Laberthread
Re: Laberthread
@ Katmik
Völlig richtig, man muss die Energiezufuhr reduzieren, um abzunehmen. Mehr Bewegung hilft natürlich sich dabei.
Konkret kann das auf die Fragestellung hinauslaufen, ob ich mein Schnitzel ohne Kartoffeln und Gemüse esse oder ob ich Kartoffeln und Gemüse ohne das Schnitzel esse (Mitteldinger sind natürlich auch möglich).
Wenn ich dann aber Bilder von inzwischen leider üblichen Schweinemastanlagen vor meinem inneren Auge habe, wenn ich nicht ausblende, welche Mengen an Antibiotika für diese Art der Tierhaltung unumgänglich sind (die sich daraus ergebenden Resistenzen werden noch ein Riesenproblem für das Gesundheitswesen, sie werden sehr viele Menschenleben kosten) und wenn ich dazu vielleicht noch Zahlen über den Zustand des Grundwassers rund um die Schweinemastanlagen im Hinterkopf habe, fällt mir meine Entscheidung ganz leicht, auf welche Form der Energiezufuhr ich zuerst verzichte.
Ich würde gern Schweine- oder Rindfleisch von Tieren essen, die zwar nicht auf Bio-Niveau, aber doch zumindest artgerecht gehalten werden, d.h. eine überschaubare Anzahl an Tieren im Stall, die tagsüber draußen sind und die sich von dem ernähren, was auf dem Hof anfällt und was drumherum wächst.
Diese Angebote gibt es leider kaum noch, weil die industrielle Tierhaltung die bäuerlichen Familienbetriebe über die Preise niederkonkurriert hat (die Folgekosten dieser Art Tierproduktion sind im Ladenpreis natürlich nicht enthalten, sie werden der Allgemeinheit stillschweigend hintenrum übergeholfen).
Im Augenblick habe ich nur drei Möglichkeiten: Antibiotika-/Anabolikafleisch, für dessen Produktion nicht nur unser Grundwasser vergiftet, sondern auch Regenwald abgeholzt wird, Biofleisch oder gar kein Fleisch.
Völlig richtig, man muss die Energiezufuhr reduzieren, um abzunehmen. Mehr Bewegung hilft natürlich sich dabei.
Konkret kann das auf die Fragestellung hinauslaufen, ob ich mein Schnitzel ohne Kartoffeln und Gemüse esse oder ob ich Kartoffeln und Gemüse ohne das Schnitzel esse (Mitteldinger sind natürlich auch möglich).
Wenn ich dann aber Bilder von inzwischen leider üblichen Schweinemastanlagen vor meinem inneren Auge habe, wenn ich nicht ausblende, welche Mengen an Antibiotika für diese Art der Tierhaltung unumgänglich sind (die sich daraus ergebenden Resistenzen werden noch ein Riesenproblem für das Gesundheitswesen, sie werden sehr viele Menschenleben kosten) und wenn ich dazu vielleicht noch Zahlen über den Zustand des Grundwassers rund um die Schweinemastanlagen im Hinterkopf habe, fällt mir meine Entscheidung ganz leicht, auf welche Form der Energiezufuhr ich zuerst verzichte.
Ich würde gern Schweine- oder Rindfleisch von Tieren essen, die zwar nicht auf Bio-Niveau, aber doch zumindest artgerecht gehalten werden, d.h. eine überschaubare Anzahl an Tieren im Stall, die tagsüber draußen sind und die sich von dem ernähren, was auf dem Hof anfällt und was drumherum wächst.
Diese Angebote gibt es leider kaum noch, weil die industrielle Tierhaltung die bäuerlichen Familienbetriebe über die Preise niederkonkurriert hat (die Folgekosten dieser Art Tierproduktion sind im Ladenpreis natürlich nicht enthalten, sie werden der Allgemeinheit stillschweigend hintenrum übergeholfen).
Im Augenblick habe ich nur drei Möglichkeiten: Antibiotika-/Anabolikafleisch, für dessen Produktion nicht nur unser Grundwasser vergiftet, sondern auch Regenwald abgeholzt wird, Biofleisch oder gar kein Fleisch.
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Re: Laberthread
Wenn man auf dem Land lebt, gibts noch eine Möglichkeit. Meine Nachbarin hält sich Hühner, Kaninchen und Schweine. Nicht Bio, aber artgerecht und antibiotikafrei.
Klar, dazu braucht man den Platz und die Zeit.
Paar Dörfer weiter gibts ne Landfleischerei mit Wurst- und Fleischangebot aus eigener Tierhaltung und Schlachtung, Futter kommt vom eigenen Acker.
Die haben Schweine und Rinder im Stall stehen und Wurst und Fleisch kostet auch nicht mehr als beim normalen Fleischer.
Als Leipziger hat man noch die Möglichkeit des Wochenmarktes, wo auch Landfleischereien aus dem Umland vertreten sind. Meine Mutter kauft dort regelmäßig ein. Die Preise sind in Ordnung, klar, es ist teurer als im Supermarkt, aber eben nicht aus Massentierhaltung. Und 20€ für ein Huhn muss man auch nicht blechen.
