NÄCHSTE BEGEGNUNG

Champions League 2. Spieltag
Mittwoch, 04.10.2023, 21:00 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
RB Leipzig
Manchester City FC
Spielplan RB Leipzig

1. LIGA QUICKTABELLE

1
Bayer 04 Leverkusen
16
2
VfB Stuttgart
15
3
Bayern München
14
4
Borussia Dortmund
14
5
RB Leipzig
13
6
1899 Hoffenheim
12
7
Wolfsburg
12
8
SC Freiburg
10
9
Eintracht Frankfurt
7
10
1. FC Heidenheim
7
11
1. FC Union Berlin
6
12
Werder Bremen
6
13
Mönchengladbach
5
14
FC Augsburg
5
15
SV Darmstadt 98
4
16
VfL Bochum
3
17
1. FC Köln
1
18
1. FSV Mainz 05
1

RB-FANS.DE TWITTER

Twitter RBL

RB LEIPZIG FANCLUBS

Offizieller Fanclub

RB-Fans.de

 
RB Leipzig Liveticker Tippspiel Spielplan Apps Fanchat

FLUTLICHTSPIEL GEGEN DEN AMTIERENDE CHAMPIONS LEAGUE SIEGER

Titelbild
Medien DiskussionBilderVideoAudioDiskussion

Leipzig - (03.10.2023) Leipzig empfängt am Mittwochabend um 21:00 den amtierenden Champions League Sieger und größten Konkurrenten um Platz 1 in Gruppe G. Damit steht also nach dem Bundesliga-Kracher gegen die Bayern das nächste Topspiel vor heimischer Kulisse an.

Erst überragend, dann zu passiv – die aktuelle Form unserer Mannschaft: 

Nachdem Pokalspiel auswärts in Wiesbaden und dem Topspiel gegen die Bayern lässt sich eine klare Linie erkennen. Unsere Mannschaft beginnt sehr hiiischwungvoll, konzentriert und zieht das Spielgeschehen an sich. Nach überragenden 40 Minuten in Wiesbaden, stellten wir auch den Rekordmeister nach der ersten Halbzeit vor große Probleme und führen ebenfalls mit 2:0. Allerdings fruchteten die sonst so guten Halbzeitansprachen von Trainer Marco Rose in den letzten beiden Spielen nicht. Nach dem Seitenwechsel agierte RB viel zu passiv und konnte nur noch selten für Entlastung sorgen. Die häufigen englischen Wochen machten sich bemerkbar und so zitterte RB sich in die zweite Runde und konnte den Bayern nur noch zwei statt drei Punkte entreißen. Trotz schwerer Beine nach den intensiven letzten Wochen muss gegen City vor allem die Passivität der zweiten Halbzeit abgestellt werden. Außerdem wird Rose auch die Konterabsicherung nochmals besprochen haben, damit sich Szenen wie das 2:2 der Münchner nicht erneut abspielen. Möchte RB am Mittwochabend den Champions League Sieger des Vorjahres ärgern, dann braucht es zwei so überragende Hälften wie die erste gegen München.   



Der Start in die neue Champions League Saison (Rückblick):

Die Champions League Saison der Leipziger begann in der Schweiz, hier lieferte man sich einen spannenden Fight mit Young Boys aus Bern. In der „Festung“ Wankdorf konnte RB die wettbewerbsübergreifende Heimserie der Young Boys beenden und mit einem 3:1 Auswärtserfolg die ersten 3 Punkte in Gruppe G klarmachen. Allerdings war es bis dahin ein hartes Stück Arbeit, nachdem Simakan früh die 1:0 Führung markieren konnte, glich Bern aus und es entstand ein offener Schlagabtausch. Mit einem herrlichen Distanzschuss brachte Schlager die Leipziger wieder in Front und Neuzugang Šeško setzte in der Nachspielzeit den Schlusspunkt zum 3:1. Manchester City begann den Auftakt in die neue Champions League Saison mit einem Heimspiel gegen Roter Stern Belgrad. Die Citizens taten sich gegen den Underdog mächtig schwer und gingen mit einem 0:1 Rückstand in die Pause. Nach der Pause drehte die Mannschaft von Pep Guardiola allerdings auf und drehte das Spiel in einen 3:1 Heimerfolg. Die Ausgangslage vor dem Spieltag ist also klar, die zwei Favoriten auf den Gruppensieg treffen aufeinander, welche nach Spieltag eins auch die ersten beiden Plätze belegen. Im Parallelspiel treffen am Mittwochabend die Young Boys aus Bern auf Roter Stern Belgrad.



Verletzte Bullen – das Personalupdate

- El Chadaille Bitshiabu – Innenbandriss
- Willi Orbán – Außenbandriss
- Dani Olmo – Verletzung am rechten Knie 
- Benjamin Henrichs – Muskelverletzung
- Amadou Haidara – Nach Muskelverletzung gegen München zurück im Kader 
- Timo Werner – Rückenschmerzen, Einsatz im Kader möglich



Unsere Gäste – der amtierende Champions League Sieger Manchester City

Missglückte Generalprobe

Der Triple-Sieger aus England startete großartig in die neue Saison und konnte die ersten sechs Premier League Spiele allesamt gewinnen. Allerdings wurde in den letzten zwei City-Spielen deutlich, auch diese Mannschaft ist schlagbar. In der dritten Runde des EFL-Cups verlor Manchester auswärts bei Newcastle und ist somit aus dem ersten Pokalwettbewerb bereits ausgeschieden. Am Samstagnachmittag stand dann das nächste Auswärtsspiel auf dem Plan, diesmal in Wolverhampton. Und zur Überraschung vieler ging auch dieses Pflichtspiel verloren. Pep Guardiola sah aufgrund einer Sperre die erste Ligapleite dieser Saison von der Tribüne. City wirkte nicht so entschlossen und überzeugend wie zuvor und zudem defensiv anfällig. Und so machte Ex-Leipziger Hwang bedient von Ex-Leipziger Cunha den 2:1 Sieg für Wolverhampton perfekt, und vermieste City die Generalprobe für das Champions League Spiel in Leipzig. Der Titelverteidiger kommt also mit zwei Niederlagen im Gepäck in die Messestadt und ist dennoch keinesfalls zu unterschätzen. Die Citizens spielen meist im 4-2-3-1 System und haben somit eine klare Doppelsechs und viel Tempo über die Flügel. Im Sturmzentrum wartet natürlich Erling Haaland auf die Bälle, der nach dem siebten Premier League Spieltag bereits acht Treffer auf dem Konto hat. Für die Leipziger gilt es natürlich, ihn nicht zum Abschluss kommen zu lassen, aber auch das Tempo der Citizens auf dem Flügel zu verteidigen. Leipzig muss in jeder Sekunde des Spiels hoch konzentriert sein, denn Manchester ist auf nahezu jeder Position Weltklasse besetzt. Dennoch werden sich Chancen ergeben, vor allem wenn sich an der Konterabsicherung im Vergleich zum Ligaspiel in Wolverhampton nichts tut. Diese Chancen müssen dann eiskalt und effizient genutzt, damit die Punkte in Leipzig bleiben.   



