Roter Brauser hat geschrieben: ↑Mo Aug 01, 2022 2:32 pm
... aber hier fehlt mir in den letzten Saisons der "nächste Schritt" ...
Das muss man aber auch daran festmachen, dass mit JN, JM und nun DT drei sich völlig unterscheidende Typen innerhalb von 18 Monaten in das Amt des Trainers versetzt wurden. Die von RR eingeführte RB-Philosophie wurde in sehr kurzen Abständen mit dem jeweiligen Übungsleiter verändert und das immer in Phasen, in denen die Möglichkeiten der gemeinsamen Vorbereitung und des gemeinsamen Trainings sehr kurz waren.
Lukas ist der absolute Allrounder, egal auf welcher IV Position oder als rechter oder linker Außenverteidiger, er bringt dort verlässlich seine Leistung, ist aber kein Spezialist. Dennoch enorm wertvoll und solange er für Hansi Flick in die Nationalelf gehört, sehe ich hier noch lange keine Baustelle.
Ein Christopher hat die Freiheit im System von JM offenbar enorm gut getan, seine Entwicklung ist überdurchschnittlich. Dagegen kam Benny das System von DT zu Gute.
Und das sich junge Spieler daran offenbar viel besser gewöhnen können (wollen) zeigen Josko und Mohamed.
Neue, junge Spieler wie Brobbey und Moriba kamen wegen eines Trainers oder der Möglichkeit sich zu entwickeln, Spielzeit zu bekommen. Hier hat RB in der letzten Saison viel Porzellan zerschlagen und die bisher sehr positive Adresse beschädigt.
Und wenn Neuzugänge passend zur Spielidee eines Trainers geholt werden, diese bei Zugang dann aber nur noch dessen Rücklichter sehen, dann läuft hier strategisch etwas falsch.
Hinzu kam die Unruhe bei gestandenen Spielern bei denen man als Außenstehender immer das Gefühl hatte, dass diese schon längst auf der Abgabeliste standen, es einfach an Wertschätzung fehlte. Ich hätte mir hier z.B. viel mehr Kampf um Nordi gewünscht.
Natürlich erwartet man von jedem Spieler das sich dieser entwickelt und den berühmten nächsten Schritt, vorzugsweise nach vorne macht, das Feld muss man ihm dafür aber auch bieten.
Während einzelne Spieler in dieser Zeit in ihrer Entwicklung stagnierten oder immer wieder an ihre Grenzen stießen, für den Zuwachs an Mentalität, Moral und Zusammenhalt im gesamten Team sprachen viele Spiele in der letzten Saison und insbesondere das Pokalfinale.
Dem Verein ist sicherlich die Kontinuität der Kaderentwicklung der ersten Jahre abhanden gekommen, dort war es aber auch leichter die ersten Stufen zu nehmen, Stufen, die von Jahr zu Jahr größer werden. Einen Nkunku zu halten, einen Silva oder Raum zu bekommen sind solche Stufen.
Was aber nicht verloren gehen sollte ist eine Leitlinie und eine klare Strategie - ich möchte es Handschrift nennen - und das steht und fällt nun einmal mit einem qualifizierten und renommierten Sportdirektor. Es liegt schon in der Natur der Sache das es einfacher ist einen zum Team passenden Trainer zu finden als in kurzen Abständen das Team den Übungsleitern anzupassen.
Hier sollte jeder aktuell aktive Kader bei seinen "Leisten" und somit Stärken bleiben, langfristig kann das für den Verein nur gut sein.