Klar, dazu braucht man den Platz und die Zeit.
Paar Dörfer weiter gibts ne Landfleischerei mit Wurst- und Fleischangebot aus eigener Tierhaltung und Schlachtung, Futter kommt vom eigenen Acker.
Die haben Schweine und Rinder im Stall stehen und Wurst und Fleisch kostet auch nicht mehr als beim normalen Fleischer.
Als Leipziger hat man noch die Möglichkeit des Wochenmarktes, wo auch Landfleischereien aus dem Umland vertreten sind. Meine Mutter kauft dort regelmäßig ein. Die Preise sind in Ordnung, klar, es ist teurer als im Supermarkt, aber eben nicht aus Massentierhaltung. Und 20€ für ein Huhn muss man auch nicht blechen.
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Re: Laberthread
Ne es gibt auch noch etwas dazwischen: kein Bio, aber eben kleinbäuerlich, die einen großen Teil ihrer Futterbedarfs selbst anbauen und regional/lokal vermarkten und zusätzlich zum Eigenvertrieb über Hofläden und Wochenmärkte eben Plattformen wie Marktschwärmer nutzen. Das hier ist z.B. einer der Anbieter in meiner Marktschwärmerei.
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Re: Laberthread
dann wären die Regale fast leer. Das ist traurig. Was wären die Lebensmittel die dann fehlen und nicht durch gleichwertige Biolebensmittel ersetzt werden könnten?Truckle hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 6:47 am In einer Diskussion kommt man halt von Einem zu Anderen.
Gut möglich das man alle Menschen satt bekommt.
Frage ist nur mit welcher Vielfalt. Aus dem jetzigen Angebot eines Supermarktes könnte man wohl 80% rausschmeißen.
Sehe dann dort so aus wie in den 70er der DDR.
Wer möchte das?
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Re: Laberthread
Richtig @katmik, in der ländlichen Region gibt es einige Hofläden und Fleischereien, die wir auch in unserem Umkreis besuchen und dort zu den Stammkunden zählen (Stollsdorf, Otterwisch, Langenleuba, Nobitz). Diese sind dann zum Teil auf dem Leipziger Wochenmarkt vertreten, wie z.B. die Hof-Fleischerei Gut Priefel oder der Bio Bauernhof Bohne. Aufpassen sollte man trotzdem: Nicht jede Landbäckerei oder Landfleischerei zeugt von nachhaltiger Landwirtschaft. Dort dient das Wort "Land" meist in Kombination mit "frisch" eher der Vermarktung. Firmen möchte ich hier keine nennen.katmik hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 11:51 am Wenn man auf dem Land lebt, gibts noch eine Möglichkeit. Meine Nachbarin hält sich Hühner, Kaninchen und Schweine. Nicht Bio, aber artgerecht und antibiotikafrei.
Klar, dazu braucht man den Platz und die Zeit.
Paar Dörfer weiter gibts ne Landfleischerei mit Wurst- und Fleischangebot aus eigener Tierhaltung und Schlachtung, Futter kommt vom eigenen Acker.
Die haben Schweine und Rinder im Stall stehen und Wurst und Fleisch kostet auch nicht mehr als beim normalen Fleischer.
Als Leipziger hat man noch die Möglichkeit des Wochenmarktes, wo auch Landfleischereien aus dem Umland vertreten sind. Meine Mutter kauft dort regelmäßig ein. Die Preise sind in Ordnung, klar, es ist teurer als im Supermarkt, aber eben nicht aus Massentierhaltung. Und 20€ für ein Huhn muss man auch nicht blechen.
Zuletzt geändert von Little Joe am Mo Okt 18, 2021 1:21 pm, insgesamt 5-mal geändert.
Re: Laberthread
Das ist in der Stadt schwerer zu händeln als auf dem Land. Außerdem lehne ich Lieferdienste für Lebensmittel für mich ab, es fahre so schon viel zu viele Transporter wegen irgendwelcher kleinen Warenlieferungen in viel zu großen Paketen durch die Gegend.Wuppertaler hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 11:57 amNe es gibt auch noch etwas dazwischen: kein Bio, aber eben kleinbäuerlich, die einen großen Teil ihrer Futterbedarfs selbst anbauen und regional/lokal vermarkten und zusätzlich zum Eigenvertrieb über Hofläden und Wochenmärkte eben Plattformen wie Marktschwärmer nutzen. Das hier ist z.B. einer der Anbieter in meiner Marktschwärmerei.
In die Innenstadt auf den Wochenmarkt fahre ich wegen zweier Hühnerbüste nicht.
Im Süden der Stadt kenne ich noch genau eine handwerklichen Fleischerei; woher die ihr Zeug bezieht, weiß ich nicht (siehe Beitrag darüber), außerdem sind mir die Schlangen davor zu lang. Also bleibt nicht mehr viel übrig ...