Die personelle Situation der Citizens

-Kevin De Bruyne – Muskelverletzung 
-John Stones – Hüftverletzung 
-Zack Steffen – Knie-OP
-Bernardo Silva – Knieverletzung


Zu Hause ungeschlagen gegen City

Nach der diesjährigen Auslosung war klar, auch diese Saison geht es in der Champions League gegen Manchester City. Und das wie auch in der Saison 2021/22 direkt in der Gruppenphase. Damals verloren wir am ersten Spieltag auswärts in Manchester, konnten aber am letzten Spieltag der Gruppenphase zu Hause einen Sieg und somit den Einzug in die Zwischenrunde der Europa League feiern. Auch letzte Saison trafen wir auf Manchester, diesmal im Achtelfinale. Nachdem wir zu Hause bei fantastischer Stimmung uns ein 1:1 erkämpften, setzte es in Manchester eine Rekordniederlage. Nach vier Begegnungen mit den Engländern stehen also zwei Niederlagen, ein Unentschieden und ein Sieg. Und das Wichtigste, im Zentralstadion sind wir gegen Manchester ungeschlagen! Fehlen wird Rose neben den bereits Verletzten Olmo, Bitshiabu und Orbán auch Benni Henrichs, der sich gegen die Bayern eine leichte Muskelverletzung zuzog. Für ihn dürfte Klostermann auflaufen. Bei Haidara und Werner könnte es für die Bank reichen.



Wir sind bereit! 

Im Vergleich zu Manchester gehen wir mit guter Form in das packende Champions League Duell am Mittwochabend. Die Fans zeigten bereits gegen Bayern eindrucksvoll, wie sie hinter der Mannschaft stehen und alles für Sieg geben. Am Mittwoch unter Flutlicht soll diese Nacht zu einer magischen Nacht in Leipzig werden – Wir sind bereit! Plant bei eurer Anreise zum Zentralstadion wieder etwas mehr Zeit ein, es wird wieder voll werden. Falls ihr kurzfristig nicht kommen könnt, stellt eure Karte bitte in die Ticketbörse, um anderen Fans einen tollen Fußballabend zu ermöglichen.

Henry


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20231003-vorbericht-manchester-city.html

  • 2023/24
  • Champions League
  • Flutlichtspiel
  • Gruppenphase
  • Heimspiel
  • Manchester City
  • Spitzenspiel
  • Zentralstadion

OFFENER SCHLAGABTAUSCH ENDET MIT EINEM 2:2 IM SPITZENDUELL

Titelbild

Leipzig - (01.10.2023) Nach einer starken ersten Halbzeit und einer 2:0 Führung kam RB nicht über ein 2:2 hinaus. Trotz des frühen Doppelschlags der Leipziger durch Openda und Lukeba reichte es am Ende aufgrund einer schwächeren zweiten Hälfte und eines unglücklichen Elfmeters nur zu einem 2:2 Unentschieden.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Nach dem engen Pokalspiel unter der Woche kehrten die Leipziger in den Bundesligaalltag zurück und trafen dabei auf den FC Bayern München. Ein Gegner, den RBL zuletzt 3:0 im Supercup bezwungen hatte. Auch in der letzten Saison schwächelten die Bayern bereits gegen die Leipziger, als sie am 33. Spieltag in München mit 1:3 wichtige Punkte im Titelrennen liegen ließen. Als aktueller Angstgegner der Bayern und vor heimischer Kulisse sollte das Selbstvertrauen der Mannschaft nun auf dem Höhepunkt sein.

Sportlich kehrte Marco Rose nach den Rotationen im Pokalspiel zu seiner momentanen Stammelf zurück. Xavi, Openda, Schlager, Raum, Simakan und Blaswich rückten zurück in die Startformation.

 

>>> zum Liveticker

 

Dreisatz des Spiels

Zu Beginn der Partie standen beide Mannschaften gut, pressten hoch und zwangen den jeweils anderen zu Fehlern. Jedoch hatten in der dritten Minute die Bayern nach einem schnell ausgeführten Freistoß die erste große Chance in Führung zu gehen, die Musiala jedoch nicht nutzen konnte und an Blaswich scheiterte.

Im Gegenzug nahm Leipzig zunehmend Fahrt auf und kam zu mehreren guten Chancen. Bis Openda sich in der 20. Minute vom gegnerischen Min-jae nach Pass von Schlager lösen konnte und zum 1:0 einschob. Nur kurz darauf, in der 26. Spielminute erhöhte Lukeba zum 2:0, nach einem Eckball der Leipziger. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit zog sich RB immer weiter zurück und legte den Fokus auf eine kompakte Verteidigung, was den Leipzigern sehr gut gelang.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhöhten die Bayern die Schlagzahl und erarbeiteten sich einige Chancen, RB wurde zunehmend vor dem eigenen Tor gehalten. In der 57. Minute bekamen die Bayern einen unglücklichen Handelfmeter zugesprochen, den Harry Kane verwandelte. Danach blieben die Münchner dran und konnten sich immer wieder über längere Zeit in der Hälfte von RB festsetzen. In der 70. Minute erzielte der Bayer Leroy Sané das 2:2, nach einem gut heraus gespielten Konter.

Es folgte eine spannende Schlussphase, in welcher beide Mannschaften zu guten Chancen kamen, jedoch keiner mehr den Lucky Punch setzen konnte.

 

Blaswich gleich zu Beginn mit starker Parade.

 

Neu im Bullenstall

Xavi mit einer soliden Leistung. Er versuchte immer wieder ins Dribbling zu gehen und seine Aktionen zu bekommen. Leider hatte er die vollste Aufmerksamkeit der Bayern Abwehr. Immer wieder stellten die Münchner ihn über das gesamte Feld zu und machten es ihm schwer. Trotzdem konnte er einige Male sein Spiel aufziehen. Besonders in schnellen Umschaltsituationen überzeugte er immer wieder mit seinen Aktionen und stach heraus mit seinen überragenden Pässen in die Spitze.

