage gegen 50+1 Erfolg haben wird, der Sport darf sich selbst organisieren und regulieren. Die Vereine sind kein Teil der freien Marktwirtschaft. Auch wenn es so aussehen mag.
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Funke-F1
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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von Funke-F1 » Mi Aug 10, 2011 6:41 pm

ThunderBlaze hat geschrieben: Die Vereine sind kein Teil der freien Marktwirtschaft.
Definitiv falsch wie bereits das Bosman-Urteil (Arbeitgeber, Arbeitnehmer) gezeigt hat, darum hat die 50+1 Regelung auch keinerlei rechtliche Grundlage in der EU. Wir sind zwar beide keine Juristen darum ist ein Streit darüber auch sinnlos aber in deren Studium wird die 50+1 Regelung sehr gerne als Paradebeispiel herangezogen.

Über kurz oder lang wird auch im deutschen Fußball eine rechtliche Veränderung herbeigeführt werden. Gegen Investoren die langfristig in den Sport und Standort investieren wollen hat nämlich auch weder DFB noch DFL etwas. Gegen die Auswüchse der PL allerdings schon. Und um auch noch etwas zum Thema Rote Bullen vs. RB zu sagen, letztlich wird sich auch dort das sehr viel eingängigere Rote Bullen vor dem sperrigen "Rasenballsport" oder RB durchsetzen. Ist halt auch offensiver.
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ThunderBlaze
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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von ThunderBlaze » Mi Aug 10, 2011 6:49 pm

Das hat aber nun mit diesem Fall nichts im geringsten zu tun.
Funke-F1 hat geschrieben:Gegen Investoren die langfristig in den Sport und Standort investieren wollen hat nämlich auch weder DFB noch DFL etwas.
Dagegen hat auch die FIFA nix. Aber sie haben was dagegen wenn sich Regierungen oder Investoren darin einmischen. Und das ist gut so.
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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von Funke-F1 » Mi Aug 10, 2011 6:56 pm

ThunderBlaze hat geschrieben:Das hat aber nun mit diesem Fall nichts im geringsten zu tun.
Wie ich oben schon geschrieben habe will ich mich mit dir darüber nicht streiten, aber der Zusammenhang zum Bosman Urteil ergibt sich z.B.: aus der freien Arbeitgeberwahl. Und Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind durchaus Teil der "freien Wirtschaft". Auch Steuer- und Sozialrechtlich sind die "Vereine" in der "freien Wirtschaft". Ich bin mir nicht sicher ob du jetzt einen Unterschied zwischen den ausgegliederten Fußballbereichen und den Stammvereinen machst oder machen möchtest?
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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von Arrmaniac » Mi Aug 10, 2011 7:12 pm

Wuppertaler hat geschrieben:Wenn diese Art von Marketing wirklich das Gelbe von Ei wäre, gäbe es mittlerweile sicherlich Nachahmer, denen es auch nicht mehr reicht ihren Firmennamen auf dem Auto stehen zu haben, sondern die die volle Kontrolle über den Rennstall haben möchten. Das dies eben keine Nachahmer auf dem Plan ruft, spricht in meinen Augen eher dafür, dass dies Strategie vor allem aus den Überzeugungen von DM gespeist ist und weniger in der Kosteneffizienz der eingesetzten Mittel begründet.

Mit welchen potenziellen Nachahmern will man denn den Vergleich ziehen? Es muss ja schon ein Entrepreneur sein, der Sportmarketing von Heute auf Morgen von Grund auf startet und gleichzeitig ein Unternehmen, das große Mengen freies Eigenkapital in das Sportmarketing stecken kann. Da fällt mir spontan nur Google ein. Welches andere Unternehmen könnte sagen, wir investieren 100 Millionen in 10 Jahren in einen neuen Fußballclub?
Red Bull geht eine Eigenschaft vollkommen ab, mit der alle anderen "Big Player" nämlich samt und sonders "geschlagen sind": Sie sind vielfach und standortbedingt im Sportmarketing verstrickt. Das sieht man sogar bei VW. Es wäre einfach untragbar für diese Unternehmen, sich nur auf einen einzigen Verein zu konzentrieren. edit: Und dabei die anderen Seilschaften zu kappen.
Wuppertaler hat geschrieben:Das die Gewinnsituation von RB immer noch sehr gut ist, liegt vermutlich in der riesigen Diskrepanz zwischen Herstellungs- und Verkaufspreis. Aber auch da werden in 10 Jahren nicht mehr die selben Margen drin sein wie heute und in den letzten Jahren. Schon jetzt wird RB in den Discountern immer mehr mit Sonderangeboten von der Palette weg verkauft und beworben, damit die Leute nicht zu geschmacklich identischen, aber um Längen billigere Nachahmergetränken (take off etc.) abwandern.
Ich denke dies ist die Herausforderung, der sich das Unternehmen wirklich stellen muss. All das Marketing wird nicht helfen, wenn man das Produktportfolio nicht erfolgreich weiter entwickeln kann.
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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von Elektrozaun » Mi Aug 10, 2011 7:13 pm