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Re: Laberthread
Aber hinter Marktschwärmer steht ja gerade diese Idee: nicht jeder soll am Wochenenden seine drei Lieblings-Hofläden individuell abklappern, sondern der Hofladen bringt die Bestellung von 40-50 Leuten zum Abholpunkt und kommt dort ebenfalls mit den Kunden ins Gespräch. Zudem weiß der Erzeuger anhand der Bestellung: Ich muss 20 Salatköpfe, 10x1,5 kg Äpfel und 8 Kürbisse ernten und zum Abholpunkt liefern: alles schon bestellt, alles schon bezahlt. Keine Ware, die er auf dem Wochenmarkt nicht los wird und schlimmstenfalls verfüttern muss.Anderson hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 12:59 pmDas ist in der Stadt schwerer zu händeln als auf dem Land. Außerdem lehne ich Lieferdienste für Lebensmittel für mich ab, es fahre so schon viel zu viele Transporter wegen irgendwelcher kleinen Warenlieferungen in viel zu großen Paketen durch die Gegend.Wuppertaler hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 11:57 amNe es gibt auch noch etwas dazwischen: kein Bio, aber eben kleinbäuerlich, die einen großen Teil ihrer Futterbedarfs selbst anbauen und regional/lokal vermarkten und zusätzlich zum Eigenvertrieb über Hofläden und Wochenmärkte eben Plattformen wie Marktschwärmer nutzen. Das hier ist z.B. einer der Anbieter in meiner Marktschwärmerei.
In die Innenstadt auf den Wochenmarkt fahre ich wegen zweier Hühnerbüste nicht.
Im Süden der Stadt kenne ich noch genau eine handwerklichen Fleischerei; woher die ihr Zeug bezieht, weiß ich nicht (siehe Beitrag darüber), außerdem sind mir die Schlangen davor zu lang. Also bleibt nicht mehr viel übrig ...
@Little Joe: auch wenn du es wieder gelöscht hast: es gibt Studien die zeigen, dass mit 100% Bio die Weltbevölkerung ernährt werden könnte. Hier wird in SPON über eine der Studien berichtet. Aber wie gesagt nur, wenn weniger der zur Verfügung stehenden Flächen für die Produktion von tierischen Produkten verwendet werden.
Zuletzt geändert von Wuppertaler am Mo Okt 18, 2021 1:25 pm, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Laberthread
die Marktschwärmer über die der Wuppertaler schreibt gibt es auch in LeipzigAnderson hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 12:59 pmDas ist in der Stadt schwerer zu händeln als auf dem Land. Außerdem lehne ich Lieferdienste für Lebensmittel für mich ab, es fahre so schon viel zu viele Transporter wegen irgendwelcher kleinen Warenlieferungen in viel zu großen Paketen durch die Gegend.Wuppertaler hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 11:57 amNe es gibt auch noch etwas dazwischen: kein Bio, aber eben kleinbäuerlich, die einen großen Teil ihrer Futterbedarfs selbst anbauen und regional/lokal vermarkten und zusätzlich zum Eigenvertrieb über Hofläden und Wochenmärkte eben Plattformen wie Marktschwärmer nutzen. Das hier ist z.B. einer der Anbieter in meiner Marktschwärmerei.
In die Innenstadt auf den Wochenmarkt fahre ich wegen zweier Hühnerbüste nicht.
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Re: Laberthread
Ist natürlich völlig richtig was du schreibst. Der alleinige Verzicht auf tierische Produkte reduziert kein Gewicht. Vielmehr ernährt man sich dadurch wesentlich bewusster und nimmt in der Regel auch deutlich mehr Gemüse zu sich. Dazu sind viele der der verarbeiteten Wurst- und Fleischprodukte wahre Fettlieferanten.katmik hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 10:16 am Was ich nicht verstehe, ist, zwei haben hier schon angebracht, dass sie angesichts Gewichtsproblemen weniger Fleisch essen bzw. dass das besser wäre um abzunehmen.
Dem muss ich ganz klar widersprechen. Es liegt nicht am Fleisch, wenn man zuviel drauf hat, sondern an zu viel Energiezufuhr, von der alles, was der Körper gerade nicht umsetzt, als Fett abgelagert wird.
Von allein nimmt man nicht ab.
Love music, hate fascism.
Wer behauptet, dass Impfungen nichts bringen, weil sich Geimpfte trotzdem anstecken, der glaubt auch, dass Torwarte nichts bringen, weil beim Fußball Tore fallen.
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Re: Laberthread
Jap, @Wupper, auf diesen Artikel bin ich bei der nachträglichen Suche nach dem Clip von Mai Thi auch gestoßen, deshalb habe ich den Satz wieder gelöscht. Also gehen würde es, wenn der Fleischkonsum und die Lebensmittelverschwendung gesenkt werden würde.Wuppertaler hat geschrieben: ↑Mo Okt 18, 2021 1:16 pm @Little Joe: auch wenn du es wieder gelöscht hast: es gibt Studien die zeigen, dass mit 100% Bio die Weltbevölkerung ernährt werden könnte. Hier wird in SPON über eine der Studien berichtet. Aber wie gesagt nur, wenn weniger der zur Verfügung stehenden Flächen für die Produktion von tierischen Produkten verwendet werden.
Die Marktschwärmer in meiner Region gibt es leider noch nicht, aber es liegt die Ankündigung vor, dass in Kürze in Grimma ein Stützpunkt entsteht.