Openda mit einer sehr starken Performance, immer wieder griffig in den Zweikämpfen und starkem Pressing. Es war auffällig, wie aktiv der Belgier gegen den Ball arbeitete, er störte die Bayern im Spielaufbau und setze seinen Körper sehr stark in Zweikämpfen ein. Auch offensiv war er sehr umtriebig und kam immer wieder zu Top-Möglichkeiten. Mit dem 1:0 zeigte er all seine Qualität, schüttelte Min-jae Kim im Laufduell ab und vollendete eiskalt zur Führung. Beim 2:0 hatte Openda ebenfalls seine Anteile, erst holte er die Ecke raus und legte danach clever per Kopf in die Mitte zu Lukeba.

 

Openda ist angekommen.

 

Castello Lukeba absolvierte als Innenverteidiger ein gutes Spiel, verlor kaum einen Zweikampf und stoppte die Münchner Angriffe, besonders in der ersten Halbzeit ließ er zusammen mit Raum auf der linken Seite nichts zu. In der 26. Minute belohnte er sich mit seinem ersten Pflichtspieltor für RBL.

Seiwald kam zur 63. Minute für den angeschlagenen Kampl. Jedoch konnte er erneut nicht wirklich überzeugen, sowohl defensiv als auch nach vorn, kaum Aktionen. Allgemein ein unauffälliger Auftritt.

Šeško und Baumgartner wurden in der 72. Minute eingewechselt, kurz nach dem Ausgleich. Beide hatten sofort einen Impact. Šeško gewann alle Kopfballduelle und festigte so die Bälle in der Hälfte der Bayern. Leider verpasste er in den Schlussminuten den Siegtreffer, als er im Eins gegen Eins am bayrischen Schlussmann Ulreich hängen blieb. Trotzdem eine überzeugende Leistung von der Bank und eine Empfehlung für die nächste Startelf.

 

Simakan macht als Abwehrchef eine gute Figur.

 

Die drei besten Kicker aus der schönsten Stadt der Welt

Openda: Der beste Mann auf dem Feld. Openda mit einer super Leistung, belohnt sich mit einem Tor und einem Assist. Immer wieder bereitete er den Bayern durch sein gutes Pressing und seine Zweikampfführung Probleme im Spielaufbau, erzwang so mehrere Fehler beim FCB. Zudem sorgte er immer wieder für Gefahr durch seine Läufe in die Spitze, die letztlich die 1:0 Führung zum Ergebnis hatten.

Lukeba: Zweikampfstark und sicher im Spielaufbau. Der junge Franzose leistete sich kaum einen verlorenen Zweikampf und strahlte Sicherheit im Abwehrzentrum aus. Immer wieder war er präsent in den Zweikämpfen und mit vollem Körpereinsatz dabei. Die Belohnung seines Spiels war der Treffer zum 2:0. Nach der Ecke stand er goldrichtig und konnte nach Ulreichs Fehler ins leere Tor einschieben.

Simakan: Besonders in der ersten Halbzeit überzeugte der Franzose als Verteidiger mit einer guten Performance, lieferte sich sehenswerte Zweikämpfe mit Coman und Davies, die keinen Weg an ihm vorbei fanden.

 

Raum gab sein Bewerbungsschreiben beim neuen Bundestrainer ab.

 

Luft nach oben

Henrichs: Ein schweres Spiel für Benni auf der rechten Seite. Nicht präsent genug in den Zweikämpfen. Immer wieder musste Simakan ihn auf der rechten Seite unterstützen. Später verursachte er dann auch noch den unglücklichen Handelfmeter in der 57. Minute. Auch nach vorne konnte sich Henrichs nur selten einschalten. Anders, als sein Pendant Raum, der immer wieder Akzente im Spiel nach vorn setzte. Nach den guten Leistungen in den letzten Partien ein schwächerer Auftritt des deutschen Nationalspielers.

Forsberg: Auch er nicht mit seiner besten Leistung, immer wieder mit entscheidenden Fehlern im letzten Drittel. Sinnbildlich dafür ist die 12. Minute, in der Emil Forsberg Ulreichs Patzer an der Mittellinie nicht ausspielt, sondern selber abschließt.

Poulsen: Keine schlechte Leistung unseres Routiniers, machte immer wieder den Ball in der Hälfte der Münchner fest und verteilte die Bälle gut. Jedoch zeigte Šeško nach seiner Einwechselung mehr Drang zum Tor und konnte in den 20 Minuten mehr Akzente setzen als Poulsen in den 70 Minuten davor.


Tweet des Spiels

In etwa so schnell ist es wohl abgelaufen.

 

Champagner statt Bier – die Fans

Geile Stimmung im ausverkauften Stadion, toll wie der Fanblock und auch die anderen Bereiche die Mannschaft durch die Bank weg unterstützten. Keine Beschäftigung mit Eberl oder Abarbeitung am Gegner – nur der pure Fokus auf das eigene Team.

Für Unmut sorgten allenfalls die Zonen, in denen hinter den Blöcken nun nicht mehr gestanden werden darf. Fanfreundlich und sinnvoll geht anders. Die Fans auf der Gegenseite gewohnt mau, da machen andere mehr Betrieb als die erfolgsverwöhnten FCB-Anhänger.

 

Klasse Stimmung im Fanblock auch nach dem Spiel.

 

Pfeife des Spiels

Schiedsrichter Marco Fritz überzeugte in der ersten Halbzeit mit einer klaren Linie und ließ viel Körpereinsatz laufen. In der zweiten Halbzeit kam ihm seine bis dahin gute Linie leider abhanden. Viele Unterbrechungen und seltsame Entscheidungen. Der Elfmeter unglücklich, aber nachvollziehbar. Dass die Bayern das Spiel nach einigen nicht mit Gelb geahndeten taktischen Fouls in voller Mannstärke beenden durften, war nicht ganz nachvollziehbar. Dennoch bleibt Fritz ein Erfolgsgarant, nur eines von 17 Spielen unter seiner Leitung hat Leipzig verloren.


