Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Vereine

Alles zur Frauenmannschaft, Leistungszentrum und den Nachwuchsteams
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Rumpelstilzchen
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Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von Rumpelstilzchen » Di Nov 17, 2015 7:20 am

„Es ist ein Hauen und Stechen, schon im Jugendfußball“, sagt Kraaz. Ablösesummen von bis zu 300 000 oder gar 500 000 Euro seien durchaus üblich. Kraaz ist ein nüchterner Mensch. Er denkt realistisch. Und er singt, anders als Eintracht-Präsident Peter Fischer, nicht das Klagelied des armen Traditionsvereins, der vom Geld der Konzernclubs überrollt wird. Kürzlich hat die Eintracht wieder einen Jugendspieler an RB Leipzig verloren, ein Riesentalent. „Klar gehen die aggressiv vor“, sagt Kraaz, „die haben hier im Rhein-Main-Gebiet und in jedem Ballungszentrum einen hauptberuflichen Scout, der die Vereine abgrast.“ 35 Millionen Euro hat RB Leipzig in das neue Nachwuchsleistungszentrum investiert, inklusive Internat für 45 Spieler.

Kraaz sagt anerkennend: „Die machen natürlich ein ganz tolles Programm, haben mehr Personal und für jede Kleinigkeit einen eigenen Betreuer.“ Aber er sagt auch: „Wer das Zeug zum Profi hat, der wird das auch hier – vielleicht sogar einfacher. Wir verlieren keine Jugendspieler nach Köln, Mainz oder Nürnberg, sondern nach Wolfsburg, Dortmund oder Leipzig. Das ist wie im großen Fußball auch.“ Er könne nachweisen, sagt Kraaz, dass Jugendspieler es auch in Frankfurt sehr häufig schaffen. Er ist sogar der beste Beweis dafür. Was Armin Kraaz den Leuten rät: Hier bleiben.
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TRAFFIX
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Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von TRAFFIX » Di Dez 01, 2015 9:29 am

Nachwuchs-Internat des FC Erzgebirge eingeweiht :thumb:

https://mopo24.de/#!nachrichten/fussbal ... rtig-30304
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Sunbeam
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Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von Sunbeam » Di Dez 01, 2015 1:49 pm

"Wir sind alle Repräsentanten des 1. FC Lok"
Aus dem BRUNO: Interview mit Geschäftsführer Tom Franke



Zu Beginn ist gleich ein Fazit von Ihnen gefragt: Wie hat sich die Nachwuchsabteilung beim 1. FC Lok seit dem Sommer 2004 bis heute entwickelt?

Zum Zeitpunkt der Insolvenz des VfB Leipzig war die Nachwuchsabteilung sportlich auf einem sehr hohen Niveau und aus meiner Sicht führend in Leipzig und Umgebung. Mit dem Übertritt der Mannschaften zum 1. FC Lokomotive Leipzig und den in der Folge wesentlich bescheideneren finanziellen Möglichkeiten wurde es für den Nachwuchs jedoch zunehmend schwieriger den hohen Ansprüchen gerecht zu werden. Insbesondere wurde es immer mühsamer unsere A- und B-Junioren in der Junioren-Regionalliga zu halten und leistungsstarke Spieler im Großfeldbereich nachhaltig an uns zu binden.

Seit dem Markteintritt von RasenBallsport 2009 hat sich diese Situation noch einmal drastisch verändert und auch für uns spürbar verschärft. Zahlreiche Leistungsträger haben den 1. FC Lok in der Folge in eben diese Richtung verlassen und nur wenige haben bisher den Weg zurück gefunden. Im Gegensatz zum FC Sachsen Leipzig konnten wir uns jedoch unter großen Anstrengungen in den letzten Jahren personell stabilisieren und sind heute quantitativ wieder sehr gut aufgestellt. Der Zulauf von interessierten Kindern und Jugendlichen hat dabei deutlich zugenommen. Seit diesem Sommer können wir beispielsweise wieder eine B2-Junioren-Mannschaft mit Spielern aus B- und C-Junioren im Spielbetrieb halten, die dann ab nächster Saison sogar als reine Jahrgangs-Mannschaft eine wichtige strategische Rolle im Großfeld spielen wird.

