Politik-Stammtisch

Hier kann alles rein, was sonst nirgends passt

Politik im Fußballforum - Soll der Thread bis auf weiteres geschlossen werden?

Umfrage endete am Sa Nov 26, 2016 9:18 am

Nein - alles so lassen
19
43%
Mir egal - ich schaue hier eh selten rein
9
20%
Ja - Politik und Fußball vertragen sich nicht
16
36%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 44

tortor_et
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von tortor_et » Mi Mär 13, 2019 9:22 pm

nevermore hat geschrieben: Mi Mär 13, 2019 8:36 pmNach meiner Meinung ist das ein Ausdruck des Zeitgeists, dass man alles möglichst bequem haben will, sogar das Demonstrieren. Wenn mir etwas so wichtig ist, dann demonstriere ich auch in der Freizeit...
Zeitgeist ist wohl eher stereotyp auf irgendetwas anzuspringen, ohne mal zu versuchen sich hineinzudenken.
Mag sein, dass auch mal ein notorischer Schulschwänzer hier etwas ausnutzt. Der geht dann aber nach Hause vor seinem PC abhängen.

Im wirklichen Leben stimmen sich die Kinder ziemlich gut untereinander ab.
Den Stoff am WE nachzuholen, ist ganz sicher nicht bequem.

Durch die bewusste Provokation ist hier ein Medienecho erzeugt, dass zu großer Mobilisierung beiträgt. Auch Herrn Lindner hat hier überragend mitgearbeitet.

Wie auch immer.
Sehr gut, dass dieses Thema jetzt so in die Öffentlichkeit und in die Köpfe kommt....

nevermore
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von nevermore » Mi Mär 13, 2019 9:35 pm

tortor_et hat geschrieben: Mi Mär 13, 2019 9:22 pm
nevermore hat geschrieben: Mi Mär 13, 2019 8:36 pmNach meiner Meinung ist das ein Ausdruck des Zeitgeists, dass man alles möglichst bequem haben will, sogar das Demonstrieren. Wenn mir etwas so wichtig ist, dann demonstriere ich auch in der Freizeit...
Zeitgeist ist wohl eher stereotyp auf irgendetwas anzuspringen, ohne mal zu versuchen sich hineinzudenken.
Mag sein, dass auch mal ein notorischer Schulschwänzer hier etwas ausnutzt. Der geht dann aber nach Hause vor seinem PC abhängen.

Im wirklichen Leben stimmen sich die Kinder ziemlich gut untereinander ab.
Den Stoff am WE nachzuholen, ist ganz sicher nicht bequem.

Durch die bewusste Provokation ist hier ein Medienecho erzeugt, dass zu großer Mobilisierung beiträgt. Auch Herrn Lindner hat hier überragend mitgearbeitet.

Wie auch immer.
Sehr gut, dass dieses Thema jetzt so in die Öffentlichkeit und in die Köpfe kommt....
Du, ich kann mich da ganz gut "hineindenken", weil ich mit Sicherheit mehr Demonstrationen hinter mir habe als diese Kids.

Allerdings bin ich inzwischen auch nicht mehr 16 (wobei mir auch mit 16 nicht in den Sinn kam, wegen einer Demo die Schule zu schwänzen) und deswegen kann ich auch noch ein bisschen weiter denken, als dass da grade jemand in Sachen Klimawandel erfolgreich Aufmerksamkeit erregt. (Als ob grade dieses Thema unter mangelnder Aufmerksamkeit leiden würde. Ich weiß ja nicht, in welcher Höhle du die letzten 20 Jahre verbracht hast, dass dir die Aufmerksamkeit, die dieses Thema bekommt, anscheinend entgangen ist.) Nämlich darüber, wo man eigentlich aufhört, wenn man mal damit anfängt. Darf man wegen jeder Demo die Schule schwänzen, oder nur wegen Klimawandel-Demos? Wer entscheidet, wegen welchen Demos man schwänzen darf? Und nochmal, wer überprüft, ob die Schwänzer demonstrieren waren, oder nur vor dem PC abhingen?

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katmik
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von katmik » Mi Mär 13, 2019 10:04 pm

Die Lehrer sind ja in der Woche vor den Winterferien mit gutem Beispiel vorangegangen und haben wegen einer GEW-Demo in Leipzig einen Tag den Unterricht geschwänzt. :think: Meinen Sohn hat es gefreut.
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als jener, der ohne Ziel umherirrt. (Lessing)

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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von tortor_et » Do Mär 14, 2019 6:36 am

nevermore hat geschrieben: Mi Mär 13, 2019 9:35 pm Als ob grade dieses Thema unter mangelnder Aufmerksamkeit leiden würde...
Update: Für den Streik am 15.3. sind übrigens aktuell 1325 Städte in 98 Ländern angemeldet...

...

Die Initiative wird viel zu schnell mit dem Argument Schulschwänzen = Demo für Faule diskreditiert. Das ein Bruch von Regeln notwendig ist, um Aufmerksamkeit zu erzeugen ist doch klar. Das Beispiel von Katmik mit den streikenden Lehrern passt da perfekt.

