DFB lost im Januar Playoffs aus
Rasenballer blicken gebannt Richtung Frankfurt/Main / Sonntag in Torgelow
Leipzig. Ja, ja, die Saison ist lang, der Weg hart, die Gegnerschaft gallig, das Wetter wechselhaft, der Erfolgsdruck mindestens unmenschlich. Ändert aber alles nichts daran, dass der kommende Meister der Regionalliga Nordost aus der Heldenstadt kommen wird und RB Leipzig heißt. Die Rasenballer haben 23 von 27 Punkten gesammelt, werden in der Winterpause aufrüsten, wären wohl nicht nur im Nordosten eine Klasse für sich. Es gibt keine natürlichen Feinde für die Roten Bullen, selbst die vermeintlichen Jäger aus Jena und Magdeburg (beide 18 Punkte) haben die Aussichtslosigkeit des Unterfangens erkannt und ihre antiken Flinten Richtung Korn geworfen. Auch Hertha-Coach Karsten Heine war nach dem 0:2 in der Red-Bull-Arena von klaren Bildern durchdrungen, nahm sogleich den Ausgang der Aufstiegsrelegation vorweg: "RB steigt auf!"
Nachdem dies geklärt wäre, muss noch eruiert werden, wen RB im Anschluss an die Meister-Feierlichkeiten in den K.o-Spielen am 29. Mai und 2. Juni 2013 unglücklich macht. Muss der Titelträger aus dem Westen, Südwesten, Norden oder aus Bayern dran glauben? Klar ist, dass die Playoff-Duelle nicht erst nach dem letzten Saisonspiel ausgelost werden, sondern viel früher Planungssicherheit hergestellt wird. Ursprünglich sollte schon bei der nächsten Präsidiumssitzung des Deutschen Fußball-Bundes im November gelost werden. Dieser Termin wurde justament aus nicht näher beschriebenen Gründen gekippt. Jetzt werden Anfang des Jahres Rösser und Reiter benannt. Danach bleibt genügend Zeit, Gegner zu sezieren, Eintrittskarten zu drucken und so weiter.
RB-Cheftrainer Alexander Zorniger hat es nicht gerne, wenn seine Spieler das böse A(ufstiegs-)-Wort in den Mund nehmen, von Triumphen in der nächsthöheren Liga träumen. Das Alltagsgeschäft soll und muss Vorrang haben - und das führt die Tabellenführer am Sonntag, 13.30 Uhr, zum Tabellenletzten. Der Torgelower SV Greif hat sich bisher erst fünf Punkte gegriffen, greift nach Überzeugung von RB-Kapitän Daniel auch am Wochenende ins Leere. Frahn, der mit seinen neun Saisontreffern drei mehr als alle Greifer zusammen erzielt hat, ist sich sicher: "Wenn wir Geduld haben, holen wir die drei Punkte." Der 25-jährige Vorzeigeprofi ist übrigens der einzige RB-Fußballer, der über Relegation und Co. sprechen darf, ohne gevierteilt zu werden. "Wir wollen da hin - und wir wollen dann auch aufsteigen. Was sonst?"
Dass den RB-Cracks in den Playoffs das Herz in die Turnhose rutschen könnte, glaubt Frahn nicht. "Wir haben genügend Qualität und Typen im Kader." Weil das so ist, setzt die Tormaschine auf die einschüchternde Wirkung, die von RB Leipzig ausgeht und sich bundesweit Bahn bricht.
Und so steht schon jetzt fast fest: Wer gegen RB in der Relegation ran muss, würgt die Los-Fee und betet mehrere Rosenkränze. Guido Schäfer