Pressekonferenz


Aufgefallen

1)      Fußball ist ein Fehlervermeidungsspiel und im Normalfall geht einem Tor für den Gegner ein eigener Fehler voraus. Nur selten sind die Angriffe mit nicht zu verteidigender Präzision ausgespielt. Gestern gab es zwar nicht viele, aber jeweils entscheidende Fehler auf beiden Seiten, die letztlich zu einem gerechten Unentschieden führten, mit dem beide auf ihre Art und Weise hadern konnten. Leipzig weil es nicht gelungen war, die Halbzeitführung über die Zeit zu bringen. Die Bayern, weil sie das Spiel trotz Überlegenheit in einigen Phasen nicht vollends drehen konnten.

2)     Beim 1:0 war der Fehler das schlechte Stellungsspiel der FCB Abwehr, bei dem Kim falsch positioniert und auch Upamecano zu weit aufgerückt war. Beim 2:0 muss Ulreich den Ball aus dem Fünfer bringen und die Abwehr die Gegenspieler im Griff haben. Beim Anschlusstreffer darf Henrichs seinen Arm nicht so weit oben vom Körper abwinkeln und beim Ausgleich darf der Ball nach einer eigenen Ecke nicht zum Bumerang werden.

 

Seiwald am Ende solide.

 

3)     Insgesamt gab es abseits der Tore auch nur wenige Aktionen der Bayern, die gefährlich waren. Am ehesten noch Blaswichs Parade gegen Musiala in der 3. Minute. Im Gegensatz dazu fielen drei Leipziger Angriffe nicht so stark bei der xG Wertung ins Gewicht, hätten aber jeweils Tore werden können. Forsbergs Weitschuss nach dem Fehler von Ulreich und Šeškos Aktionen am Spielende. Einmal verpasste er knapp die Flanke von Carvalho, einmal konnte er Xavis Zuckerpass nicht an Ulreich vorbeibringen. Auch wenn RBL also in Sachen xG hinter den Bayern lag, so war das nur der Limitiertheit der Metrik geschuldet.

 

Dem Siege so nah...

 

4)     Kommen wir am Ende noch kurz zum alles beherrschenden Thema des Wochenendes: Max Eberl. Zum einen darf die Reaktion Mintzlaffs Eberl aufgrund eines fehlenden klaren Bekenntnisses zu RBL freizustellen als Zeichen der Stärke und des gestiegenen Selbstbewusstseins gewertet werden. Nicht noch einmal eine lame duck Rückrunde, wie es ggf. unter Nagelsmann war und keine monatelangen Gerüchte, die nur halbgar dementiert werden. Zum anderen fehlt Leipzig nun natürlich die sportliche Führung. Schröder ist als einziger aus dem sportlichen Trio aus ihm, Eberl und Krüger verblieben, aber der Transfermarkt und die Kaderplanung schläft nicht. Schon die Ruhe im letzten Winter dürfte sich in diesem Sommer negativ ausgewirkt haben, sodass der Vorstand hier schnell handeln sollte, wonach es aber derzeit nicht aussieht. Der große Verlierer dürfte allerdings Eberl selbst sein. Sein Bekenntnis zu RBL vor nicht einmal einem Jahr ist nichts als Schall und Rauch, die Aussicht, die Nachfolge von Salihamidžić und Kahn anzutreten und bei seiner Freundin in München zu sein, wohl doch zu verlockend. Das hätte ihm aber auch früher klar sein können. So bleibt seine Anstellung hier in Leipzig letzten Endes ein kurzes Intermezzo der seit 2019 andauernden Nachfolgesuche für Ralf Rangnick. Hier muss sich Mintzlaff, allen aktuellen Erfolgen in Pokal und dem nun endlich wieder glücklicheren Händchen bei der Trainerbesetzung zum Trotz, Kritik gefallen lassen. Um RBL langfristig weiter erfolgreich sein zu lassen, braucht es auf dieser Position endlich Klarheit und auch Handlungsfreiheit, die Eberl wohl hatte, mit der man dann aber scheinbar ebenso unzufrieden war, wie mit seinem fehlenden Bekenntnis zu RBL. Sportliche Kompetenz braucht aber auch Gestaltungsfreiraum, den Mintzlaff – jetzt ja bei Red Bull – auch erlauben und schaffen muss.


Šeško hätte sich und Leipzig belohnen können.


Fazit & Ausblick

Nach einem spannenden Topspiel trennen sich RB und Bayern mit einem Remis. Vor der Begegnung sicher gern genommen, nach der starken ersten Halbzeit aber ein doch unbefriedigendes Ergebnis für die Leipziger. Tabellarisch fallen die Leipziger somit auf Platz 5 zurück, nur 3 Punkte hinter Spitzenreiter Leverkusen.

Die Formkurve zeigt nach der schwächeren Leistung unter der Woche wieder nach oben. Der Matchplan ging in den ersten 45 Minuten des Spiels perfekt auf, die Mannschaft konnte ihre Chancen eiskalt nutzen, hinten standen sie sehr kompakt und ließen den Bayern nahezu keine Gelegenheit.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit verloren die Leipziger zunächst die Kontrolle über die Partie. Positiv zu erwähnen ist, dass Leipzig nach dem 2:2 nicht unterging, sondern wieder ins Spiel zurückfand, aktiver wurde. Die Bayern konnten im dritten aufeinanderfolgenden Spiel gegen RB nicht siegen, was unser Selbstbewusstsein weiter stärken sollte.

Nächste Woche kommt der amtierende Champions League Sieger nach Leipzig. Mit Manchester City empfangen wir den Haupt-Konkurrenten um den ersten Platz in der Gruppe, die gestern zum ersten Mal in der Liga verloren. Die Bilanz in der RBA gegen City lässt auch auf ein gutes Spiel hoffen. Mit einem 1:1 und einem 2:1 sind die Leipziger daheim gegen City ungeschlagen. Wenn RB an die gestrige erste Halbzeit anknüpfen kann, haben wir gute Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden.

 

Šeško am Ende mit etwas Pech.