Hier mal ein Auszug aus einem Schulschreiben:
"Wenn Schüler an einer der Demonstrationen teilnehmen wollen, müssen die Eltern einen entsprechenden Freistellungsantrag für die ausfallenden Stunden bei dem betreffenden Fachlehrer stellen. Der Fachlehrer entscheidet dann, ob er dem Antrag zustimmt oder ob wichtige Gründe dagegen sprechen. Im Allgemeinen ist ein solcher Antrag - wie bei allen anderen Freistellungsanträgen - mindestens eine Woche im Voraus zu stellen..."

Aber ich widerspreche Dir in der Sache.
Das Thema Klimaschutz hat nicht genügend Aufmerksamkeit.

Nicht in der Politik. Und VOR ALLEM nicht bei uns selber.
Mag sein, dass Du da schon weiter bist.

Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir bin und mein Umfeld betrachte, steht / stand die Frage nach Klimaschutz nicht ganz weit vorn. Alles viel zu weit weg. Warum soll ich mich ändern? Wenn ich weniger Fleisch esse wird das sowieso keine Auswirkung haben. Warum soll ausgerechnet ich nicht mit 180km/h unterwegs sein? Die paar Liter Sprit werden schon nicht so schlimm sein ...
... es ist die Grundeinstellung, die bei jedem selbst anfängt und irgendwann auch politisches Handeln erreicht.

Wenn jetzt die Kinder ihre Eltern fragen, was die eigentlich für den Klimaschutz tun und für was die bereit sind, kann hier durchaus ein wichtiger Impuls gesetzt werden.

Mir ging es jedenfalls so.
Ich weiß schon lange, dass ein "Weiter so wie bisher" keine Option ist.
Für den Impuls, das eine oder andere endlich auch anzugehen bin ich durchaus dankbar.

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The-Last-ReBeL
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von The-Last-ReBeL » Do Mär 14, 2019 7:08 am

Wenn jetzt die Kinder ihre Eltern fragen, was die eigentlich für den Klimaschutz tun und für was die bereit sind, kann hier durchaus ein wichtiger Impuls gesetzt werden.
ich stelle mal die Gegenfrage, was wären denn die Kids bereit zu geben auf was zu verzichten. Ich muss kein Prophet sein dass mindestens ( konservativ geschätzt) 60 % auf den Demos ihre High End Smartphones in der Hand halten, ( hergestellt in Asien mit seltenen Erden und anderen Resourcen) und dann Selfies , Youtube Videos oder Whats App Nachrichten posten und Tonnenweise CO2 auf den Servern dieser Welt erzeugen. (ohne einen Mehrwert fürs eigene Leben zu erzeugen)
Da sollte mal das aufgeklärte Elternhaus anfangen.
Und noch einmal, der Schlüssel für ein besseres Klima fängt an, indem man die Kugel nicht überbevölkert. Wenn jeder seinen biologischen Auftrag erfüllt um nur seine Art zu erhalten, sind wir schon mal einen Schritt weiter, sehr viel weiter.
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von Jupp » Do Mär 14, 2019 7:57 am

Komisch, ich dachte in Deutschland wären die Geburten unter Kontrolle, oder warum steht Deutschland auf Platz 6 beim CO2-Ausstoß weltweit? https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Ja auch Geburten spielen eine Rolle, aber es gibt deutlich einflussreichere Faktoren, wie Energieerzeugung, Verkehr usw.
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von tortor_et » Do Mär 14, 2019 8:03 am

The-Last-ReBeL hat geschrieben: Do Mär 14, 2019 7:08 am
Wenn jetzt die Kinder ihre Eltern fragen, was die eigentlich für den Klimaschutz tun und für was die bereit sind, kann hier durchaus ein wichtiger Impuls gesetzt werden.
ich stelle mal die Gegenfrage, was wären denn die Kids bereit zu geben auf was zu verzichten...
Findest Du ehrlich kein positives Momentum an den Aktionen?

Die Mahnenden und Streikenden wissen ziemlich genau, dass eine Änderung auch bei jedem selbst beginnt. Sie stellen sich immerhin hinter folgende Worte:

"Unzählige Menschen stehen seit 25 Jahren vor den UN-Klimakonferenzen und fordern die Führer unserer Nationen auf, die Emissionen zu stoppen. Aber offensichtlich hat das nicht funktioniert, weil die Emissionen nur weiter steigen.

Ich will die Führer der Welt nicht um unsere Zukunft anbetteln. Ich werde stattdessen die Menschen auf der ganzen Welt bitten, zu erkennen, dass unsere politischen Führer versagt haben. Weil wir uns einer existenziellen Bedrohung gegenübersehen und es keine Zeit gibt, diesen Weg des Wahnsinns fortzusetzen.

Einige Leute sagen, ich sollte stattdessen in der Schule sein. Einige Leute sagen, ich sollte studieren, um Klimawissenschaftler zu werden, damit ich „die Klimakrise lösen kann“. Die Klimakrise ist jedoch bereits gelöst. Wir haben bereits alle Fakten und Lösungen.

