Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

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jeahmon
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von jeahmon » Fr Apr 25, 2014 10:22 pm

Hört sich wirklich nach Psychospielchen an. Das einzige was Spuren hinterlässt und öffentlich wirksam ist, ist eine Logoänderung.

Wovor haben die in Frankfurt eigentlich mehr Angst, dass es ein Dynamo Dresden oder wir in 1. schaffen könnten?
Pro Doping!
Man sollte nur die eingenommenen Präperate aufs Trikot drucken. Das wäre das Erste ehrliche Sponsoring im Sport + ergebnisorientierte Werbung, bei der jeder sehen kann was das umworbene Produkt wirklich bringt!

Red Bull macht den Anfang!

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HimmelblauPaul
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von HimmelblauPaul » Fr Apr 25, 2014 10:29 pm

j02sh123 hat geschrieben: Verstößt RB Leipzig deshalb gegen den Geist dieser Regel?
Ja. Denn der Sinn/Geist der Regel ist es, dass Unternehmen nicht Haupteigner von Profiabteilungen werden können. RedBull hat mit RBL diese Regel umgehen können, weil mit dem nun eingetretenen Fall eines von einem Unternehmen selbst gegründeten e.V. nicht gerechnet wurde. Umgekehrt wäre ja sonst Sinn der Regel, dass Unternehmen nur bei in KGs ausgelagerten Profiklubs keinen Haupteinfluss ausüben können, aber bei den Profiabteilungen, die noch einem Verein unterstehen, jederzeit das absolute Sagen haben dürfen. Das widerspräche jedweder Logik und macht somit jedem Richter klar, was die 50+1-Regel verhindern will. Und dazu gehört ein Profiklub, der von RedBull gesteuert wird.
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Mario
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von Mario » Fr Apr 25, 2014 10:46 pm

Olovil hat geschrieben:In 2d) steht dass die Lizenz auch verweigert werden kann wenn "wesentliche in den Bestimmungen des Ligaverbandes getroffene Wertentscheidungen umgangen werden".

Das ist so ein Gummiparagraph der sich auch wunderbar auf das Umgehen der 50+1-Regel anwenden lässt.

Der "Wert" der 50+1-Regel ist ja (im Gegensatz zu dem was Himmelblau schreibt), dass die Traditionsvereine davor geschützt sind, dass ein Investor die Kapitalgesellschaft dieser Vereine "rauben" kann. So dass der Traditionsverein also keine Macht mehr über seine eigene Kapitalgesellschaft hat. Und das ist bei uns ja nicht der Fall, es wurde keinem Verein etwas weggenommen, da RB den Verein ja überhaupt erst gegründet hat, also wurde unsererseits auch keine "Wertentscheidung umgangen".

j02sh123 hat geschrieben:Dieser Passus ist vollkommen unproblematisch, da Red Bull nur zu RB Leipzig wirtschaftliche Verbindungen hat. Verbindungen zu anderen Lizenznehmern sind nicht ersichtlich. Mitarbeiter von Red Bull können somit problemlos im Organ "Vorstand" des Vereines Rasenballsport Leipzig e. V. sitzen.

Dann hat die DFL also gar nicht die Befugnis, in unsere Personalentscheidungen reinzureden?! Das wäre dann schonmal eine gute Nachricht!

Die Frage die dann noch offenbleibt ist, kann die DFL RB zwingen, ein Vielmitgliederverein zu werden, so dass Antis uns unterwandern können oder Red Bull anderweitig von den Mitgliederversammlungen daran gehindert werden kann, die volle Kontrolle über RB Leipzig zu behalten? Das wäre die Schicksalsfrage für unseren Verein, denn ohne die Garantie über die absolute Kontrolle könnte Red Bull schnell den Stecker ziehen.

Theophil R.
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von Theophil R. » Fr Apr 25, 2014 11:02 pm

Ich sage es nur ungern, aber ich gebe HimmelblauPaul recht.
RB könnte mit einem Prozess Schiffbruch erleiden - die DFL aber auch. Darum kann man es durchaus als Kompromiss sehen, wenn die DFL ein paar Änderungen in den Führungsgremien fordert.

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HimmelblauPaul
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von HimmelblauPaul » Fr Apr 25, 2014 11:10 pm

Mario hat geschrieben: Der "Wert" der 50+1-Regel ist ja (im Gegensatz zu dem was Himmelblau schreibt), dass die Traditionsvereine davor geschützt sind, dass ein Investor die Kapitalgesellschaft dieser Vereine "rauben" kann. So dass der Traditionsverein also keine Macht mehr über seine eigene Kapitalgesellschaft hat.
Falsch. Es geht darum, dass es generell keine Profiklubs geben soll, die von heute auf morgen von Unternehmen gelenkt werden. Es geht darum, dass Fußballvereine die Haupteigner von Profiklubs sind. Ob Traditionsverein oder neuer Klub ist dabei völlig unerheblich. Sinn ist es, dass selbständige Fußballvereine, nicht Unternehmen, im Wettbewerb stehen, ob mit oder ohne ausgegliederter Profiabteilung. Im Vordergrund sollen immer die zum Zweck des Fußballs gegründeten Vereine stehen und dementsprechend die mehrheitliche Entscheidungsgewalt innehaben, und nicht die geldgebenden und im Fußballumfeld werbenden Unternehmen.
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Diro
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von Diro » Fr Apr 25, 2014 11:19 pm

Das hab ich in einem anderen Forum schonma gegoogelt. Sofern sich die DFL nicht über das Vereinsrecht stellen kann, kann sie RB nicht zwingen weitere Mitglieder aufzunehmen. Die unbegründete Ablehnung ist bei einem Verein ein Grundrecht und soll vor feindlichen Übernahmen schützen.

