LVZ vom 11.10.2013, Sportschau adelt Pokal-Duell

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Jupp
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LVZ vom 11.10.2013, Sportschau adelt Pokal-Duell

Beitrag von Jupp » Do Okt 10, 2013 10:02 pm

Sportschau adelt Pokal-Duell
Lok gegen RB zur besten Sendezeit in der ARD - ohne Rückblick auf derbe Derby-Historie


Leipzig. Weil sich Jogis Heroen in Köln ums WM-Ticket mühen, ruht der Punktspielbetrieb in den obersten Ligen. In Ermangelung an ergreifenden Fußball-Themen fuhr die ARD-Sportschau den Hals aus und wurde im schönen Leipzig fündig. Genauer gesagt beim Pokal-Derby Lok gegen RB (Sonnabend, 15 Uhr). Vier, so Gott will, Freud betonte Minuten flimmern morgen ab 18 Uhr über die Mattscheibe.

Von Guido Schäfer

Dem Vernehmen nach soll der Beitrag ohne Blick in den Rückspiegel auskommen. Also ohne Auflistung all jener derben Derbys, bei denen Hunde­staffeln, Wasserwerfer und berittene Polizei im Großeinsatz waren. Als es Verletzte und Festnahmen gab, Staatsanwälte und Gerichte aktiv werden mussten.
Das Fußball-Kultur-Magazin 11 Freunde machte 2012 mit einem Ranking der weltweit härtesten 50 Derbys auf. Die hasserfüllte Nummer zwischen Lok und Chemie schaffte es spielend auf Platz 24 - auf Platz 1 rangiert übrigens das Glasgower Duell Celtic gegen die Rangers.
Leipziger Derby bedeutete nach der Wende auch: Heerscharen überregionaler Medien fielen in Leipzig ein. Wissend, dass es krachen wird, eine Story mit Einschaltquote rumkommt. Die Handlungsreisenden hatten kein Interesse an Toren. Sie gierten nach Ausschreitungen. Die kamen. Wie gerufen.
Was tun?, fragten sich Generationen von Club-Vertretern aus Probstheida und Leutzsch. Man versuchte es mit gemeinsamen Pressekonferenzen der Trainer und Kapitäne. Mit Videoclips, Plakat-Aktionen, Aufrufen. Bis zu den erlebnisorientierten Fans drang all das nicht durch. Erst rauschte es in dunklen Ecken oder im Licht der Öffentlichkeit. Danach im Blätterwald.
Die Polizei-Gewerkschaft ging irgendwann auf die Barrikaden, hatte genug von zeitintensiven, kostenintensiven und schmerzhaften Derby-Einsätzen. Es folgten hochemotionale Diskussionen. Ergebnisse kamen keine. Wer anregte, das Derby nicht mehr stattfinden zu lassen, riskierte Vierteilung. Wer anregte, aus Lok und Chemie einen Leipziger Verein zu machen, riskierte Vierteilung. "Fusion mit Lok? Eher springe ich vom Völkerschlachtdenkmal", schrie Sachen-Boss Thomas Till einst von der präsidialen Kanzel und erntete frenetischen Applaus der grün-weißen Gemeinde.
Mit dem sportlichen Abstieg der Chemiker ist viel heiße Luft aus dem Derby-Ballon gewichen. Lok gegen Sachsen bzw. Chemie war einmal. Morgen heißt es: Lok gegen RB.
Das ist nicht mehr das von den 11 Freunden beschriebene Derby, hat es aber auch schon zur Sicherheitsstufe 1 gebracht. Fan-Trennung steht über allem. Im Stadion ist das kein großes Problem. Haarig könnte es beim An- und Abmarsch. Polizeisprecher Uwe Voigt: "Wir sind auf alles vorbereitet."
RB-Coach Alexander Zorniger hat sich ein geradezu lieblich-naives Menschenbild bewahrt, sagte gestern: "Fans, die auf Krawall gebürstet sind, sollen daheim bleiben."
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