Dennoch ist es für uns nach wie vor ein sehr großer Kraftakt unter den derzeit herrschenden finanziellen, personellen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen den gestiegenen und zukünftig weiter steigenden Anforderungen an eine nachhaltige und leistungsorientierte Nachwuchsausbildung gerecht zu werden.

Seit Jahrzehnten ist der VfB/1. FC Lok Leipzig für seine herausragende Nachwuchsarbeit bekannt. Damit wieder an die Erfolge frühererJahre angeknüpft werden kann, erarbeiten Sie ein Nachwuchskonzept. Erzählen Sie uns davon …

Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat sich bereits seit vielen Jahren an den Vorgaben des Deutschen Fußball-Bundes orientiert und ein altersgerechtes sowie leistungsorientiertes Training für seine Nachwuchsspieler in allen Altersbereichen organisiert und durchgeführt. Allerdings fehlten teilweise verbindliche Vorgaben hinsichtlich der Art und Weise wie wir Fußball spielen wollen. Welche Spielidee wollen wir im Kern verfolgen? Was zeichnet uns dabei aus? Wir mussten gleichzeitig feststellen, dass die Leistungsfähigkeit unserer Nachwuchsspieler am Ende der A-Jugend zunehmend nicht mehr ausreicht um der 1. Herrenmannschaft regelmäßig junge Spieler zur Verfügung zu stellen. Die sportliche Schere ist hier mittlerweile leider zu groß und sollte die 1. Mannschaft den Aufstieg in die 4. Liga schaffen wird sich die Situation noch einmal verschärfen. Dem wollen wir entgegen wirken.

Am Anfang stand daher eine umfassende Analyse der aktuellen Situation im Verein und in der Nachwuchsabteilung. Im zweiten Schritt diskutierten wir darüber, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten unsere Spieler beim Übergang in den Herrenbereich haben sollten, damit sie im Idealfall in der 3. Liga bestehen können. Wir sind in diesem Zusammenhang grundsätzlich davon überzeugt, dass sich Ausbildung und Erfolg nicht ausschließen sondern vielmehr bedingen. Je besser die Ausbildung durchgeführt wird, umso höher werden das erreichte Spielniveau und der Spielerfolg unserer Nachwuchsspieler sein. Um solch ein optimales Spielergebnis zu erreichen bedarf es unserer Meinung nach einer langfristig geplanten und ganzheitlichen Ausbildung. Wir stellen daher mit dem neuen Nachwuchskonzept den durch uns langfristig geplanten Umgang mit den uns anvertrauten jungen Menschen und ihrer ganzheitlichen Begleitung auf ihrem Weg zum erfolgreichen Leistungs- und Wettkampfsportler dar.

Dabei sollen die Werte des 1. FC Lokomotive Leipzig sowie die bedingungslose Identifikation mit dem Verein deutlich in den Vordergrund gerückt werden. Auf und neben dem Platz sind wir alle Repräsentanten des Vereins. Wir wollen hier stets ein positives Bild abgeben. Der Umgang untereinander, gegenüber dem sportlichen Gegner und seinen Anhängern sowie gegenüber den Unparteiischen soll aus diesem Grund zu jeder Zeit von Respekt geprägt sein.

Der Platzhirsch in und um Leipzig ist der 1. FC Lok für Nachwuchskicker nicht mehr. Welche Hürden gibt es?

