33. Spieltag, Alle in weiß+Fanmarsch: RB Leipzig - Werder Bremen, 11.05.2024, 15:30 Uhr

[Franky]

Wahrscheinlich drücke ich mich manchmal unglücklich aus. Aber aus meinen Beiträgen zu interpretieren, dass ich Gewalt gegen Fans akzeptiere, normal finde oder sogar gut heiße, weil ich schreibe, dass man immer und überall damit rechnen muss (ja mMn leider als RB-Fan beim Fußball etwas mehr als vielleicht woanders), das Risiko aber selbst minimieren kann, ist schon ganz schön wild.
Aber vielleicht liegt das Problem ja auch wirklich bei mir und ich mache irgendwas falsch, dass ich weder national noch international in irgendeinem Stadion jemals Probleme mit anderen Fans hatte. Und das als einfach gestrickter verrohter Nicht-Mensch und Steinewerfer, dem nicht zu helfen ist und der nicht mehr alle Latten am Zaun hat.

Es ist sinnlos. Es ging darum, dass man bei einem Spiel zu RB mit Fangklamotten aller Art fahren kann ohne diskriminiert zu werden. Wer hat also zu der Situation beigetragen, dass ich das in anderen Städten nicht so ohne weiteres kann? Das sollte man hinterfragen. Eine Frau im kurzen Rock ist nicht dran schuld, wenn sie vergewaltigt wird. Nach deiner These kann sie das aktiv verhindern, wenn sie sich koscher kleidet. Nein, jeder so wie er will und man muss sich dafür keine dummen Sprüche anhören müssen. Tut mir leid, aber ich bin hier nicht deiner Meinung.

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[Pale Rider]

Wir sollten Täter benennen und bestrafen, nicht die Opfer rügen.

Dem ist nichts hinzuzufügen. Kurz und prägnant auf den Punkt gebracht

[mahe]

… Ich fahre zu Auswärtsspielen prinzipiell inkognito. …

Wie darf ich mir das jetzt exakt vorstellen?

Wird bei der Anreise schon drauf geachtet, dass man weder als Leipziger noch als Sachse erkennbar ist? Parkt man irgendwo, dass man nicht zusammen mit anderen RBL-Fans zum Stadion läuft? Kauft man sich Karten für Heimbereiche oder neutrale Blöcke, um nicht den RBL-Fans zugeordnet werden zu können? Wenn Tore fallen, dann passt man das eigene Verhalten dem der Heimfans an, um nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken?

[tomsen]

Ich finde aber, so Unrecht hat Rind nicht. Letztlich muss jeder das Risiko selbst einschätzen, welches er bereit ist einzugehen. Ich fahre zu Auswärtsspielen prinzipiell inkognito. Schon immer und das egal wohin und das kann man gern paranoid nennen. Ich fühle mich da einfach wohler. Es reicht ein Vollidiot. Ich hänge auch keinen Wimpel ins Auto oder mache einen Aufkleber hinten drauf. Auch in Leipzig gibt es Vollpfosten.
Wer in vollem Ornat nach Köln oder Frankfurt fahren muss, der soll das machen, aber bitte hinterher kein Geschrei. Letztlich wissen wir doch, dass RB polarisiert und provoziert.

Was Du beschreibst, ist überhaupt nicht paranoid. Der schöne englische Begriff "situational awareness" (Situationsbewusstsein) trifft es ganz gut. Doch Dir passiert das gleiche wie @Rind. Nur dass die Beispiele, wie Du (vermeintlich) denkst und bist, jetzt immer abenteuerlicher werden. Wahnsinn.

[daniel73]

Mal wieder eine unendliche Diskussion der Standpunkte. Aus polarisieren ist also provozieren geworden.
Europäische Fußballspiele sind für RB Fans deutlich entspannter als in der Bundesliga.

In Belgrad war es entspannt angenehm zu Heidenheim zB.

“Provokation ist ein „absichtlich herbeigeführter überraschender Normbruch, der den anderen in einen offenen Konflikt hineinziehen und zu einer Reaktion veranlassen soll, die ihn, zumal in den Augen Dritter moralisch diskreditiert und entlarvt.“

Warum macht die Jugend Lärm? Warum trägt er einen Rock?
Warum inszeniert sie ihren Körper so schamlos?

Warum provoziert ein erkennbarer Polizist?
Die Gesellschaft, also alle, hat zugelassen aus den wichtigen Schutzmann den “Bullen” zu machen!
und
Regeln und Verantwortung aufzulösen, um die eine Gruppe zu integrieren und die andere sich selbst zu überlassen mit Ihren Schichten, Kulturen, Nöten und Ängsten…

“In den kommenden Dekaden wächst nicht die bunte Gesellschaft zusammen, sondern die Konflikte daraus in Dimensionen, die ihrerseits religiösen Charakter annehmen.”

So So…

In betrieblichen Pflichtschulungen wird doch aufgeklärt, mit persönlicher Zustimmung, was zB. Diskriminierung ist, um dies im Arbeitsumfeld zu unterbinden!

Wenn ich dann in Frankfurt als erkennbarer RB Fan Aggression erlebe, wende ich mich dann an deren Arbeitgeber?

Ich:
setze mich damit auseinander und trage meine Fan Kleidung.
Weil es möglich sein muss dies frei zu tun, wo es erlaubt ist.
Aber was wenn aus polarisieren für andere provozieren wird?
Muss ich mich in meiner Freizeit vor Diskriminierung zu schützen!?