 

KickerWhoscoredSofacoreRBLBundesligaFotMobunderstatfbref

 

Statistik
RB Leipzig: Blaswich – Henrichs (86. Klostermann), Simakan, Lukeba, Raum – Schlager, Kampl (C, 64. Seiwald) – Xavi, Forsberg (73. Baumgartner) – Openda (86. Carvalho), Poulsen (73. Šeško)
Bank: Gulácsi – Lenz, Haidara, Moriba
FC Bayern München: Ulreich – Laimer, Upamecano, Kim, Davies – Kimmich (C), Goretzka (46. Guerreiro) – Sané, Musiala (87. Choupo-Moting), Coman (46. Tel) – Kane
Bank: Peretz – Sarr, Müller, Mazraoui, Krätzig
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 1:0 Openda (20.), 2:0 Lukeba (26.), 2:1 Kane (57.) HE, 2:2 Sané (70.)
Torschüsse: 6 / 11
Schüsse aufs Tor: 2 / 5
expected Goals: 0,79 / 1,95
Passquote: 79% / 88%
Zweikampfquote: 46% / 54%
Ballbesitz: 35% / 65%
Laufleistung: 121,87 km / 115,56 km
Sprints: 213 / 258
Fouls: 10 / 11
Ecken: 5 / 1
Abseits: 1 / 1
Gelbe Karten: Simakan (1), Castello Jr. (2) / Kane (1), Ulreich (1), Upamecano (1), Tel (1), Musiala (1)
Zuschauer: 47.069

Paul & Rumpelstilzchen


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20231001-spielbericht-bayern.html

  • 2023/24
  • Bayern München
  • Benjamin Henrichs
  • Bundesliga
  • Castello Lukeba
  • Emil Forsberg
  • FC Bayern München
  • Heimspiel
  • Hinrunde
  • Ikoma-Loïs Openda
  • Max Eberl
  • Mohamed Simakan
  • Spitzenspiel
  • Tabellenführer
  • Unentschieden
  • Yussuf Poulsen

LIEBER BULLEN STATT BREZEN

Titelbild
Medien DiskussionBilderVideoAudioDiskussion

Leipzig - (29.09.2023) Brezen gegen Bullen. Weißbier gegen Rote Brause. RB Leipzig empfängt am Samstagabend zum Topspiel den Rekordmeister aus München. Für die Bayern geht es darum, die Tabellenführung zu sichern. RB könnte nicht nur den Münchnern das Oktoberfest ruinieren, sondern auch an den Bayern vorbeiziehen. Vor heimischer Kulisse kommt es zum spektakulären Schlagabtausch.

Test-Anpassung Verkehrskonzept wird fortgesetzt, keine Parkplätze durch Kleinmesse am Cottaweg

Die Ticketbörse ist aktuell leer und das Stadion wird morgen mal wieder komplett voll. Heißt, man sollte insgesamt mehr Zeit für An- und Abreise, Einlass, an den Imbissständen oder Toiletten einplanen. Zudem findet bis zum 31.10. die Kleinmesse am Cottaweg statt. Die dortigen über 1.000 Parkplätze stehen damit nicht zur Verfügung und Besucher der Kleinmesse parken ebenfalls im Stadionumfeld.

Die Jahnallee und die Friedrich-Ebert-Straße werden auch zu den Partien gegen Bayern und Manchester City teilweise gesperrt, damit die Straßenbahnen staufrei zwischen Hauptbahnhof und Stadion fahren können. Ihr findet alle Informationen dazu gebündelt auf der Website von RB Leipzig.

Wir empfehlen also wie immer nicht mit dem Auto direkt ans Stadion zu fahren, wenn ihr von außerhalb kommt. Nutzt die P+R-Plätze oder parkt in einer Gehwegzeit von 15-30 Minuten vom Stadion. Übrigens können jetzt über die Leipzig Move-App die verfügbaren Parkplätze an den P+R-Plätzen in Echtzeit angezeigt werden.

Wer es von der Entfernung einrichten kann, dem ist die Anreise mit dem Rad auf die Festwiese zu empfehlen. Die 2.600 Stellplätze sind bewacht und gegen Augsburg waren bereits über 2.000 Plätze belegt. Durch die Teilsperrungen der Jahnallee und Friedrich-Ebert-Straße wird natürlich auch der ÖPNV flüssiger laufen.




Mit dem Pokalspiel im Rücken

Sowohl Bayern als auch RB haben unter der Woche im DFB-Pokal um das Erreichen der zweiten Runde gekämpft. Wobei sich die Vokabel „gekämpft“ weniger auf die Bayern bezieht, die gekonnt mit 4:0 bei Preußen Münster gewannen, sondern mehr auf die Leipziger, die am Ende nur knapp der Sieger in einem umkämpften und von Fehlern gekennzeichneten Spiel gegen Wehen Wiesbaden waren.

Aus diesem Spiel lassen sich so einige Lehren ziehen, die auch für Samstag relevant sind.

1. Die erste Garde bleibt auch die erste Garde: Die große Rotation sorgte für große Probleme in der Abstimmung. Besonders Neuzugang Seiwald war ein Unsicherheitsfaktor, der zu häufig in gefährlichen Situationen den Ball verlor. Und auch in der Offensive zeigte sich nach der Einwechslung von Xavi und Openda, welch ein Unterschied zwischen der A und der B Mannschaft besteht.

2. Die Verteidigung findet sich: Trotz der schweren Verletzung von Orbán scheint sich die Defensive zu finden. Besonders Neuzugang Lukeba nutzt seine Chance und zeigt (besonders in Sachen Spielaufbau), dass er ein geeigneter Erbe des kroatischen Leonidas ist und auch Christopher Lenz machte eine gute Figur als Backup für David Raum.

3. Pete is back! Nach langer und schwerer Verletzung ist Peter Gulácsi wieder zurück auf dem Platz und zeigte gleich im Pokal, dass er nach wie vor ein guter Rückhalt auf der Linie ist. Doch durch seine Schwächen in der Strafraumbeherrschung und im Spielaufbau hängt er Janis Blaswich hinterher, der gegen die Bayern auch wieder das Leipziger Tor hüten wird.

 

Im September bisher nur ein Tor von Openda, da geht noch was...

 

Ein Saisonauftakt nach Maß in der Bundesliga

Vier Spiele in der Bundesliga in Folge gewonnen, 12 Tore, dreimal zu null. Für RB Leipzig lief der Bundesligastart optimal. Lediglich gegen die formstarken Leverkusener hatte man in dieser Spielzeit das Nachsehen. Seit dem Abgang von Julian Nagelsmann ist es die erste Saison, die nicht durchwachsen startet. Nur Tino Vogel kann einen besseren Punkteschnitt aufweisen als Marco Rose (2,67 gegen 2,17) und bei Vogel waren es mit Abstand noch anderen Zeiten für den Messestadtverein. Marco Rose scheint das perfekte Bindeglied aus dem aktiven und ballbesitzorientierten Spiel eines Julian Nagelsmann und der RB-DNA zu sein. Doch auch wenn die letzten Wochen ein reines Jubelfest für RB waren, so steht mit dem FC Bayern nicht nur der Rekordmeister vor der Tür, sondern auch eine Mannschaft, die es verstanden hat, früh einen Ballbesitz zu erzwingen und den Gegner sofort unter Druck zu setzen. Und genau dies sind die großen Probleme, die RB zurzeit noch hat, wie man es beim Spiel gegen Leverkusen oder auch in der ersten Halbzeit des Supercup-Finales gegen die Bayern sehen konnte. Besonders in Spielen gegen „große“ Mannschaften werden diese Probleme sichtbar. Eine Eigenschaft, die sich die Leipziger mit dem Rekordmeister teilen.

