Weil du mich hier zitierst, muss ich das nochmals klarstellen: Ich kann beide Seiten absolut verstehen und bin in meinem Fazit absolut unentschlossen, was den Montag angeht. Ich hoffe einfach, dass beidseitig Verständnis für die jeweilige Haltung aufgebracht wird. Bei den organisierten Fanklubs gab es wie gesagt eine Abstimmung, die dann letztlich pro Boykott ausfiel.
Zum Thema warum wir jetzt nochmal dran sind: Seitens der DFL wurde betont, dass die Montagsspiele auch dazu eingeführt wurden, um die Regenerationszeit für die Teams in der Europa League zu erhöhen. Dieses Argument trifft aus meiner Sicht absolut zu, wenn wir an einem Montag ohne Europapokalspiel am Donnerstag spielen. Ideal wäre also bspw. nach dem Rückspiel in Marseille gewesen in Bremen. So bringt es für uns leider nichts, weil wir zwar einen Tag mehr Vorbereitung für Leverkusen haben, aber auch einen Tag weniger für das Rückspiel in Marseille.
Der Argumentation der DFL folgend hätte aber definitiv der BVB ein weiteres Montagsspiel haben müssen, weil sie genau wie wir in der Europa League dabei waren zum Zeitpunkt der Terminierung. Für mich gibt es da nur eine logische Begründung und die lautet, dass man nicht weiter größere Boykottbilder zu einem exklusiven TV-Termin in die Welt senden möchte. Deswegen hat man dann auch Mainz gegen Freiburg als Montagspartie ausgewählt mit kleinen Fanszenen, die sich vermeintlich weniger stark dagegen positionieren als es der BVB macht. Sowohl nach dem Spiel gegen Frankfurt als auch den BVB gab es durch die Protestaktion eine umfassende Debatte zu den Montagsspielen. Das Beispiel Hannover zieht nicht, weil das ein spezieller Fall ist und das schon seit Monaten so läuft.
Hat jemand eine andere logische Begründung warum der BVB nicht nochmal ran musste, immer her damit.
Zu deinem Punkt 1: Wenn ich mich richtig erinnere, haben bei der Protestaktion nicht nur Ultras in Frankfurt oder Dortmund mitgemacht, sondern der überwiegende Teil im Stadion. Beim BVB waren gerade mal 54.000 Fans im Stadion. Davon abgesehen, Ultra beschreibt eine Gruppe, die extrem unterschiedlich ist, siehe die Doku zuletzt, und ist nicht immer nur negativ, auch wenn das gern als Denunzierung verwendet wird.
Zu deinem Punkt 2: Ja, die Tendenz ist klar in Richtung TV, weil eben dort mehr Geld verdient wird. Ist es aber dann nicht logisch, wenn sich Fans, die möglichst viel im Stadion sein wollen, für bessere Anstoßzeiten Position beziehen wollen? Unabhängig vom Boykott wird das Stadion gegen Leverkusen auch so deutlich leerer sein. Das nennt sich dann nicht Boykott, sondern ich kann zu dem Termin nicht, was auswärts eben noch bescheidener ist.
