LVZ vom 12.06.2013, "Das Interesse steigt"

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Jupp
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LVZ vom 12.06.2013, "Das Interesse steigt"

Beitrag von Jupp » Di Jun 11, 2013 10:02 pm

"Das Interesse steigt"
RB-Geschäftsführer Ulrich Wolter über Fan-Resonanz, Ticket-Preise und Wirtschaftlichkeit


Leipzig. Ulrich Wolter, 39, ist seit 1. September 2012 RB-Geschäftsführer. Der ehemalige DFB-Beauftragte für die WM-Spiele 2006 in Leipzig und Mitarbeiter der Olympia-GmbH erklärt im Interview, warum die neuen Eintrittspreise moderat bleiben, strenge Wirtschaftlichkeit auch für RB oberstes Gebot bleibt und der Verein kein Retortenklub ist.
Frage: Welche Veränderungen werden im Stadion vorgenommen?
Ulrich Wolter: Wir werden die Anzahl der Plätze für die Fans zu acht Euro beziehungsweise fünf Euro ermäßigt auf etwa 10000 Plätze verdoppeln. Das erreichen wir, indem wir den bisherigen Gästebereich verlegen. Er befindet sich dann in der Schräge des Blocks C und nicht mehr im Block D hinter dem Tor. An dieser Stelle bieten wir für acht Euro vor allem für diejenigen Plätze an, die bei uns gewissermaßen reinschnuppern wollen. Die Fankurve hinter dem Tor zur Festwiese bleibt natürlich.
Welche Preis-Erhöhungen wird es geben?
Wir erhöhen bei den besten Plätzen auf der Haupttribüne von 10 auf 15 bzw. 20 Euro für ein Spiel. Damit liegen wir in der 3. Liga keinesfalls in der Spitze, sondern im mittleren Bereich. Wir wollen ein familienfreundlicher Verein bleiben und uns auch bei der Preisgestaltung danach richten. Die Preise im Fanblock bleiben gleich und die Ermäßigungen gelten im ganzen Stadion. Der kritische Dialog mit den Fans zu diesem Thema war wichtig. Aber wir müssen auch ganz streng nach Wirtschaftlichkeit arbeiten.
RB muss bei diesem ungemein potenten Sponsor nach Wirtschaftlichkeit arbeiten?
Selbstverständlich, was denken Sie denn? Die Stadionmiete ist deutlich höher geworden, auch für die Namensrechte an der Arena ist der Preis gestiegen.
Welche baulichen Veränderungen wird es im Stadion geben?
Für den neuen Gästefanblock sind neue Wege zu schaffen. Er wird auch in vier Bereiche unterteilt. Je nachdem, wie viele Fans kommen, werden diese dann geöffnet. Für Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte wird eine gemeinsame Sicherheitszentrale geschaffen, bisher waren es verschiedene Bereiche.
Es wurde auch erwartet, dass die Sitze eine andere Farbe erhalten oder die Sitzreihen bis an das Spielfeld herangeholt werden, damit die graue Wand verschwindet.
Wir wissen sehr genau, was man alles machen kann. Aber das ist in der 3. Liga alles noch kein Thema.
Vielleicht, weil Sie sich als Mieter überlegen, ob Sie nicht lieber in Eigentum investieren und daher das Stadion kaufen sollten?
Natürlich beschäftigen wir uns damit, was mit der Red-Bull-Arena perspektivisch passiert. Die Verkehrsproblematik wird vermutlich ein Thema bleiben. Aber gerade das Abschiedsspiel von Michael Ballack hat gezeigt, dass mit Park & Ride und dem Straßenbahn-System viel erreicht werden kann.
Allerdings gab es da keine gegnerischen Fans und daher kein Sicherheitssystem wie bei RB-Spielen.
Das stimmt. Aber das Spiel war dennoch ein Fingerzeig, wohin die Reise gehen muss. Nämlich zur deutlichen Stärkung des öffentlichen Personenverkehrs. Wenn in der Arena, im Stadion und auf dem Cottaweg gleichzeitig Veranstaltungen stattfinden, gibt es in einer solch innerstädtischen Lage zwangsläufig Probleme.
Hat RB Pläne, ein neues Stadion am Stadtrand zu bauen?
Nein.
Mit wie vielen Zuschauern rechnen Sie in der neuen Saison?
Mit einer fünfstelligen Zahl. Zuletzt hatten wir einen Durchschnitt von etwa 8000. Das Interesse steigt. Wer das Spiel gegen Lotte im Stadion erlebt hat und in Lotte dabei war, der hat die besondere Atmosphäre gespürt. Der Vorwurf, wir seien ein Retortenverein ohne Fan-Potenzial, ist mit einer solchen Stimmung und einem solchen Zuschauerinteresse - zum Heimspiel kamen über 30000 - durchaus zu widerlegen.
Kamen zu den RB-Spielen insgesamt so viele Zuschauer, weil viele Freikarten verschenkt wurden?
Wenn es dafür Beweise gibt, nehme ich sie gern entgegen. Auch in Lotte haben unsere Fans die Karten alle gekauft. Sie können davon ausgehen, dass wir ganz besonders auf solche Themen achten. Wir müssen wohl auch mit Gerüchten leben, aber jeder, der diese streut, sollte wissen, dass der DFB die Freikartenthematik sehr streng reguliert. Wir sind in Leipzig angekommen. Die positive Resonanz überwiegt deutlich und zeigt das Potenzial in der Stadt.
Wie hat es RB geschafft, in Leipzig anzukommen?
Das ist in erster Linie ein Verdienst der Mannschaft und der Trainer. Ihr Ehrgeiz war zu sehen und zu spüren. Da steht keine Truppe auf dem Feld, die das alles irgendwie nur mitnehmen will, sondern die kämpft für ihr großes Ziel. Die Fans haben das anerkannt und dadurch auch viele unserer Auswärtsspiele zu Heimspielen werden lassen. Ich finde es großartig, dass unsere Fans ihre Mannschaft unterstützen und den Gegner nicht beleidigen. Das ist im Fußball nicht so oft anzutreffen. Wir haben sieben offizielle Fanclubs, die sogenannten OFC, mit 750 Mitgliedern. Diese Mitglieder, die auch von außerhalb Leipzigs kommen, haben unter anderem Preis-Vorteile beim Kartenkauf.
Wird die Mannschaft jetzt so verstärkt, dass sofort der Aufstieg in die zweite Liga gelingt?
Der Kern des Teams bleibt zusammen. Ralf Rangnick ist dabei, punktuelle Verstärkungen zu suchen. Ansonsten: Wir werden jedem Gegner mit großem Respekt begegnen.
Ihrem Verein schlägt oft Feindschaft der gegnerischen Fans entgegen, weil RB wenig Mitglieder und Mitbestimmung zulässt und womöglich auch gegen die 50+1-Regel verstößt. Mit welchen Argumenten begegnen Sie diesen Vorwürfen?
Wenn man in dem Maße investiert wie es hier unser Investor tut, dann braucht er ein gewisses Maß an Rechtssicherheit. Wir bauen ein Nachwuchszentrum für 30 Millionen Euro, das ist eine enorme Summe. Auch das wird übrigens von immer mehr Fans anerkannt. Von unserem Verein geht für den Fußall ganz bestimmt keine Gefahr aus.
Wodurch unterscheidet sich das RB-Projekt von den Investitionen, die arabische Scheichs oder russische Oligarchen in anderen Ligen vornehmen?
Die von Ihnen Genannten kaufen in der Regel Stars und Star-Trainer, die schnellen Erfolg versprechen. Wir dagegen investieren ganz massiv in den Nachwuchs, junge Spieler und eine Top-Infrastruktur und wollen so eine gesunde Basis für den Verein legen.
Interview: Winfried Wächter