 

Yussi der Unermüdliche.

 

Der Gegner im Check

Von den Wiesn nach Leipzig

Während in München Betrunkene in Lederhosen durch die Straßen ziehen und das Bier an der Isar fließt, müssen die Spieler des FC Bayern die Auswärtsreise nach Leipzig antreten. So Mancher wird vielleicht auch gar nicht so traurig darüber sein, die Tracht gegen ein Trikot und die Brezn gegen einen Fußball zu tauschen. Dabei steht nicht nur aufgrund des Zeitraumes ein wichtiges Spiel an. RB und Bayern trennt am 6. Spieltag nur ein Punkt und die Roten Bullen könnten mit einem Sieg am Rekordmeister vorbeiziehen. Auch unter dem im Winter gekommenen Thomas Tuchel konnten die Münchener sich nicht komplett fangen, auch wenn man mit 13 Punkten durchaus gut in die Saison gestartet ist. Doch die Leipziger zeigten sich in der Vergangenheit als Bayernschreck. So verhalf man den Dortmundern in der vergangenen Saison beinahe zur Meisterschaft, welche die Aktiengesellschaft aus Lüdenscheid-Nord schlussendlich aber nicht nutzen konnte. Auch im Supercup mussten sich die Bayern unserer Mannschaft geschlagen geben, und Willi Orbán dabei zugucken, wie er den Pokal in die Höhe streckte. Man kann sich gewiss sein, dass an der Säbener Straße alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, kein drittes Mal gegen die Sachsen zu verlieren. 

 

Spieltäglich grüßt das Murmeltier.

 

Vorne Hui, hinten Pfui

Die Bayern konnten ihre Altlasten aus der letzten Saison noch nicht ganz abschütteln. In der Offensive sorgt Harry Kane nicht nur in der deutschen Sportmedienlandschaft für Freude. Der Kapitän der Three Lions steht mit sieben Toren und drei Vorlagen in der Liga bereits sehr gut da und auch seine offensiven Hinterleute zeigen sich bislang von ihrer besten Seite.

Das große Problem der Bayern bleibt die Defensive. Nicht nur aufgrund der hohen Verletzungsanfälligkeiten, die dafür sorgten, dass die Bayern im Pokalspiel ohne etatmäßigen Innenverteidiger aufliefen. Weiterhin kassieren die Bayern zu viele Gegentore. Gegen Augsburg, Gladbach, Leverkusen und Manchester United musste Torhüter Ulreich ganze 8-mal hinter sich greifen. Grund dafür sind zumeist individuelle Fehler seiner Vorderleute. Zudem sind die Abstände zwischen den Spielern zu groß und die Antizipation bei der Positionierung gegen den Ball zu schwach. Besonders gegen Teams mit einer guten Offensive (Leipzig, Leverkusen und Manchester United) blieb dies nicht ohne Folgen.

Grundsätzlich bleibt der Rekordmeister dennoch der Favorit am Samstag und allgemein auch für die Meisterschaft. Dafür ist die individuelle Klasse (besonders in der Offensive) zu groß und die Mannschaft als Ganzes zu stark. Doch wenn RB an der Leistung im Supercup anknüpfen kann und die Defensive der Bayern früh unter Druck setzt, ist ein Sieg am Samstag und damit potenziell die Führung in der Tabelle machbar.

 

Unter Fritz ist RBL daheim bisher ungeschlagen und gewann 2018 gegen die Bayern.

 

Die Verletztenliste

RB Leipzig:         
Die Langzeitverletzten Dani Olmo, El Chadaille Bitshiabu und Willi Orbán fallen weiterhin aus. Doudou Haidara ist nach seinem Muskelbündelriss wieder zurück im Teamtraining, er wird erstmals wieder im Kader stehen und ist eine Option von der Bank. Timo Werner fehlt wohl weiterhin aufgrund von Rückenbeschwerden.

FC Bayern München:     
Manuel Neuer wird weiterhin fehlen und auch Serge Gnabry, der sich im Pokal einen Unterarmbruch zuzog, ist vorerst außer Gefecht. Auch wenn unter der Woche Upamecano und Min-jae Kim fehlten, werden beide wohl am Samstag einsatzbereit sein. Matthijs de Ligt hatte zuletzt viel mit Verletzungen und Beschwerden zu kämpfen und wird wohl noch ausfallen.

 

Für den Dreifachtorschützen des Supercups dürfte das Topspiel zu früh kommen.

 

And the winner is…der Fantipp

Beide Mannschaften haben also noch ihre Probleme. Wenn RB früh die Bayerndefensive unter Druck setzen kann, ist ein Sieg am Samstag durchaus möglich. Zudem vor heimischer Kulisse. Ich traue mich jedoch nicht, so optimistisch zu sein, und tippe ein munteres 2:2.


Alex Hell


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20230929-vorbericht-bayern.html

  • 2023/24
  • Bayern München
  • Bundesliga
  • FC Bayern München
  • Heimspiel
  • Hinrunde
  • Spitzenspiel
  • Tabellenführer

DOPPELPACK UND ZITTERSIEG

Titelbild
Medien DiskussionBilderVideoAudioDiskussion

Wiesbaden - (28.09.2023) Stark begonnen und nach dem Anschluss zusehends ins Schwimmen geraten. Trotz einer frühen 2:0-Führung und eines Šeško Doppelpacks reichte es nur zu einem knappen Leipziger 3:2-Sieg in Wiesbaden, bei dem RBL in der Schlussviertelstunde ordentlich ins Schwimmen geriet.

Vor dem Spiel ist vor dem Spiel

Start in die erneute Titelverteidigung in Wiesbaden, so wollte es das Los und bescherte Leipzig damit einen vergleichsweise schweren DFB-Pokal-Auftakt bzw. Abschluss, denn es war das letzte Spiel der ersten Runde.

