RB-Rückschlag
Salzburger schon raus aus der "Königsklasse"
Salzburg/Leipzig. Dass Ösis und Ossis zusammengehören und sich befruchten, war bisher nicht bekannt, ist aber für Ralf Rangnick Gebot der Stunde. Der neue Red-Bull-Messias, 54, will den RB-Standorten Salzburg und Leipzig einen einheitlichen Auftritt verpassen. Nennt sich "Corporate Identity".
Auf dem Weg dorthin bat Rangnick die Leipziger Werktätigen um Cheftrainer Alexander Zorniger unlängst in Salzburg zu einem Arbeitstreffen, das im Sprachgebrauch der Roten Bullen unter "Workshop" firmierte. Gestern versammelte Rangnick die in der Steiermark campierenden RB-Leipzig-Kicker in Salzburg um sich, lud zum Champions-League-Qualifikationsspiel von RB Salzburg gegen Dudelange (Luxemburg). Traurig und wahr: Die Ösis flogen nach einem 4:3 (Hinspiel 0:1) im hohen Bogen raus. Erster Rückschlag.
Weil Besuche auf Gegenseitigkeit beruhen sollen, hat die Salzburger Geschäftsstelle schon einen auf den 2. September datierten Marschbefehl erhalten. Die Ösi-Delegation wird beim Derby 1. FC Lok gegen RB (14 Uhr, RB-Arena) vor Ort sein und einem ganz sicher lieblichen Duell mit einprägsamen Liedern beiwohnen.
Unterdessen gibt es Irritationen in Sachen Ex-Coach Peter Pacult. Der 52-jährige Wiener ist sich sicher, dass sein Aus erst durch die Demission des Salzburger Cheftrainers Ricardo Moniz und der damit verbundenen Kettenreaktion (Verpflichtung Rangnick et cetera) verursacht wurde. Ralf Rangnick wiederum sagt, dass Pacults Beurlaubung nichts mit Moniz und ihm selbst zu tun gehabt habe, sondern in Salzburg schon vorher beschlossen gewesen und der unerquicklichen Vorsaison geschuldet sei. Für Pacults Sicht spricht, dass er bei der Kaderplanung für die anstehende Saison freie Hand hatte und sechs Neuzugänge verpflichtete. Dass Pacult da schon vor der Ablösung stand, ist unwahrscheinlich.
Heute landet der Charterjet von RB Leipzig auf dem Flughafen Leipzig/Halle, wird ein Haken hinters achttägige Trainingslager in Bad Aussee gemacht. Bis auf die blessierten Roman Wallner und Patrick Koronkiewicz (beide Knöchel) sind alle gesund geblieben. Coach Alexander Zorniger wird seinen im Camp untadeligen Männern ein, zwei freie Tage spendieren. Guido Schäfer
