RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

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Fanblock-Gänger
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von Fanblock-Gänger » Di Feb 11, 2014 3:08 pm

Adamson hat geschrieben:Viele im Osten finden was in LE passiert gar nicht so verkehrt, das sagen sie nicht auf Partys oder am Stammtisch, aber insgeheim finden viele es schon wichtig, dass diese festgefahrenen Bundesligastrukturen mal gehörig durcheinander gewürfelt werden.
Ich denke du hast da Recht. Und warum? Letztlich profitiert RB von der Politik des DFB und der DFL in den ganzen Jahren nach der Wende: Wie hältst du es mit dem Ost-Fußball? Statt den Ostfußball zumindest in den Nachwende-Jahren strukturell zu unterstützen wurde er sich selbst überlassen. Und nicht nur das: Mit einem Arschtritt wurde Dynamo aus der 1. BL befördert. Da man damit in der 1. BL unter sich bleiben konnte (und es in der oberen Etage defacto keine Vereinigung von Ost und West gab) würden sich viele wünschen, wenn nun aus dem Osten jemd. in den Club der Erlauchten vorstoßen würde der die Chance hat, länger als eine Saison drin zu bleiben.

Das mit Hoffenheim finde ich ja interessant, Adamson: Das hab ich noch nicht gehört. Falls du dafür ne Quelle hast würde mich das interessieren.

tortor_et
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von tortor_et » Di Feb 11, 2014 4:37 pm

kalmus hat geschrieben:..., deshalb meine ganz bescheidenen Bedenken, um die Du rum eierst.
Na dann hier nochmal deutlicher meine Meinung:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass auf Grund von massiven „SocialMediaShitStorms“ jemals eine Entscheidung für oder gegen RB Leipzig fallen wird.
Je mehr man dort reinliest desto heftiger schüttelt man den Kopf oder sich selber vor lachen: #Hosengate.

Und das ist nicht nur meine Meinung, sondern habe ich am Wochenende erst erlebt.
Zu Gast in meiner Thüringischen Heimat war von den dortigen Vereinsfußballern die überwiegende Meinung: pro RB Leipzig (denn danach sehnen sich hier alle und unentschieden fürs Spiel.) Und wenn dann noch die Erkenntnis einsetzt, dass RB-Fans nicht aus der Retorte kommen sondern meist jahrzehntelange Fußballleidenschaft haben, ist das der Blick über den Tellerrand den ich meine.

Nachdem Spiel letzten Samstag gab mir meine RWE-Begleitung in unserer Kurve folgende Worte mit auf den Weg: „Gib mir Bescheid, wenn euer Aufstiegsspiel steigt. Ich bin dabei!“

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Adamson
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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von Adamson » Di Feb 11, 2014 5:00 pm

Und ich werde bei unserer Abfahrt aus Erfurt eine Szene wahrscheinlich nie vergessen: Wir rollten kurz hinter dem Stadion in Erfurt mit unserem Fanbus an einer Reihenhaussiedlung vorbei, da stand vor seinem Haus ein älterer Herr, winkte uns zu reckte beide Daumen nach oben und machte die Becker-Faust. Was auch immer diesen Herren dazu bewegt hatte, keine Ahnung, wahrscheinlich ist er gebürtiger Leipziger oder dem trampeln die dämlichen Erfurter Ultras regelmäßig die Saat im Vorgarten kaputt, keine Ahnung, aber jede Wette, wenn du den im Supermarkt ansprichst und ihn zu RB befragst, sagt der bestimmt, dass es im gar nicht passt, das mit dem Kommerz und so ...
@ Fanblock: Das mit Hoffenheim bilde ich mir ein vor paar Jahren in der Sport-Bild gelesen zu haben (oh ja auch ich habe schlimme, schwache Stunden) als man noch das Phänomen Hoffenheim ergründen wollte...
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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von Fanblock-Gänger » Di Feb 11, 2014 5:06 pm

Ahso.
Den Herren hab ich auch gesehen mit dem Daumen. Aus dem Bus. ;) Und er war nicht der einzige mit freundlicher Geste den Bussen gegenüber.

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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von Little Joe » Di Feb 11, 2014 8:00 pm

Fanblock-Gänger hat geschrieben:Ahso.
Den Herren hab ich auch gesehen mit dem Daumen. Aus dem Bus. ;) Und er war nicht der einzige mit freundlicher Geste den Bussen gegenüber.
Richtig. Er und auch ein paar andere am Straßenrand winkten uns zu und klatschten Beifall. Das waren schöne Szenen und zeigt, dass wir nicht bei jedem unbeliebt sind.
So geschehen auch in der letzten Saison in Magdeburg. :clap:

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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von roger » Di Feb 11, 2014 8:18 pm

Wir sind bei den meisten Fussballinteressierten beliebt. Sogar Deutschlandweit. Nur reissen die eben nicht das Mail auf und malen Hassplakate.