Auch gemeinnützige Vereine müssen keine Mitglieder aufnehmen. Sie dürfen zwar von vorne herein keine neuen Mitglieder ausschließen, dies bezieht sich aber nur auf den Satzungstext. Das ist bei uns ja durch die 800€ gegeben. Es ist ja möglich sich beim Verein zu bewerben und einen Antrag audzufüllen. Ob man dann genommen wird, steht auf einen anderen Papier.

Eine Ausnahme wäre es, wenn RB Leipzig eine Monopolstellung hätte und die nichtaufnahme zu einem Nachteil führen würde. Hier also die DFL als Beispiel, da ein formeller Ausschluss es ja unterbinden würde national erfolgreicher zu spielem oder gar International. Vorrausgesetzt man erfüllt die Bedingungen zur Aufnahme.

Hier mal noch der Link dazu:http://www.iww.de/vb/archiv/frage-aus-d ... men-f18390

Eine Frage hätt ich noch. Habe jetzt oft gelesen, das die 800€ Euro als Aufnahmegebühr zu hoch wäre. Ist das irgendwo rechtlich vorgeschrieben? Habe dazu im Netz noch nie was gefunden...

@Himmelblau
Aber offiziell besteht doch kein wirklicher Zusammenhang von Rb zu Red Bull. Der Verein ist doch ein gemeinnütziger Verein und die gehören in der Regel niemanden. Rein rechtlich wirkt, unabhängig der Vorstandsmitglieder, die 50+1Regel und eigentlich dessen Geist hier nicht. Würde Red Bull sich morgen zurückziehen, wäre die Möglichkeit immernoch gegeben das der Verein weiter besteht. Sicherlich in anderer Form als jetzt, aber weiterhin a
s Rasenballsport Leipzig e.V., komplett unabhängig von Red Bull...

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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von tortor_et » Fr Apr 25, 2014 11:25 pm

@Himmelblau
Deine Begründung ist auch falsch.
Der Sinn der 50+1 Regel beseht oder bestand darin, den Einfluss von Unternehmen vor allem auf mehrere Mannschaft zu verhindern. Es ging einzig um Wettbewerbsverzerrung, wenn bespw. die Telekom Mehrheiten an mehreren Mannschaften hätte und somit Einfluss auf die Liga üben könnte!!!

An RB hat doch dabei gar keiner gedacht.

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crank
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von crank » Sa Apr 26, 2014 1:12 am

Ich frage mich, was die DFL genau an uns stört. An diese Ideologieschiene glaube ich nicht. Also, dass man plötzlich frei von allen monetären Hintergedanken nur noch an den Wert des Fußballs für die kleinen Leute oder die Mitbestimmung denkt. Also sprich den normalen Fußballverein. Denen war das egal, als man die Kapitalgesellschaften einführte, Rechte an Sky verkaufte oder "sichere Stadionerlebnis" einführte. In Frankfurt baut man sich gerade einen neuen Tempel und hier hat man Unregelmäßigkeiten entdeckt.

Ich weiß nicht im Detail, wie man die Bundesliga vermarktet. Vorallem im Ausland, aber passt RB Leipzig nicht in das Konzept der Außendarstellung der Arbeiterklubs und Vereine des kleinen Mannes? Wenn ich lese, dass Engländer nach St.Pauli fahren, um noch den einfachen Fußball zu erleben und bei den Einspielern immer die Süd gezeigt wird. Denn eigentlich geht es Traditionalisten doch nicht um den Fußball, sondern um das Image. Großstadt gegen Großstadt (scheißegal um den sportlichen Wert), Rivalitäten so weit, dass man ein sogar ein Oxymoron wie Nordsüd Derby erfand usw. Vielleicht passt da RB Leipzig nicht ins Bild der Vermarktung und muss deswegen dem Bild nach außen angepasst werden. Vielleicht will man auch einen neuen Bösewicht erschaffen, denn davon lebt doch jede gute Geschichte. Und dann haben wir vielleicht sowas wie ein Ost-West-Duell mit Watzke, der vorher noch schön in der Presse tönt, damit man auch alle Aufmerksamkeit hat.

Vor einigen Jahren war man noch nicht so professionelll im Bereich Vermarktung aufgestellt und siehe da....keine Schwein hat sich am LR Ahlen (Logo, Name, Struktur) gerieben.
Stalkt mich bei Twitter: @crankRBL

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HimmelblauPaul
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von HimmelblauPaul » Sa Apr 26, 2014 1:32 am

Diro hat geschrieben: Aber offiziell besteht doch kein wirklicher Zusammenhang von Rb zu Red Bull.
Offiziell besteht auch kein Zusammenhang zwischen italienischen Restaurants in Deutschland und der kalabrischen Mafia.
Und trotzdem muss sich die Justiz dafür interessieren und dagegen vorgehen.
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Re: Diskussion um die Lizenz für unseren Verein

Beitrag von Jupp » Sa Apr 26, 2014 7:51 am

Sehr interessanter Beitrag von j02sh123! Danke dafür!

Wenn man sich die einzelnen Paragraphen durchliest, ist schon klar, dass wir gegen den Geist der Regeln verstoßen. Allerdings sollte es bei der Vergabe um Fakten gehen, die juristisch klar vorgegeben werden. In Bezug zu uns sehe ich anhand der Fakten keine Probleme, weshalb es mich nicht wundern würde, wenn man Beschwerde gegen die Bedingungen einlegt.
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