LVZ vom 14.03., Heidi und ihr unverzichtbarer Geißenpeter

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Jupp
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LVZ vom 14.03., Heidi und ihr unverzichtbarer Geißenpeter

Beitrag von Jupp » Do Mär 13, 2014 11:08 pm

Heidi und ihr unverzichtbarer Geißenpeter
Für RB-Ass Sebastian Heidinger ist klar: Der malade Daniel Frahn läuft gegen Osnabrück auch mit einem Bein auf


Leipzig. Als RB-Profi Sebastian Heidinger jüngst im Stuttgarter Degerloch zum Pausentee marschierte, war klar: Wenn der Brave in der Kabine brav bleibt, verlängert sich sein Vertrag bis zum 30. Juni 2015. Als der 28-Jährige mit Beginn der zweiten Halbzeit bei der U23 des VfB Stuttgart wieder auf dem Feld stand und damit seinen 22. Einsatz über 45 Minuten hatte, war die Nummer aktenkundig: Der Mann, der seit 2011 bei den Roten Bullen ist und alle Profi-Begegnungsstätten kennengelernt hat (Tribüne, Bank, Rasen), bleibt ein Rasenballer.
Für Coach Alexander Zorniger ist die in Mannschaftskreisen beliebte "Heidi" leuchtendes Beispiel, dass sich Leistung lohnt. "Heidi hat sich den Vertrag verdient - im Training und im Spiel. Er ist seit Wochen der stabilste in unserer Abwehr." Ein Super-Super-Lob. Denn: Sie spielen seit Wochen alle gut, die Abwehrspieler.
Es gab übrigens Fußballer, die das Thema Training nicht ganz so hoch hingen. Zum Beispiel Günter Netzer. Der war König der Gladbacher Fohlen und kam irgendwann zur Überzeugung: "Ich kann auch ganz gut ohne Training auskommen." Hennes Weisweiler stellte daraufhin die Kommunikation mit seinem faulen Star ein und nutzte Berti Vogts als Flüstertüte.
Heidinger ist ein Trainingstier und hat vorausschauend verhandelt, kassiert in der Drittliga-Saison 2014/2015 mehr als aktuell. Sollte RB in die 2. Liga aufsteigen, wird der Gehaltsstreifen wohl noch etwas länger. "Ich bin froh, dass es hier in Leipzig für mich weiter geht", sagt der offensive Linksverteidiger vor der Sonntag-Partie gegen Osnabrück (14 Uhr, RB-Arena) und lüftet das intime Geheimnis, wie man sich bei Herrn Zorniger beliebt macht: "Gas geben. Jeden Tag." Dann klappt's auch mit einem Trainer, der die Sterne sogar vom Himmel holen will, wenn keine zu sehen sind.
Klar ist jetzt schon: Zorniger bringt im Heimspiel-Knaller gegen Osnabrück die Sieger-Elf vom Degerloch. Falls der Vorverkauf wie bisher anhält und das Wetter mitspielt, dürfte die 15000-Zuschauer-Marke geknackt werden. Heidinger geht stark davon aus, dass der angeschlagene Kapitän Daniel Frahn notfalls mit einem Bein auflaufen wird, schwärmt vom Mittelstürmer: "Frahni macht aus keiner Chance ein Tor." Für Heidi ist Frahn sozusagen der Geißenpeter. Unverzichtbar, erfahren in Berg und Tal und bei der Aufzucht.
Osnabrück also. An den 20. September denken die Roten Bullen ungern zurück. An der Bremer Brücke setzte es eine 2:3-Pleite, schoss sich RB mit selten blöden Fehlern zweimal selbst ins Knie. Zorniger war maximal sauer: "Wir haben zwei der drei Gegentore praktisch selbst erzielt. Für das dritte war der Schiri zuständig."
Am Sonntag sieht man sich wieder. "Wir haben da zwar noch eine Rechnung offen, aber deswegen spielt man auch nicht besser", will Sebastian Heidinger nichts von inspirierenden Revanchegelüsten wissen. Stattdessen sei alles wie gehabt: "Es ist wie immer: Wir sind gut vorbereitet und wollen gewinnen." Dumm nur: Beim VfL Osnabrück hegt man ähnlich verwegenes Gedankengut.

Guido Schäfer
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