Anderson hat geschrieben: ↑Do Aug 08, 2019 7:18 pm
Thixo hat geschrieben: ↑Do Aug 08, 2019 7:00 pm
Der Einspruch ist vlt. formal berechtigt, aber im Grunde ist es für mich unsportlich. Zumal es auf einer Vermutung/Gerücht beruht! Und wäre es nicht Nürnberg sondern RB Leipzig und wäre es nicht das 0:4 gg. Hamburg sondern die Niederlage im Pokalfinale gg. die Bayern, wäre meine Wertung immernoch die gleiche.
Guter Stil von Nürnberg wäre gewesen, anzuerkennen, dass man auf dem Platz innerhalb 90 Minuten keine Chance hatte und dass der Fakt, dass Jatta vlt. nicht Jatta heißt und vlt. auch 2 Jahre älter ist, da keinen Unterschied gemacht hätte.
Wenn du Wertungen nach Gefühl und nicht nach Regeln machen willst, kommst du schnell in Probleme. Dann setzt eine Mannschaft einen gelbgesperrten Spieler ein, weil die 5. Gelbe Karte gefühlt unberechtigt war und hofft, dass der Gegner "guten Stil" zeigt ...
Wo willst du anfangen und wo willst du aufhören, wenn das geschriebene Sportrecht nicht mehr gelten soll? Willst du dann dritte jedes Ergebnis vor der ordentlichen Gerichten überprüfen lassen? Nach wie vielen Jahren und Instanzen sollen dann Meister und Absteiger feststehen?
Oder willst du es lieber auswürfeln?
Dein zweiter Absatz beschreibt aber Szenarien, die eigentlich wegen vermeintlicher Regeltreue doch erst entstehen? Im Grunde sagt ja der Nürnberg-Weg: verliert ihr, dann steckt einfach genug Manpower in die Backgroundforschung der eingesetzten Spieler der Gegner. Vlt. findet ihr was, was eine Annulierung des Spielergebnis rechtfertigen kann.
Und auch bei deiner Sicht der Dinge kann ich fragen: Wo setzt dann die DFL/der DFB die Grenze. Soll Schalke nun nachträglich das Spiel vom 7. April 218 anfechten?
Nochmal: Ohne Zweifel sind Regelverstöße zu ahnden (siehe deinem Beispiel mit der 5. Gelben Karte), d.h. Sportrecht darf weiter gelten. Aber wie auch bei jeder anderen "Gesetzgebung" sollte man immer den Geist der Regel im Hinterkopf behalten: Wurde diese Regel geschaffen, um diesen konkreten Fall zu sanktionieren. Heißt: wollte man Mannschaften nachträglich dafür bestrafen, dass sie (zumindest ist mein Wissensstand heute so) unwissentlich Spieler einsetzt, die nicht spielberechtigt sind? Nein, die Regel sollte grob fahrlässiges oder willentliches Fehlverhalten bestrafen. Das sehe ich hier nicht.
katmik hat geschrieben:Ich finde den Einspruch in Ordnung, denn der Spieler ist nicht der, der er zu sein vorgibt.
Außerdem hätte der HSV ja mal nachforschen können, was faul an der Sache ist, als ihnen auffiel, dass er körperlich älter ist als das angegebene Alter.
Ich weiß nicht, ob man es sich da auch nicht bisschen einfach macht. So einfach stellst du auch nicht das biologische Alter eines Spielers fest. Also nicht mal eben so beim Medi-Check oder im Training. Darüber hinaus gab es ja auch keinen Grund oder Anhaltspunkte. Seine Herkunft aus Afrika begründet ja für sich allein schon keinen Verdachtsfall, sonst hätten wir ja bei Keita oder Samassékou auch erstmal die Baumringe zählen sollen?
Jatta läuft seit Jahren in den 1. und 2. Bundesliga auf und noch nie hab ich irgendwo einen Kommentar gesehen, der besagte: Hey, der sieht doch aus wie 25. (Siehe Moukoko-Witze). Darüber hinaus gibt es ja immer wieder Spieler, die vermeintlich körperlich weiter sind als andere. Siehe z.B. einen Tah oder auch unser Upa, der schon mit 18 stabil gebaut war....
TutnixzurSache hat geschrieben: ↑Do Aug 08, 2019 7:22 pm
Also mit Absicht haben sie ja keinen falschen Spieler eingesetzt... Ich würde da eher an ne Geldstrafe anstatt punkteabzug rechnen... Wenn sie ihn bis zur Klärung wieder einsetzen sollten, wäre dies dann mit Wissen und ich würde es anders bestrafen, punkteabzug...
Deswegen fordert der HSV ja auch nun eine Positionierung des DFB:
https://www.hsv.de/news/meldungen/saiso ... b-und-dfl/
Jonas Boldt: „Wir sind sehr verwundert, dass der 1. FC Nürnberg Einspruch gegen die Wertung unseres 4:0-Sieges eingelegt hat und werden dazu selbstverständlich wie gefordert Stellung gegenüber dem DFB und der DFL beziehen. Wir erwarten im Gegenzug von Liga und Verband eine eindeutige und schnellstmögliche Positionierung, was die Spielberechtigung von Bakery Jatta betrifft, damit ein rechtssicherer Ablauf des Pokal- und Punktspielwettbewerbs gewahrt bleibt. Schließlich hat unser Spieler seit drei Jahren einen gültigen Pass und eine Spielerlaubnis. Für uns ist es nicht akzeptabel, dass diese Spielberechtigung aufgrund von Vermutungen angefochten wird.
[...]
Baka hat uns gegenüber die Korrektheit seiner Passangaben noch einmal bestätigt.“