Wenn man den Fussball für Investoren öffnet muss man auch die Auswüchse der Premier League in Kauf. Die Clubs sind dann dazu verdonnert Rendite abzuwerfen. Das unmittelbar spürbare Resultat werden extrem steigende Eintrittspreise sein, besonders bei den sog. "Top-Clubs" mit heute großem Anhang und vollen Stadien. Dann ist Schluss mit "für 15 Euro in die Allianz-Arena". Nur um mit einer handvoll spanischer, englischer und italienischer Clubs in der CL mitzuhalten, ist dies in meinen Augen ein unverhältnismäßiger Einschnitt in die bestehende Vereinsstruktur. Dann lieber nationaler Wettbewerb mit Gehältern und Ablösesummen eine Größenordnung tiefer. Ich sehe keinen Gewinn für den Profifussball, wenn dort mit noch mehr Geld hantiert wird.
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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von AceFace » Mi Aug 10, 2011 7:14 pm

Funke-F1 hat geschrieben:
ThunderBlaze hat geschrieben: Die Vereine sind kein Teil der freien Marktwirtschaft.
Definitiv falsch [...]
Definitiv richtig! In der BRD gibt es KEINE Freie Marktwirtschaft (und im Fußball schonmal gar nicht)!
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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von Fanblock-Gänger » Mi Aug 10, 2011 7:17 pm

Es gibt genügend Kräfte innerhalb der UEFA und FIFA und auch bestimmter Bundesligavereine, die den Kommerz geil finden und aus ihrer Sicht nichts gegen eine noch weitergehende Kommerzialisierung hätten, mutmaße ich.

2 Gründe sprechen meiner Meinung nach dagegen:
1.) Man möchte keinen Aufruhr unter Fans
2.) Man möchte sich auch nicht mit "Traditionsvereinen" anlegen.

Dass im Zweifel aber "Traditionsvereine" nix zu melden haben und der "Kommerz" siegt, sieht man an der Regionalligareform.

Erster Schritt, die KOmmerzialisierung weiter zu treiben ist der Verkauf von Stadionsnamensrechten. Zweiter Schritt wird der "Verkauf" von Mannschaftsnamen. Dritter Schritt...

Es wird nur eine Frage der Zeit sein.

Auswüchsen wie in der Premier League kann begegnet werden.

By the way: Die 50+1 verhindert eine Kommerzialisierung des Fußballs nicht, sie behindert sie lediglich, wie man bei RBL ja sieht. Oder bei VW Wolfsburg.

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Re: Rote Bullen vs. RB Leipzig

Beitrag von Funke-F1 » Mi Aug 10, 2011 7:28 pm

Elektrozaun hat geschrieben:Wenn man den Fussball für Investoren öffnet muss man auch die Auswüchse der Premier League in Kauf.
Das ist eben die Frage die auch ein Herr Kind aus Hannover geklärt haben möchte. Kann man eine vernünftige, investorenfreundliche Umgebung schaffen die rechtlich Bestand haben kann.
Elektrozaun hat geschrieben: Die Clubs sind dann dazu verdonnert Rendite abzuwerfen.
Das sind die Clubs, nehmen wir als Paradebeispiel den deutschen Vorzeigeclub FCB, bereits heute. Und zwar die deutschen Vereine weit mehr als ihre englischen oder spanischen Pendants.
Elektrozaun hat geschrieben: Das unmittelbar spürbare Resultat werden extrem steigende Eintrittspreise sein, besonders bei den sog. "Top-Clubs" mit heute großem Anhang und vollen Stadien. Dann ist Schluss mit "für 15 Euro in die Allianz-Arena".
Da kann ich dir nicht widersprechen. Die Clubs bieten eine Leistung an und die Fans konsumieren oder auch nicht! Das gleibt ja jedem selbst überlassen.
Elektrozaun hat geschrieben: Nur um mit einer handvoll spanischer, englischer und italienischer Clubs in der CL mitzuhalten, ist dies in meinen Augen ein unverhältnismäßiger Einschnitt in die bestehende Vereinsstruktur. Dann lieber nationaler Wettbewerb mit Gehältern und Ablösesummen eine Größenordnung tiefer. Ich sehe keinen Gewinn für den Profifussball, wenn dort mit noch mehr Geld hantiert wird.
Unser (deutscher) Profifußball steht doch nicht allein da sondern ist in Europa bzw. die Welt eingebettet. Das geht vom Wettbewerb um Spieler bis zum sportlichen Wettbewerb um EL/CL. Man kann einfach nicht davon ausgehen dass sich hier in Deutschland eine Insel der Glückseligen bildet sondern wir werden davon genauso betroffen sein wie von der Globalisierung und dem momentanen Börsenchaos.

Ich kann eigentlich immer wieder nur sagen was ich auch früher schon mal schrieb, jeder kann konsumieren was er möchte, er muß aber nicht. Fußballglück kann man auch in der 3., 5. oder 10. Liga empfinden. Man muß also nicht am Großen Rad drehen.

Ist aber nur meine Meinung für 10 Eurocent.
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