Anderson hat geschrieben:Mateschitz hat sich jetzt öffentlich dahingehend positioniert, dass er nicht bereit ist, mit sich Kasperletheater spielen zu lassen.
Er wird dort, wo es rechtlich durchsetztbar ist, Entgegenkommen zeigen (Logo), bei den anderen beiden Punkten (Mitgliedschaft/Personal, Beitragshöhe) wird er bei seinem Standpunkt bleiben, zumal der durch die geltende Rechtslage unstreitig gedeckt ist.
Notfalls wird er den Stecker in Leipzig ziehen, diesbezüglich sollte jeder ihn sehr ernst nehmen!
Der schwarze Peter liegt jetzt eindeutig bei der DFL und aus dieser Nummer wird die DFL nicht unbeschadet herauskommen, egal was passiert.
Wird es die DFL auf einen Rechtsstreit ankommen lassen?
Ich glaube kaum, die DFL hätte da viel mehr zu verlieren als zu gewinnen.
Wird die DFL die Lizenz einfach verweigern in dem Wissen, das Red Bull nicht streitet, sondern "Servus" sagt?
Das halte ich für möglich.
Die DFL würde daraufhin aber ganz erhebliche Probleme bekommen, als Verhinderer gehobenen Fußballs im Osten, als Kartell, dass ein Einstieg neuer Marktteilnehmer behindert ...
Das könnte dann, selbst wenn Red Bull aussteigt, vor dem EuGH landen, ein Kläger wird sich finden, bezahlt von wem auch immer.
Außerdem kann die DFL nicht wollen, dass der deutsche Fußball finanzstarke Investoren verschreckt und dass diese dann lieber nach England, Italien, Frankreich ... gehen, wo sie die deutschen Probleme nicht haben. Dort wird der Profifußball ohnehin und schon seit vielen Jahrzehnten über Kapitalgesellschaften und nicht über Vereine abgewickelt.
Das Grundproblem ist doch sowieso ein anderes: Kein Profifußballverein ist im Wesentlichen gemeinnützig tätig. Das ist am Schluss das gleiche Problem wie beim ADAC, beim TÜV ...
Das letzte Urteil vom BGH dazu ist aus den 1980er Jahren (es betraf den ADAC), es würde heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anders geurteilt werden.
Bei einer ernsthaften Überprüfung durch die Finanzämter müsste normalerweise allen Profivereien die Gemeinnützigkeit entzogen werden, da sie im Wesentlichen über ihre Töchter gewinnorienterierte Geschäftsfelder bedienen und der steuerbegünstigte Zweckbetrieb nur noch als Feigenblatt dient und bezogen auf die Gesamtumsätze beinahe marginal ist.
In diesem Sinne ist es geradezu anachronistisch, dass die DFL die Lizenzvergabe an die Konstruktion Verein bindet, zumal die Lizenznehmer ohnehin fast auschließlich GmbH, AG KGaA ... sind.
Die DFL kann diese Schlacht gegen RB gewinnen, sie würde aber in der Folge viel mehr verlieren.
Mal sehen, wie klug, realistisch und weitblickend die Herren bei der DFL sind.
Das ist ein super Beitrag.
Den aktiviere ich durch zitieren gleich noch mal.