Rangnick: Natürlich bleibe ich!
RB-Fußball-Boss über Angebote, den verrückten Boyd, den speziellen Rebic und Regisseur Frahn
Von guido schäfer
leipzig. Armin Veh ist w wie weg. Und der VfB Stuttgart wird es wohl wieder versuchen. Sie werden bei Ralf Rangnick vorsprechen. Werden ihm den Job vor der Haustür schmackhaft machen. Werden mit XXL-Kompetenzen und einem Vertrag bis zum Sanktnimmerleins- tag locken. Der VfB Stuttgart würde sich gewissermaßen nackig machen.
Die balzenden Stuttgarter können ihre Klamotten anbehalten, Rangnick bleibt Red-Bull-Fußball-Boss. RR, 56, gegenüber der LVZ: "Natürlich bleibe ich! Es fängt doch gerade erst an, Spaß zu machen." Das 4:1 gegen St. Pauli hat Rangnick, seinen Cheftrainer Alexander Zorniger und viele der 38660 Fans in der RB-Arena bespaßt. Mit 23 Punkten stehen die Rasenballer glänzend da, wollen den Dreier mit einem weiteren am Sonntag, 13.30 Uhr, in Sandhausen vergolden. Übrigens: Der Sieg gegen den FC St. Pauli war das 100. Heimspiel (Punkt- und Pokalspiele) von RB seit Gründung 2009.
Rangnick über den höchsten Saisonsieg: "Das war über weite Strecken richtig gut, wir hätten sogar ein, zwei Tore mehr schießen können."
Rangnick über den zweifachen Torschützen Terrence Boyd: "Der Junge ist eine absolute Bereicherung. Wenn wir mit Salzburg gegen Rapid Wien gespielt haben, wollte niemand gegen ihn spielen. So einen hast du lieber im eigenen Team. Terrence tut weh, ist positiv verrückt. Und er ist nach seiner Knieverletzung noch nicht mal bei 100 Prozent. Alex (Zorniger) und sein Team haben ihn top aufgebaut. Terrence passt menschlich rein, will und forciert den Kontakt zu den Kollegen."
Rangnick über Ante Rebic: "Ante ist ein anderer Typ als Terrence, für ihn war hier alles neu, auch die Sprache. Klar ist aber auch, dass er sich anpassen muss, dass er wie ein Profi trainieren und sich verhalten muss. Nur mit Talent kommst Du nicht weit. Ante kann noch sehr wichtig für uns werden. Wenn er so trainiert, wie er in den ersten 30 Minuten gegen Kasan gespielt hat, kriegt er seine Einsatzzeiten. Ich hatte in Hoffenheim Spieler wie Vedad Ibisevic und Sejad Salihovic. Das sind ähnlich spezielle Typen. Die haben eine kurze Leine gebraucht und ab und zu eine klare Ansage. Und dann haben sie sensationell Fußball gespielt."
Über Daniel Frahn, 27, als Regisseur: "Seine Leistung hat mich für ihn gefreut. Er hat eine tolle Mentalität, hat zwei Tore vorbereitet."
Über den Aufstieg: "Kein Aufstieg kommt zu früh. Wenn sich die Chance bietet, werden wir versuchen, sie mit aller Macht nutzen. Aufstiegsdruck haben wir in dieser Saison keinen."
Über Wunschspieler Kevin Kampl, RB Salzburg: "Wir wollen ihn überzeugen, dass er in der Red-Bull- Familie bleibt und mit uns den weiteren Weg geht. Wenn er denn tatsächlich nach Leipzig kommen sollte, brauchen wir in Salzburg natürlich adäquaten Ersatz."
Brüder im Geiste: Cheftrainer Alexander Zorniger und Sportdirektor Ralf Rangnick. Foto: Christian Modla