Hier bedingen sich viele Faktoren. Für viele talentierte Nachwuchsspieler der Region waren wir nicht mehr der erste Ansprechpartner – wenn schon Leistungssport, dann doch bitte richtig und gleich zum Top-Verein. Hier müssen wir sehr viel Überzeugungsarbeit leisten, was uns aber immer besser gelingt. Da wir uns vor allem inhaltlich jederzeit auf hohem Niveau bewegen wollen, nimmt der Zulauf an jungen Talenten erfreulicherweise stetig zu. Dabei ist für uns allerdings das größte Problem, dass wir mit unserer C1 momentan nicht an der C-Junioren-Regionalliga teilnehmen dürfen. Die sportliche Qualifikation reicht dafür leider nicht aus.

Da wir über kein lizenziertes Nachwuchsleistungszentrum verfügen, müssen wir nachweisen, dass wir mit einer Eliteschule des Fußballs bzw. einer sportbetonten Schule kooperieren. Allerdings werden in Leipzig praktisch alle Plätze der Sportschulen durch Spieler von RasenBallsport in Anspruch genommen. Wir arbeiten hier bereits an alternativen Lösungen. Darüber hinaus müssen wir mit unseren A- und B-Junioren-Mannschaften mindestens am Spielbetrieb der Junioren-Regionalliga teilnehmen, was schwierig ist, wenn uns in der C-Jugend Leistungsträger mangels C-Junioren-Regionalliga verlassen. Und schließlich müssen wir eine bestimmte Anzahl an Auswahlspielern stellen, die an den DFB-Sichtungslagern der U15-Junioren teilgenommen haben. Die Landesauswahl wird aber ebenfalls von RasenBallsport und im weiteren Dynamo Dresden dominiert. Sobald ein Spieler des 1. FC Lok auch nur ansatzweise für die Landesauswahl interessant wird, wird es schwierig ihn im Verein zu halten. Aber auch zu diesem Themenkomplex gibt es bereits konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen der betroffenen Leistungszentren, die vom DFB moderiert werden. Wir sind daher froh, dass wir die Zusammenarbeit mit dem DFB und den lokalen Stützpunkten in den letzten Monaten deutlich ausgebaut haben und hoffen diesen Weg auch zukünftig noch weiter zu intensivieren.

Gibt es in den aktuellen Juniorenteams Spieler, die die FCL-Fans in ein paar Jahren im Bruno-Plache-Stadion anfeuern können?

Davon gehe ich aus, wobei eine Prognose im Nachwuchs immer schwierig ist. Damit der Sprung ins große Stadion gelingt, müssen viele Sachen wie Talent, Ehrgeiz, Familie, Schule und Gesundheit positiv zusammen wirken. Am Ende steht und fällt jedoch alles mit der Eigenmotivation der Spieler, ihrem unbedingten Willen sich weiter zu entwickeln und dem Leistungssport die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen, die er benötigt.

Wenn das Aushängeschild des 1. FC Lok, also die Oberliga-Mannschaft, gute Leistungen bringt, freut das alle, die blau-gelbe Gefühle haben. Wie nehmen die Nachwuchskicker den momentanen Lauf wahr?

Vieles im Nachwuchs steht und fällt mit dem sportlichen Erfolg der 1. Mannschaft. Spielt die 1. Mannschaft erfolgreich, emotionalisiert das unsere Nachwuchsspieler wie jeden anderen auch und im Idealfall erhöht sich dadurch die Identifikation mit dem Verein. Erfolg macht sexy. Wir versuchen daher unseren Spielern permanent den Weg zur 1. Mannschaft aufzuzeigen. Da kommt es uns zu Gute, dass wir in Sichtweite der altehrwürdigen Holztribüne trainieren und spielen und dass sich im Bereich der D- bis F-Junioren jeweils zwei Spieler der 1. Mannschaft als Paten engagieren.

Der Wirtschaftsbeirat hat sich die Förderung des Nachwuchses auf die Fahnen geschrieben und schon viel auf die Beine gestellt. Wie läuft die Zusammenarbeit?

