Da steig ich ein:
HimmelblauPaul hat geschrieben:Wäre ja noch schöner für solche Angelegenheiten ordentliche Gerichte zu beschäftigen, und diese von ihrer Arbeit in der realen Welt außerhalb des Sports abzuhalten.
Der Sport und damit natürlich auch der Profifußball steht aber nicht abseits der "realen Welt", sondern ist ein Teil eben jener. Und gerade im
Geschäft (der Begriff zeigt es eigentlich schon) des europäischen Spitzenfußballs gelten natürlich die gleichen Regeln wie für jeglichen anderen Geschäften mit Gewinnerzielungsabsichten. Insofern müssen bei Streitigkeiten, die nicht verbandsintern beigelegt werden können selbstverständlich ordentliche Gerichte hier für Klarheit sorgen. #Jean-Marc Bosmann
HimmelblauPaul hat geschrieben:Die ChampionsLeague und andere Pokale sind Veranstaltungen der Fußballverbände. Wenn man irgendwo mitspielen will, muss man sich an die Spielregeln halten, oder lässt es bleiben.
Das sehe ich im Wortlaut ganz genauso. Allerdings kann man diese Aussage lediglich für den Sport an sich gelten lassen, nicht aber für die daraus resultierenden bzw. damit verbundenen wirtschaftlichen Aspekte. Klartext: Wenn die UEFA sagt, ab morgen spielen wir mit 12 Feldspielern, dann wird man wohl selbst bei der UNO in NY keinen Erfolg haben gegen diese Regelung gerichtlich vorzugehen. Wenn die UEFA aber sagt, du darfst von Sponsor xyz nicht mehr als soundso viel EUR behalten, dann überschreitet sie mE ihre Kompetenzen was ihre Möglichkeiten der Regulierung des sportlichen Wettbewerbs angeht.
HimmelblauPaul hat geschrieben:Das heißt also, wenn man ein Problem mit dem Spiel und seinen Regeln hat, kann man sich an die Sportgerichte wenden.
Klar. So lange es nur um den Sport geht.
HimmelblauPaul hat geschrieben:Denn wenn ein Verband nicht will, dass seine Pokale und Turniere verkommen zu Veranstaltungen, in die sich reiche Privatiers, ob Araber oder Österreicher, einkaufen um das Preisgeld abzuräumen, und er dazu seine Regularien strafft, dann ist das sein gutes Recht und nicht die Angelegenheit eines Wirtschaftsgerichts.
Ja, das ist das gute Recht eines Verbandes. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass dieses Recht Maßnahmen zur Regulierung von Einnahmen und Ausgaben einschließt und somit in Bereiche vordringt, die nichts mit dem eigentlichen sportlichen Wettbewerb zu tun haben.
HimmelblauPaul hat geschrieben:So wie kein Verein gezwungen wird, an Wettbewerben teilzunehmen, so kann man den Verband nicht zwingen, seine Regeln zu beugen.
Doch, ätsch.
HimmelblauPaul hat geschrieben:Die UEFA greift nicht in einen Markt ein. Die UEFA ist der Markt auf dem die Vereine um dessen Früchte streiten.

Ja, aber eben nur der Markt für den Sport Fußball, nicht für wirtschaftliche Begleiterscheinungen.
HimmelblauPaul hat geschrieben:Wie das Ochsensteak schon sagte: wenn Vereine wie PSG mit den Regeln des Marktes der UEFA nicht zufrieden sind, können sie ihren eigenen Markt eröffnen.
Hmm, ja. Sehe ich auch so, wenn auch aus einem etwas anderen Blickwinkel. Allerdings dürfte der UEFA wohl nicht daran interessiert sein, seine prominentesten Mitglieder zu verprellen um nicht tatsächlich ein Abspaltungsszenario herauf zu beschwören. Denn dann können die Herren in Nadelstreifen aus Nyon auch keine Milliarden mehr scheffeln.
Und nun hoffe ich auf einen interessanten Meinungsaustausch ohne Polemik oder sinnlosen Provokationen, denn eines möchte ich noch nachschieben:
Ja ich bin auch gegen das verblasen von Fantastilliarden im Fußball. Und ich bin dagegen, dass Personen, die einem Ball hinterher rennen in einer Woche mehr Geld bekommen (verdienen finde ich hier unangebracht) als ein Durchschnittsmensch im Jahr. Ja ich bin dafür, dass es hier Regulierung geben muss. Wie weiß ich auch nicht, aber den Weg, den die UEFA mit ihrem FFP versucht, halte ich für den falschen.
Beste Grüße