Das Hoffenheim im Osten mehr Fanclubs bekam als anderswo liegt schlicht am Fussballerischen Vakuum hier.
"Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.", Albert Einstein

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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von Tewel » Di Feb 11, 2014 9:06 pm

Adamson hat geschrieben:Studie habe ich da keine. Das ist eher "Verkaufspsychologie Teil 2": Kritisiere nie vor einem Kunden deinen Wettbewerber, der Kunde wird instinktiv Partei für diesen ergreifen. Ob dieser Wettbewerber oder in unserem Falle RBL groß oder klein, oder stark oder schwach ist, spielt da keine Rolle.
Sorry, aber ist auch das ne Behauptung? Denn schließlich hängt es sicher sehr stark vom Gegenüber ab wie er Kritik aufnimmt und bewertet. Dann ist die Frage auch, um welche Form von Kritik es sich handelt. Ist sie sachlich oder Plump vorgetragen... Ich behaupte: Ein guter Verkäufer spürt, oder liest die Signale, wenn ein Kunde eine Beeinflussung braucht und Zugänglich für Abwertung von der Konkurrenz ist.

Beim Fußball glaube ich genauso wenig, dass man es so plakativ sehen kann. RBL wird nicht per se dadurch im Zuspruch gestärkt, weil ihn andere runter machen. Dazu gibt es zu viele Menschen die sich zu leicht beeinflussen lassen und eher von der Masse mitreißen lassen. Das würde eher dafür sprechen, dass sich Leute dann distanzieren, wenn sich andere kritisch darüber äußern. Es gehört eher Standing dazu sich mit einer unpopulären Meinung zu behaupten. Es gibt also vermutlich viele verschiedene, persönliche Gründe warum man zu RBL geht (wie auch hier in dem Thread ersichtlich, dabei gibt es sicher auch Gemeinsamkeiten, qualitativ weichen jedoch die Gründe durch individuelle Umstände immer in Nuancen voneinander ab). Mag sein, dass es dabei auch welche reizt das Gefühl zu haben (noch) gegen den Strom zu schwimmen. Aber ich glaube, dass viele auch sehen, dass hier Stärke im Sinne (der schon oben angesprochenen) Kompetenz, finanzieller Mgl. aber vor allem auch Erfolg vorhanden sind. Erfolg macht sexy...

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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von Knallharter_Axel » Mi Feb 12, 2014 9:19 am

Es wird den Bayern nichts nützen denn ich vermute das wir in 3 Jahren an der Spitze der Bundesliga stehen. Didi sei's gedankt. Der macht keine halben Sachen. Läuft alles nach Plan.

Sanitöter
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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von Sanitöter » Mi Feb 12, 2014 9:27 am

PaulZwei hat geschrieben:dagegen ist Red Bull noch ein laues Lüftchen

Der größte Deal der Bundesliga-Geschichte ist perfekt. Nach BILD-Informationen steigt die Allianz AG mit 110 Millionen Euro beim FC Bayern ein.
Der Versicherungskonzern erwirbt 8,33 Prozent der Anteile am Rekordmeister und wird somit nach Adidas (Sportartikel) und Audi (Autos) der dritte große Teilhaber der FC Bayern AG.
Adidas hatte im Jahr 2001 noch 75 Millionen Euro für 10 Prozent gezahlt. Audi folgte dann 2009 mit 90 Millionen für 9,09 Prozent.
Mit dem Allianz-Einstieg erfolgt eine Kapitalerhöhung, bei der die vorherigen Partner nicht mitgehen. Alle drei Konzerne halten deshalb künftig 8,33 Prozent am FC Bayern.
Das verrückte dabei ist, dass der FC Bayern dennoch das Sagen hat.

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Re: RB Leipzig - Leidenschaft und Kommerz

Beitrag von Fanblock-Gänger » Mi Feb 12, 2014 10:56 am

Sanitöter hat geschrieben: Das verrückte dabei ist, dass der FC Bayern dennoch das Sagen hat.
Erstens bin ich mir nicht ganz sicher, ob all die Investoren zumindest gemeinsam in bestimmten Dingen ihren Willen durchsetzen könnten, können und auch schon tun. Denn der Name des Stadions wird schon mal sicher mindestens so lange auf eine Versicherung hinweisen, so lange diese auch Investor im Verein ist, Ähnliches gilt auch beim Ausrüstervertrag.
Zweitens ist zumindest der FC Bayern in seinen Strukturen gefestigt genug, das Heft des Handelns in den wichtigsten Fragen nicht aus der Hand zu geben, denn sie öffnen sich den Investoren nicht aus der Not heraus, haben also deutlich mehr Verhandlungsspielraum und müssen sich von Investoren nix diktieren lassen. Im Unterschied zu Vereinen, die Finanzspritzen so dringend nötig haben, dass die Existenz des Vereins dran hängt. Deshalb ist es in der Frage der Entscheidungshoheit völlig nebensächlich, wieviel Prozent ein Investor an einer KG hält.

Ich empfehle mal folgenden Beitrag der WDR-Sendung "Sport inside" vom letzten Montag: http://www1.wdr.de/mediathek/video/send ... rue#banner
Im Speziellen geht es um die Heuschrecke, die sich Hertha an's Land gezogen hat.

Nicht beirren lassen, Bildsequenzen aus BL-Spielen dürfen nicht gezeigt werden, trotzdem kann man den Beitrag gucken und hören.

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