Aus für Rost, Lagerblom, Wisio, Mrowiec und Borel
LVZ-Online meldet brandheiße Neuigkeit zuerst: RB-Coach Alexander Zorniger sortiert prominentes Quintett aus
Leipzig. Der neue RB-Trainer Alexander Zorniger, 44, hat es gerne kuschelig und kommunikativ, erhob deshalb die Übung "Ringelpiez mit Anfassen" zur Pflicht. Vor und nach jedem Treffen bilden Fußballer und Trainer einen kreisförmigen Schulterschluss, signalisieren: "Piep, Piep, wir haben uns alle lieb!" Und wir steigen mit diesem Gemeinsinn gemeinsam auf! Gestern, 15.30 Uhr, kamen gleich fünf Rasenball-Profis letztmals in den lieblichen Kreis-Genuss. Nach dem Training war vor den Freistellungen, das RB-Trikot ausziehen müssen: Torhüter Pascal Borel, 33, die Mittelfeldspieler Timo Rost, 33, Pekka Lagerblom, 29, Adrian Mrowiec, 28, sowie Abwehrmann Tomasz Wisio, 30.
LVZ-Online meldete den Kahlschlag gestern um 16.35 Uhr exklusiv, die Bestätigung des Clubs steht noch aus. Zorniger hatte die Betreffenden der Reihe nach in sein Trainerzimmer gebeten, erledigte in kurzen Gesprächen einen unangenehmen Part seines Jobs.
Weil Borel und Co. laufende Verträge ihr Eigen nennen, wird die Ausmusterung mit langen Schein aus dem Hause Red Bull versüßt. Abfindungen gehören im Reich des RB-Milliardärs Dietrich Mateschitz zu den Fingerübungen. In Leipzig werden sich RB-Vorstandschef Florian Müller und Finanzexperte Frank Zimmermann jetzt darum bemühen, nicht jeden Vertrag bis zum letzten Tag abgelten zu müssen.
In die Leipziger Fußball-Historie eingehen wird bei der aktuellen Nummer die Personalie Adrian Mrowiec. Der 28-jährige Pole wurde vor zwei Wochen von der mittlerweile abgängigen Führungscrew um Peter Pacult, 52, verpflichtet und mit einem Zweijahresvertrag ausgestattet. Beim Testkick in Piesteritz (6:1) kickte Mrowiec 45 Minuten, hatte danach muskuläre Problem und bekam gestern seine Papiere. Vielleicht geht der Gute ja zurück zum schottischen Erstligisten Hearts of Midlothian und erzählt den Kilt-Kollegen, wie man in 14 Tagen in Eastern Germany richtig Kasse macht.
Der Abgang des Quintetts senkt den Altersschnitt erheblich, füllt den von Zorniger und RB-Fußballchef Ralf Rangnick avisierten Verjüngungsprozess mit Leben. Weil zwei bis vier Neuzugänge kommen sollen - einer könnte Dominik Kaiser (23) sein, Ziehsohn von Rangnick in Hoffenheim - und der Kader maximal 23 Mann stark sein darf, werden demnächst weitere RB-Profis letztmals in den Genuss des kuscheligen Arbeitskreises kommen.
Wie berichtet, kommt auch Bewegung in den administrativen Bereich. Vor einem Einstieg als Physiotherapeut steht der Leipziger Alexander Sekora. Handlungsbedarf besteht auch an der Massage-Front, wo Kult-Kneter Werner Kranz aus gesundheitlichen Gründen wohl ersetzt werden muss. RB-Teamarzt Göran Wild muss trotz unbestrittenen Engagements um seinen stressigen Nebenjob bangen. Guido Schäfer