Kategorie I (blau, Sektoren A und C):Tageskarten:

- Normal: 20 Euro
- Ermäßigt: 15 Euro
Dauerkarte für 19 Spiele (mindestens 2 Spiele sparen):
- Normal: 340 Euro
- Ermäßigt: 255 Euro
Kategorie 2 (gelb, Sektoren A und C):
Tageskarten:
- Normal: 15 Euro
- Ermäßigt: 10 Euro
Dauerkarte für 19 Spiele (mindestens 2 Spiele sparen):
- Normal: 255 Euro
- Ermäßigt: 170 Euro
Kategorie 3 (rot):Tageskarten:

- Normal: 8 Euro
- Mitglieder offizieller Fanclubs (OFC): 5 Euro
Dauerkarten (zunächst Sektor B, nach Auslastung dann auch in Sektor D):
- Normal: 136 Euro (mindestens 2 Spiele sparen)
- OFC: 85 Euro (mindestens 2 Spiele sparen, "Early Bird" 80 Euro)
Ermäßigungen gelten in den Kategorien I und II (Sektoren A und C) für:
- OFC-Mitglieder
- Kinder von 7 bis 18 Jahren
- Schwerbehinderte
- Schüler, Studierende, Auszubildende
- Rentner, ALG-II-Empfänger, Leipzig-Pass-Inhaber

Ulrich Wolter: Von unserem Verein geht für den Fußball ganz bestimmt keine Gefahr aus. Foto: Andreas Döring
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