Was bringt es, Fakten zu lernen, wenn die wichtigsten Fakten für unsere Gesellschaft eindeutig nichts bedeuten?

Heute verbrauchen wir jeden Tag 100 Millionen Barrel Öl. Es gibt keine Politik, um das zu ändern. Es gibt keine Regeln, um dieses Öl im Boden zu halten.

So können wir die Welt nicht mehr retten, indem wir nach den Regeln spielen. Weil die Regeln geändert werden müssen.

Wir sind nicht hierhergekommen, um die führenden Politiker der Welt zu bitten, sich um unsere Zukunft zu kümmern. Sie haben uns in der Vergangenheit ignoriert und werden uns abermals ignorieren.

Wir sind hierhergekommen, um sie wissen zu lassen, dass eine Veränderung bevorsteht, ob es ihnen gefällt oder nicht. Die Menschen werden sich der Herausforderung stellen. Und da sich unsere Führungskräfte wie Kinder verhalten, müssen wir die Verantwortung übernehmen, die sie schon längst hätten übernehmen sollen ..."

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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von nevermore » Do Mär 14, 2019 8:07 am

tortor_et hat geschrieben: Do Mär 14, 2019 6:36 am
nevermore hat geschrieben: Mi Mär 13, 2019 9:35 pm Als ob grade dieses Thema unter mangelnder Aufmerksamkeit leiden würde...
Update: Für den Streik am 15.3. sind übrigens aktuell 1325 Städte in 98 Ländern angemeldet...

...

Die Initiative wird viel zu schnell mit dem Argument Schulschwänzen = Demo für Faule diskreditiert. Das ein Bruch von Regeln notwendig ist, um Aufmerksamkeit zu erzeugen ist doch klar. Das Beispiel von Katmik mit den streikenden Lehrern passt da perfekt.

Hier mal ein Auszug aus einem Schulschreiben:
"Wenn Schüler an einer der Demonstrationen teilnehmen wollen, müssen die Eltern einen entsprechenden Freistellungsantrag für die ausfallenden Stunden bei dem betreffenden Fachlehrer stellen. Der Fachlehrer entscheidet dann, ob er dem Antrag zustimmt oder ob wichtige Gründe dagegen sprechen. Im Allgemeinen ist ein solcher Antrag - wie bei allen anderen Freistellungsanträgen - mindestens eine Woche im Voraus zu stellen..."

Aber ich widerspreche Dir in der Sache.
Das Thema Klimaschutz hat nicht genügend Aufmerksamkeit.

Nicht in der Politik. ...
Dann will ich dir mal ein Update geben. Das erste internationale Klimaschutzabkommen wurde 1997 abgeschlossen. Seither haben wir ständig neue Klimakonferenzen und neue internationale Abkommen. In den Medien ist das Thema seit 10 Jahren praktisch täglich präsent.

Wann war nochmal das erste internationale Abkommen gegen Plastikmüll im Meer? Gegen das Insekten-, insb. Bienensterben? Gegen den Raubbau an seltenen Erden? Alles Themen, die nach Meinung nicht weniger Experten mindestens so dringlich sind wie der Klimaschutz, wenn nicht dringlicher. Wo sind die Greta Thunbergs, die jeden Freitag dafür die Schule schwänzen? Wo die PR-Agenturen, die sie für den eigenen Profit einspannen? Und wo die Politiker, die dafür applaudieren?

Das Thema Klimaschutz ist, entgegen dem, was du hier suggerierst, außerordentlich populär. Da gibt's ganz andere Themen, die einer höheren Aufmerksamkeit bedürften.
Zuletzt geändert von nevermore am Do Mär 14, 2019 8:15 am, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von The-Last-ReBeL » Do Mär 14, 2019 8:13 am

Jupp hat geschrieben: Do Mär 14, 2019 7:57 am Komisch, ich dachte in Deutschland wären die Geburten unter Kontrolle, oder warum steht Deutschland auf Platz 6 beim CO2-Ausstoß weltweit? https://de.statista.com/statistik/daten ... -weltweit/

Ja auch Geburten spielen eine Rolle, aber es gibt deutlich einflussreichere Faktoren, wie Energieerzeugung, Verkehr usw.
dann höre auf die Leute zu animieren z.B. mit dem Bus nach Augsburg zu fahren das wir genug Auswärtsfahrer haben. Auswärtsfahrten gehören gestrichen ! :lol: :shh:
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Re: Politik-Stammtisch

Beitrag von nevermore » Do Mär 14, 2019 8:21 am

Wie sich die Diskussion um das Thema Überbevölkerung entwickelt hat, ist auch sehr interessant. In den 80ern war das noch Konsens, dass das vermutlich das größte Umweltproblem überhaupt ist. Unbegrenztes Wachstum bei begrenzten Ressourcen usw.

Heute musst du ja schon fast befürchten, als Nazi tituliert zu werden, wenn du das zur Sprache bringst.

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