Wir tauschen uns regelmäßig aus und besprechen die zu lösenden Probleme. In erster Linie wollen wir gemeinsam mit unseren Sponsoren, Spendern und Eltern eine optimale Materialausstattung der Nachwuchsmannschaften sicherstellen. Aber auch die Finanzierung der Trainer und des Spielbetriebes sind immer wieder wichtige Themen. Wie schaffen wir es beispielsweise unsere Trainer bei der Trainerausbildung finanziell zu unterstützen? Flankiert werden unsere Bemühungen von einer wachsenden öffentlichen Darstellung unserer Mannschaften und Talente, die ebenfalls durch den Wirtschaftsbeirat forciert wird.

Was sind die kurzfristigen Ziele? Wir haben etwas davon gehört, dass eine Kooperation mit verschiedenen Schulen geplant ist. Was ist da dran?

Kurzfristig wollen wir zusammen mit unseren Nachwuchstrainern das neue sportliche Konzept fertigstellen und anschließend mit Leben füllen. Wir hoffen, dass wir zur Mitgliederversammlung am 4. Dezember bereits einige Eckpunkte vorstellen können. Darüber hinaus intensivieren wir unsere Zusammenarbeit mit der Kindervereinigung Leipzig. Mit deren Unterstützung wollen wir unsere Nachwuchstrainer schulen, pädagogisch noch sicherer mit den uns anvertrauten jungen Menschen umzugehen, Konflikte und Probleme zu erkennen und diese zielorientiert zu lösen. Hinsichtlich einer Schulkooperation sind wir in Gesprächen, die es unseren Spielern ermöglichen soll auch vormittags Trainingseinheiten mit unseren Nachwuchstrainern durchzuführen und gleichzeitig den normalen schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Schließlich hoffen wir, dass unsere A-Junioren am Ende der Saison den Sprung in die Junioren-Regionalliga schaffen.

Quelle: Bruno
:love: L O K - Leipzigs größter Fußballverein - über 2850 Mitglieder :love:

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TutnixzurSache
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Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von TutnixzurSache » Di Dez 01, 2015 2:05 pm

Sunbeam hat geschrieben:"Wir sind alle Repräsentanten des 1. FC Lok"
Aus dem BRUNO: Interview mit Geschäftsführer Tom Franke...
sicherlich Interessant... Aber mir ist der Text eindeutig zu lang... Ein Link hätte wahrscheinlich auch gereicht...

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Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von 100%_Fussball » Di Dez 01, 2015 5:26 pm

Sehr gutes Interview mit einer realistischen Einschätzung der Situation. Zur Zeit profitieren HFC und Dynamo Dresden am meisten von RBL Abgängen. Dynamo hält sogar schon pauschal Plätze im Internat und Sportschule frei. Wäre echt spitze, wenn ein weiterer Verein in LE strategisch im Fahrwasser von RBL im Profibereich mitschwimmen würde. Ich glaube, Lok ist auf einem guten Weg. Weiter so. Union Berlin und St. Pauli zeigen wie es geht. 1860 eher nicht, weil zu viel Herz und Bauch und zu wenig Verstand. :lokbeer:
Und wenn nichts mehr geht, der weltbeste Kleinfeldtrainer steht ja auch noch zur Verfügung. Hat ja sogar E. Majetschak ausgebildet und zum dem gemacht, was er ist... :rofl:

Anderson

Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von Anderson » Di Dez 01, 2015 6:53 pm

100%_Fussball hat geschrieben: Und wenn nichts mehr geht, der weltbeste Kleinfeldtrainer steht ja auch noch zur Verfügung. Hat ja sogar E. Majetschak ausgebildet und zum dem gemacht, was er ist... :rofl:
Wenn Du den meinst, der hier auch Beiträge verfasst: Der hat nie behauptet, dass er mit E.M. gearbeitet hat.
Auch für Dich gilt: Immer schön bei den Fakten bleiben.

