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von Pointer » Fr Mär 24, 2023 11:24 pm
Do legst Di nieda!
oder
Die ganz normale Perversion des Fußballs kennt am Ende keine Gewinner
Da gibt ein Verein, der seine Exponiertheit seit Jahren mit Blutgeld aus dem arabischen Raum gefestigt hat, mal schnell 20 Millionen aus und erklärt dies mit dem Plan, mit einem jungen, anerkanntermaßen besonders befähigten Fußballtrainer eine Ära zu starten und wirft ihn nach nicht einmal 22 Monaten wieder raus?
Eine Investition von insgesamt deutlich über 35 Mio. € weg – „Mia hom 's hoid.“
Was für ein Signal gegenüber all den Vereinen, die selbst bei den Fernsehrechten nur einen Bruchteil dessen abbekommen, was sich die Bayern in den vergangenen Jahren sichern konnten, obwohl alle ein Teil des gleichen Wettbewerbs sind. “Mia san mia, und mia san wos besonders und ihr hoid ned“ oder „Da muasst Frira aufsteh.“
Da gibt der Präsident des FC Bayern noch am Montag ein Statement zu eben diesem jungen Trainer ab, lobt ihn und die positive Entwicklung in seinem zweiten Jahr, spricht von gemeinsam langfristiger Zusammenarbeit und muss offenbar anderen Kräften nicht einmal 72 Stunden später das Feld räumen und ansehen, wie diese Kräfte die Entlassung des Trainers über die Presse durchstechen. Oder hatte eben dieser Präsident bereits am Montag Kenntnis von der geplanten Entlassung?
Von den bereits laufenden Gesprächen mit dem Nachfolger hat er nichts gewusst?
Sicherlich nicht und das macht sein Verhalten und die Aussagen zu seinem Trainer vom Montag eigentlich ungeheuerlich.
Es müssen dann noch weitere 24 Stunden vergehen, bis man sich zu einer offiziellen Erklärung durchgerungen hat. „Scheiss da nix, dann Feid da nix.“
Und natürlich gibt es nun auch wieder Spieler, die mit Krokodilstränen in den Augen die Arbeit des Trainers über allen Maßen loben und ihr Verhältnis zu ihm als besonders gut bezeichnen ohne zu bekennen, dass sie seit Wochen am Stuhl des Trainers gesägt haben. Dies hätte ein starker Sportdirektor erkennen und verhindern müssen. Vielleicht hat dieser aber auch die Sägeblätter in die Kabine gebracht.
Ebenso „Hinterfotzig“ dann auch die Medien und die sogenannten Experten. Keiner konnte sich dies vorstellen und nun haben es viele halt dann schon immer gewusst und rechtfertigen den Schritt der Bayern als notwendige Maßnahme. Wer sich seit Jahren schon immer gern im Lichtkranz des FC B bewegt hat, wird nun auch hier keine Kritik äußern.
Fußball war mal ein Phänomen das Menschen nicht nur wegen des Spiels an sich zusammenbrachte. Profi-Fußball ist heute ein Geschäft, indem das menschliche Individuum nicht mehr zählt, indem Werte wie Ehrlichkeit, Charakter und Solidarität nicht mehr gefragt sind, das von Lügen und Machenschaften geprägt ist, von Anbiederung an jeden, sofern er dann nur ausreichend Geld mitbringt, das Menschen krank macht und sogar in den Suizid treibt – die Show muss immer weiter gehen.
Muss die Show immer weiter gehen? Das kann und muss jeder für sich entscheiden, entscheiden, ob er ein Teil dieses Geschäftes bleiben will.