Sportlich im Fokus sicherlich die Rückkehr Gulácsis in den Kasten, daneben liegt der mediale Fokus bereits auf dem Topspiel gegen die Bayern, wo selbstredend die üblichen Gerüchte von der Springer Presse gestreut werden – Stichwort Eberl und der FCB.

Rose setzte auf die erwartet große Rotation. Xavi, Schlager, Openda, Simakan und Raum blieben mit Blaswich auf der Bank, dafür starteten Forsberg, Seiwald, Poulsen, Klostermann und Lenz.

 

>>> zum Liveticker

 

Dreisatz des Spiels

Was gut startete, entwickelte sich mit zunehmendem Verlauf immer mehr zu einer Zitterpartie mit typischem Pokalcharakter. Forsberg und Šeško stellten die Weichen auf Sieg, aber die Verunsicherung stieg nach dem 1:2 kurz vor der Pause und kulminierte in den 20 Minuten nach dem 2:3, als Leipzig trotz prominenter Einwechslungen weder Konter noch Spielaufbau und Stabilität auf die Reihe bekam und sehnsüchtig den Schlusspfiff herbeisehnte. Was bleibt, sind die Erkenntnisse, dass der zweite Anzug nicht wirklich sitzt, und, dass der aktuelle Trend nicht der Beste ist.

 

Doppelpacker Šeško.

 

Neu im Bullenstall

Lenz mit einem soliden Auftritt. Schlug die Flanke vor dem 1:0, defensiv durchschnittlich, aber auch nicht viel schlechter als seine Nebenleute. Lukeba mit einem soliden Spiel, auch wenn einige seiner Ausflüge gefährlich waren. So bleibt am Ende eine gute, wenn auch ausbaufähige Zweikampfbilanz, die meisten Pässe und eine ansteigende Form, trotz einer neu zusammengewürfelten Viererkette und eines neuen Keepers.

Seiwald mit einem sehr überschaubaren Spiel, erneut schlimme Ballverluste und ein wichtiger verlorener Zweikampf vor dem 1:2, an dem er aber nicht allein schuld war, sondern auch der Ballverlust zuvor. Ein paar gute Einleitungen konnten über eine offensiv überschaubare Leistung nicht hinwegtäuschen. In den Zweikämpfen und der Körperlichkeit RBL mit erstaunlichen Defiziten.

Carvalho machte, wie schon gegen Gladbach, nicht wirklich für sich Werbung. Das ist in Sachen Effizienz und Stringenz eine ganze Ecke Unterschied zu Xavi. Nur einen von fünf Zweikämpfen gewonnen, was seine weitestgehende Ungefährlichkeit unterstreicht. Später kam Baumgartner und lieferte ein noch unauffälligeres Spiel ab.

Šeško von Beginn an und dieses Mal auch so mittels Doppelpack erfolgreich. Während das erste Tor noch relativ einfach war und ein Geschenk der Wiesbadener, so war der Abschluss zum 1:3 durchaus schwierig zu nehmen, die Lücke, in der der Ball dann passte, nicht sonderlich groß. Bei einigen Kontern darf er aber noch abgebrühter agieren.

Openda und Xavi kamen rein und bereiteten das wichtige 1:3 vor. Xavi offensiv mit viel Schwung und trotz lediglich 10 vollendeten Pässen mit den meisten Keypässen aller Leipziger. Openda neben der Vorvorlage etwas unglücklich, auch wenn seine Schnelligkeit und Wendigkeit gleich ein Faktor war.

 

Pete konnte sich schon in der ersten Halbzeit auszeichnen!

 

Die drei besten Kicker aus der schönsten Stadt der Welt

Šeško: Während das erste Tor durch die Kopfballvorlage des Wiesbadener Abwehrspielers erst möglich wurde, darf das zweite Tor mit Fug und Recht als schwierig bezeichnet werden. Spitzer Winkel und nur wenig Raum, um an Keeper und Abwehr vorbei zu vollenden. Hier zeigte sich Šeško' gute Abschlussqualität. Allerdings hätte er Leipzig das Leben kurz vor seinem Treffer noch leichter machen können, als er im Eins gegen Eins an Stritzel scheiterte.

Forsberg: Ausgezeichnet als Man of the Match – nicht ganz zu Unrecht. Erzielte das erste Tor, bereitete das dritte vor und sorgte lange Zeit für die Verbindung zwischen Defensive und Offensive. In den Zweikämpfen, wenn er sich nicht per Pirouette in die Gegenrichtung selbst unterlief, noch mit Luft nach oben.

Lukeba: Kein leichtes Spiel für den Franzosen, der neben, vor und hinter sich neue Mitspieler hatte, was nicht zur Stabilität der Abwehr beitrug. Seine Ausflüge nach vorn, Fluch und Segen. Einerseits versuchte er so das Spiel anzukurbeln, andererseits fehlte er genau deswegen beim 1:2 in der Defensive, wo Seiwald seinen Platz kurzfristig einnahm.

 

Bei Carvalho blieb Luft nach oben.

 

Luft nach oben

Seiwald: Nicht das Spiel des Österreichers, der in der Hierarchie im Zentrum damit klar auf dem vierten Platz steht. Nicht griffig genug in den Zweikämpfen (siehe 1:2), richtig schlimme Ballverluste, die er fairerweise teilweise selbst ausbügelte und eine unterdurchschnittliche Zweikampfquote von nur 38%, was im Zentrum einfach zu wenig ist, um für einen stabilen Spielaufbau zu sorgen. Wie andere Salzburg-Transfers wird er wohl eine gewisse Anlaufzeit benötigen, das war bei Haidara, Laimer und Szoboszlai nicht anders.

Carvalho: Auch er derzeit zurecht im offensiven Mittelfeld an letzter Position. Immer wieder gute Ansätze, aber wenig darüber hinaus. Dass Simons in den letzten 25 Minuten deutlich mehr zustande brachte als Carvalho in den 65 davor, unterstrich diese Wahrnehmung. Zudem nur ein gewonnener Zweikampf.

Baumgartner: Kam in einer Phase, wo Leipzig defensiv stark unter Druck stand und offensiv nicht mehr viel gegen den Zweiligisten lief. Konnte erneut kaum Akzente setzen und man merkt, dass er nach seiner Muskelverletzung noch nicht in Topform ist. Nur 40% Zweikampfquote und fünf Pässe sind einfach sehr dürftig für gut 20 Minuten Spielzeit.


Tweet des Spiels

Gutes Pferd und so.