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TRAFFIX
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Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von TRAFFIX » Mi Mär 09, 2016 11:34 am

Fällt den Bayern aber spät ein..... :mrgreen:

http://www.welt.de/sport/fussball/bunde ... ft-an.html
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mike shinoda
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Re: U17 Bundesliga 2015/2016

Beitrag von mike shinoda » Do Apr 07, 2016 7:09 pm

Anderson hat geschrieben:
TRAFFIX hat geschrieben:Jungbullen gewinnen NOFV-Pokal

http://www.sfv-online.de/news/details/n ... ofv-pokal/

Glückwunsch! :clap:
Den Erfolg hat eine Mannschaft aus Stammspielern U17, Ergänzungsspielern U17 und Ergänzungsspielern U16 erreicht; es gab einige Einsatzzeiten für Spieler, die sonst kaum welche haben, wie schon in den beiden Spielen des Wettbewerbs zuvor.

Das sagt vor allem etwas über das Niveau der Jugendarbeit im NOFV abseits von RB und Hertha (war nicht am Start) aus. Nicht zufällig stehen in der U17-RL die U16 von RB und Hertha vor den U17 von Hansa, Erfurt, Chemnitz, Aue und dem HFC.

Man wird den Erfolg nicht überbewerten, sondern unter dem Stichwort "Spielpraxis" verbuchen.
Wohl war, aber woran liegt's?
Mal nur den U19 und U17 Bereich genommen.

Chemnitz, Aue, Magdeburg, HFC sehe ich eigentlich seit ca. 10 Jahren auf dem immer gleichen Niveau - welches sich Regionalliga nennt. Mal Top 5, mal kurz vor den Abstiegsplätzen, aber nur ganz selten echter Aufstiegskandidat und über Jahre hinweg in der Bundesliga dabei.

Erfurt und Jena hingegen machen seit Jahren einen deutlich besseren Job, spielen fast immer Bundesliga und wenn nicht gehören sie in der Regio direkt zu den absoluten Spitzenmannschaften.

Bei Rostock ist es ja noch ganz anders gelagert. Vor ein paar Jahren gehörte der Hansa-Nachwuchs zu den absoluten Top-Adressen im Nachwuchs und nun krepeln sie in der Regionalliga rum.
Kann das wirklich immer nur am Geld liegen? Klar, ein Max Christiansen (das letzte ganz große Hansa-Talent) kam mit 15 von Holstein Kiel nach Rostock – ob er den Wechsel heute noch mal so machen würde ist fraglich. Kiel ist sicher nicht schlechter aufgestellt als Hansa.

Ähnlich schaut’s bei Cottbus aus, vor ein paar Jahren wechselten regelmäßig sehr talentierte Spieler vom (z.B.) FCM zu Energie – nun gibt es diese Transfers kaum noch. Also „ja“, es liegt auch zu großen Teilen am Geld.

Eine dieser U17 Mannschaften mit der RB U16 zu vergleichen finde ich schwer. Ich hab neulich erst gedacht, dass die heutige oder auch letztjährige U16 unsere U17 Mannschaften von 2009-2012 sehr sicher auch geschlagen hätten. Wahrscheinlich könnte die RB U16 auch in der Bundesliga zumindest mal die Klasse halten – Wolfsburg, Hertha und Co. übrigens ebenfalls. Da sind wir dann auch wieder beim Geld…
Die RB U16 besteht z.B. aus drei 14 jährigen regionalen Talenten, die eigentlich noch U15 spielen könnten und allesamt deutsche U15 Nationalspieler sind.
Dazu kommt der Kapitän dieser Mannschaft, der aus Markkleeberg kommt.

Das war’s dann zum Thema „regionalem Anstrich“. Zwei weitere Stammspieler kommen aus Magdeburg und Dresden.
Die restlichen Spieler setzen sich aus Neuzugängen des letzten Sommers zusammen. Welche aus Bielefeld, Mainz, Nürnberg, Frankfurt und St. Pauli kamen.

Insgesamt sind 9 Spieler des U16er Kaders Nationalspieler oder regelmäßig Teilnehmer an DFB-Lehrgängen. Dazu kommt, dass 3 Spieler, die eigentlich dem U16 Jahrgang zuzuordnen wären, bereits in der U17 Stammspieler sind – dass auch diese drei Nationalspieler sind, muss ich fast nicht dazu sagen.

