Wuppertaler hat geschrieben: ↑Mi Mai 13, 2020 4:36 pm
nevermore hat geschrieben: ↑Mi Mai 13, 2020 12:59 pm
Das einzige, was das bewirken wird, ist ein weiterer Waschkorb mit Hatemail und Morddrohungen in seinem Postfach.
Ich verstehe den ÖRR nicht, ich finde das Verdrängen von diesen Leuten auf irgendwelche obskuren Plattformen die völlig falsche Strategie. Die sollen statt der dreiundvierzigsten Talkrunde mit Lindner, Kubicki und Laschet einfach mal eine veranstalten mit Wodarg, Schiffmann und Bhakdi auf der einen Seite und Drosten, Meyer-Hermann und Addo auf der anderen. Das würde wesentlich mehr bewirken.
Warum sollte der ÖRR das machen? Nach der gleichen Logik kann man da auch KenFM, Niadoo und Hildmann hinsetzen und sie damit quasi als gleichberechtigte Experten adeln. Und im übrigen übernehmen Leute wie Kubicki oder Augstein doch die Positionen von Wodarg&Co. und lamentieren, dass das alles viel zu übertrieben ist.
Nach dieser Facon "adeln" die jetzt schon alle möglichen Experten in ihren Talkrunden, die keine sind.
Es ging in Drostens Podcast gestern (am besten mal anhören die ersten 15 Minuten oder so, oder
im Transkript nachlesen) in erster Linie um Ärzte und Professoren, die sich als Pseudo-Experten inzenieren. Naidoo, KenFM und Hildmann sind keine Ärzte und Professoren. Schiffmann, Bhakdi und Wodarg aber schon. Wodarg war im Übrigen schonmal auf Frontal21 zu Gast, ganz zu Beginn der Pandemie, leider hat man ihn da einfach jede Menge Unsinn verbreiten lassen, ohne dass das irgendjemand kommentierte. Kubicki und Augstein sind auch keine Ärzte. Es geht auch gar nicht in erster Linie darum, ob das alles übertrieben ist oder nicht (darüber kann man sich trefflich und berechtigt streiten), sondern es geht darum, was an wissenschaftlichem Unsinn von diesen Pseudoexperten zur "Untermauerung" ihrer Positionen behauptet wird.
Aktuelles Beispiel, mit dem ich gestern in einem anderen Forum konfrontiert wurde: Der Präsident von Tansania versucht den PCR-Test zu diskreditieren mit der Behauptung, es sei in seinen Labors u.a. eine Papaya positiv getestet worden. Das wird jetzt weiterverbreitet, zum Teil noch weiter verfälscht mit weiteren unzutreffenden Behauptungen, die in der Originalmeldung gar nicht drinstehen, und verwendet zur Untermauerung der Behauptung, die Tests seien völlig unzuverlässig, könnten Corona gar nicht nachweisen etc., bis hin zu der Behauptung, das Virus sei gar nicht existent. Für einen Wissenschaftler ist das kinderleicht zu widerlegen; mir hat gestern binnen einer halben Stunde ein Mikrobiologe, den ich kenne, bestätigt, was ich mit rudimentärem Wissen aus einem abgebrochenen Biologiestudium schon vermutet hatte: Dass das, Kontamination der Proben außen vor, schon rein theoretisch völlig unmöglich ist.
Jetzt ist die Situation so, dass sich Drosten, Kekulé und auch andere periodisch in Podcasts und Sondersendungen den Mund fusselig reden über solchen wissenschaftlichen Quatsch, den u.a. auch diese angesprochenen Ärzte verbreiten, was aber nichts bringt, weil die, die es hören sollten, diese Sendungen nicht hören. Das täten sie aber, wenn diese Ärzte selber dort anwesend wären, und dann wären die, davon bin ich überzeugt, sehr schnell demontiert. Ich will damit nicht behaupten, dass man damit die richtigen Spinner erreichen würde, aber die Zweifler und Nachdenklichen vielleicht schon.
Was ist denn das Ergebnis, wenn man sich statt dessen hinstellt und sagt, "wir sind uns zu fein für sowas"? Es gehen denen noch mehr Leute auf den Leim, sie können sich weiter als Märtyrer inszenieren, die man mundtot machen will. Sie verbreiten weiter wissenschaftlichen Blödsinn, die angegriffenen Wissenschaftler verbringen noch mehr Zeit damit, in irgendwelchen Podcasts Quatsch zu widerlegen, wo sie von denen, die es hören müssten, keiner hört. So ändert sich doch nichts.