 

Champagner statt Bier – die Fans

Über 1.000 Leipziger beim dritten Auswärtsspiel in Folge, das kann sich durchaus sehen lassen und ist eine echte Steigerung zu einigen Fahrten der letzten Saison. Auch stimmungstechnisch waren die RBL-Fans richtig stark und gut zu hören und zu sehen. Die Entwicklung ist hier richtig gut, wobei sie auch durch den Saisonauftakt und den zweiten Titelgewinn unterstützt wird.

 

Impressionen aus dem Fanblock.

 

Pfeife des Spiels

Hartmann ließ beiderseits viel laufen, ggf. bei einigen Fouls etwas zu nachsichtig mit den Gelben, aber sonst im Rahmen. Stand zweimal den Leipziger Angriffsbemühungen im Weg, was einmal zu einem Ballverlust und zu einem Wiesbadener Konter führte. Er muss sich da besser platzieren, um nicht das Spiel zu stören.

 

Zu viele Probleme in Defensive, Spielaufbau und Offensive.

 

Aufgefallen

1)      Was ein ruhiger Abend hätte werden können, gipfelte am Ende fast in einer Verlängerung. Hier hat RBL erst durch schludriges Offensivspiel und dann durch eine steigende Anzahl von Fehlern im Spielaufbau Wehen immer weiter ins Spiel zurückgebracht bzw. im Spiel gehalten. Am Ende werden dann unnötig Ressourcen verschwendet, obwohl die wohl schwerste Woche überhaupt vor der Tür steht. Ohne die erforderliche Ernsthaftigkeit reicht es eben nicht, weshalb letztendlich doch mehr Körner als notwendig gelassen wurden.

2)      Defensiv deutlich wackliger als zuletzt, was möglicherweise auch an den vielen Umstellungen lag. Selbst nach der Einwechslung Simakans beruhigte sich das Spiel nicht. Wobei es auch schon in den Begegnungen zuvor defensive Schwächephasen gab. In der aktuellen Verfassung dürfte es schwer sein, die defensive Stabilität gegen zwei der besten Offensivreihen des Planeten aufrechtzuerhalten.

 

Nächste Runde erreicht, das war das Wichtigste.

 

3)      Pete mit einem insgesamt soliden Einstand nach fast einem Jahr Verletzungspause. Beide Tore waren schwer, aber auch nicht unmöglich zu verteidigen. Hier zeigten sich die schon vor einem Jahr bekannten Schwächen im Herauslaufen und der Strafraumbeherrschung. Einer nicht gerade sicheren Defensive gab er so wenig Stabilität mit. Bei den wichtigen Paraden nach dem 2:3 war er da. Er wird weitere Schritte gehen in den nächsten Wochen und damit seinen Teil zu einem starken Torhüter-Duo beitragen. Rose machte in der Pressekonferenz deutlich, dass Blaswich die Nummer 1 bleibt.

4)      Zwar hatte Leipzig 90% Passquote, aber genau in den entscheidenden Minuten waren die Pässe im Spielaufbau gefühlt bei maximal 50%. In den letzten 15-20 Minuten kam RBL daher auch kaum noch zu effektiven Gegenzügen. Bezeichnend dafür ein Freistoß direkte ins Aus, obwohl Wiesbaden aufgerückt war. Von dem erwachsenen Spiel wie z.B. gegen Union war gestern wenig zu sehen.

 

Feiern mit den Mitgereisten.

 

Fazit & Ausblick

Mund abwischen und weitermachen? Ja und Nein. Natürlich passieren solche Pokalspiele immer mal. Trotzdem zeigt die Formkurve weiter nach unten. Erneut weniger Torschüsse und eine Zitterpartie gegen einen unterdurchschnittlichen Zweitligisten dürfen dann doch nicht der Anspruch Leipzigs sein.

Im Spielaufbau zu überhastet, defensiv zu luftig und offensiv zu ungefährlich, auch wenn die Chancenverwertung weiterhin passt, die Chancengenerierung ist auf dem absteigenden Ast. In diesem Sinne geht RBL als klarer Underdog in die Partie gegen den Rekordmeister. Erst recht, weil mit Olmo, Orbán und Haidara weiter wichtige Kicker fehlen und man sich gegen Wehen nicht schonen konnte.

Viel zu verlieren hat Leipzig daher gegen Bayern und City nicht, aber immer noch eine Menge zu gewinnen. Für ein solches Erfolgserlebnis und die Fortführung der Siegesserie braucht es allerdings mehr defensive Stabilität als gegen Wiesbaden und mehr Passqualität im Zentrum als zuletzt allgemein.

 

KickerSofacoreRBLFotMob

 

Statistik
SV Wehen Wiesbaden: Stritzel – Angha, Mockenhaupt (C, 87. Kovačević), Mathisen, Vukotić – Goppel (66. Günther), Jacobsen (74. Kade), Fechner (66. Heußer), Lee – Froese (46. Bätzner), Prtajin
Ersatzbank: Lyska – Carstens, Ćatić, Rieble
RB Leipzig: Gulácsi (C) – Henrichs, Klostermann, Lukeba, Lenz – Seiwald (66. Schlager), Kampl – Carvalho (66. Xavi), Forsberg (74. Baumgartner) – Poulsen (66. Openda), Šeško (83. Simakan)
Ersatzbank: Blaswich – Raum, Moriba, Köhler
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Tore: 0:1 Forsberg (7.), 0:2 Šeško (18.), 1:2 Prtajin (41.), 1:3 Šeško (70.), 2:3 Prtajin (73.)
Torschüsse: 16 / 14
Schüsse aufs Tor: 7 / 18
Passquote: 76% / 90%
Zweikampfquote: 46% / 54%
Ballbesitz: 32% / 63%
Fouls: 12 / 10
Ecken: 4 / 4
Abseits: 2 / 4
Gelbe Karten: Goppel (1), Heußer (1), Vukotić (1) / Openda (1)
Zuschauer: 12.500 (ca. 1.100 Leipziger)

Rumpelstilzchen


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20230928-spielbericht-wiesbaden.html

  • 1. Runde
  • 2023/24
  • Auswärtssieg
  • Auswärtsspiel
  • Benjamin Šeško
  • Castello Lukeba
  • Christoph Baumgartner
  • DFB Pokal
  • Emil Forsberg
  • Fabio Carvalho
  • Hinrunde
  • Nicolas Seiwald
  • Péter Gulácsi
  • SV Wehen Wiesbaden
  • Wiesbaden