Da sieht man schon extreme Unterschiede… Wenn man dann in unsere U14/U15 schaut, merkt man außerdem direkt, warum z.B. Aue, Chemnitz, Halle, Magdeburg, Dresden oder auch Erfurt Probleme bekommen, Denn deren Toptalente gehen bereits mit 12, 13 oder 14 zu RB.

Alles in allem wollte ich damit nur ausdrücken, dass der Hauptgrund natürlich im Bereich „Finanzen“ liegt. ABER, Erfurt und Jena zeigen wie’s trotzdem gehen kann. Z.B. ist ein Timo Mauer auch „erst“ kurz vor seinem 18. zu RB gewechselt und ist nun einer der Besten und Konstantesten in der U23, obwohl auch er eigentlich noch U19 spielen könnte. Zu ihm könnte der User crank wahrscheinlich viel mehr sagen.

Ein weiterer Punkt ist natürlich die Lage. Rostock, Jena, Erfurt, Magdeburg und Cottbus sind in der direkten Umgebung die klaren „Nummer-1-Vereine“. Chemnitz, Aue und Zwickau hingegen liegen relativ nah beisammen – wodurch man natürlich an Power verliert. Selbiges gilt schon immer für den HFC. Schon immer sind die interessantesten Spieler weit weg oder eben nach Leipzig gewechselt. Noch vor ein paar Jahren zum FC Sachsen und nun eben zu RB.

Ein spannendes Thema, zu dem gern mal wieder ein bissel mehr diskutiert werden darf. ;)

Edit: Das Thema kann übrigens gern in einen passenderen Fred verschoben werden. "Diskussion Nachwuchs" z.B. ;)
Trost für Traditionalisten: Das Neue kann der Anfang einer langen Tradition werden.
Walter Ludin

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Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von Jupp » Do Apr 07, 2016 8:20 pm

Wie ist eigtl. die Entwicklung bei Dynamo einzuschätzen? In der U17 in der Abstiegszone und in der U19 lediglich in der Regionalliga, aber dort im Aufstiegskampf. Die U23 abgemeldet, die U15 Tabellenletzter! Kann es sein, dass sich die Entschuldung stark negativ auf die Nachwuchsarbeit ausgewirkt hat?
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Re: Blick über den Tellerrand - Der Nachwuchs anderer Verein

Beitrag von RotorBrowser » Do Apr 07, 2016 9:33 pm

Aber da muß ich doch mal Einspruch erheben. Es kommt immer nur das Argument "Geld" oder "Finanzen". Doch das ist mir zu simpel. Nur Argument "Kohle" zieht doch nicht.

Nachdem ich die Filmchen von Sky gesehen hab, denk ich schon, daß da andere Argumente bei den Elern greifen , um ihre Jungs nach Leipzig zu schicken.

Der Bullenstall mit seinem Betreuungspaket für heranwachsende Fußballer mit Ernährungsberater, Erzieherehepaar, Nachhilfestunden.
Klare Ansage gegen Tätowierer, Nachtschwärmer, Schulschwänzer.

Das Alles haben "Traditionsvereine" mitunter nicht. Hier setzen wir mit RB eine Tradition.

Ist es Zufall, daß nunmehr die Bayern ein ähnliches Trainingszentrum bauen?

Schrof, Rangnick, Wolter und Co. haben hiermit eine qualitativ neue "Tradition" in Deutschland erschaffen. Ist wohl auch gesammelte Erfahrung.

Ich bin mir sicher, daß in den nächsten Jahren diverse Clubs eine ähnliche Anlage errichten werden.

Ich freu mich drauf, denn mit unserer deutschen Gründlichkeit, werden wir damit gemeinsam den deutschen Fußball ganz weit nach vorn bringen. :rbflag: :clap: :clap: :clap: :schal:

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