[daniel73]

…und beruflich nicht!

[lgwgnr]

Ich finde aber, so Unrecht hat Rind nicht. Letztlich muss jeder das Risiko selbst einschätzen, welches er bereit ist einzugehen. Ich fahre zu Auswärtsspielen prinzipiell inkognito. Schon immer und das egal wohin und das kann man gern paranoid nennen. Ich fühle mich da einfach wohler. Es reicht ein Vollidiot. Ich hänge auch keinen Wimpel ins Auto oder mache einen Aufkleber hinten drauf. Auch in Leipzig gibt es Vollpfosten.
Wer in vollem Ornat nach Köln oder Frankfurt fahren muss, der soll das machen, aber bitte hinterher kein Geschrei. Letztlich wissen wir doch, dass RB polarisiert und provoziert.

Du blendest dabei aber ein wichtiges Detail vollkommen aus: und zwar den Hype, den der Aufstieg und der anhaltende Erfolg damals mit sich gebracht hat. Nicht aus sportlicher oder medialer Sicht, sondern aus Sicht der Leipzig-Fans.

Das Spiel in Dortmund war nach dem Auswärtsspiel in München die zweite große Auswärtsfahrt mit 8.000 Leipzigern. In München war ich nicht, aber von größeren Problemen habe ich nicht gehört. Nach Dortmund sind also auch wieder 8.000 Fans mitgefahren. Und zwar nicht nur die Alteingesessenen, die sich schon durch halb Ostdeutschland geduckt haben - sondern auch Neulinge, die völlig unbedarft an so eine Sache herangehen. Nicht jeder Fan hatte damals die Erfahrung von mehreren Jahren auswärts hinter sich.

Ich selbst war zwar vorher schon ab und zu auswärts, aber Dortmund hatte eine völlig andere Qualität. Man hatte den Eindruck, dass in Dortmund noch nie ein Hochrisikospiel stattgefunden hat. Die Polizei hat die Lage völlig falsch eingeschätzt, denn wir Leipziger sind ja nicht aggressiv. Dass der Hass und die Gewalt von den eigenen Fans kommt hat man im Vorfeld schlichtweg nicht eingeplant. Es gab damals zahlreiche Berichte dazu, die auch heute noch so nachzuvollziehen sind.

Wir sind damals mit dem Fanzug gefahren. Da denkt man sich ja schon, dass das organisiert ist, die Polizei das entsprechend einplant. Ja, denkste! Wir waren auch nicht wie Tannenbäume behangen, aber schon die Tatsache, dass wir eben mit diesem Zug kamen, war unser Fehler. Wieviel "Social Awareness" soll man denn bitte haben, dass man solche Fehler absieht und umgeht? Wenn ich mal so bin, dann sperrt mich bitte gleich weg. Da kann ich ja nicht mal mehr Einkaufen gehen.

Es geht wie gesagt nur explizit um dieses Spiel in Dortmund. Da lief einiges zusammen, dass es zu eben diesen Zuständen kam. Aber da auch nur jemandem ansatzweise selbst zuschreiben zu wollen ist schon sehr billig und mies.

[daniel73]

Ich kenne einen traumatisierten Jungen der als BVB Fan mit RB Leipzig Anhänger diese ungezügelte Gewalt direkt erlebt hat.
Die BVB Utensilien hat er mit professioneller Hilfe als Aufarbeitung zerstört. Der Vater ist kein Fußball Fan mehr.

Warum ist das passiert und wurde nie vernünftig aufgearbeitet und veröffentlicht?

Weggucken bedeutet aber es wird sich nichts ändern. Nicht alle können mitmachen …
Das, ist genau das Spiegelbild der Gesellschaft. Keiner geht voran, aber alle tun so und wollen mit.

Schöne Pfingsten

[daniel73]

Ach, ich war bis dahin BVB Sympathisant.
Unreflektiert und einseitig Dinge zu betrachten führt irgendwann zu Fehleinschätzungen die stur weiter gelebt, vererbt oder verkauft werden.
Ich tue mir selten einen Gefallen, aber ich versuche RasenBallsport Leipzig zu leben und zu erklären…

[Rind]

Ich finde aber, so Unrecht hat Rind nicht. Letztlich muss jeder das Risiko selbst einschätzen, welches er bereit ist einzugehen. Ich fahre zu Auswärtsspielen prinzipiell inkognito. Schon immer und das egal wohin und das kann man gern paranoid nennen. Ich fühle mich da einfach wohler. Es reicht ein Vollidiot. Ich hänge auch keinen Wimpel ins Auto oder mache einen Aufkleber hinten drauf. Auch in Leipzig gibt es Vollpfosten.
Wer in vollem Ornat nach Köln oder Frankfurt fahren muss, der soll das machen, aber bitte hinterher kein Geschrei. Letztlich wissen wir doch, dass RB polarisiert und provoziert.

Du blendest dabei aber ein wichtiges Detail vollkommen aus: und zwar den Hype, den der Aufstieg und der anhaltende Erfolg damals mit sich gebracht hat. Nicht aus sportlicher oder medialer Sicht, sondern aus Sicht der Leipzig-Fans.

Das Spiel in Dortmund war nach dem Auswärtsspiel in München die zweite große Auswärtsfahrt mit 8.000 Leipzigern. In München war ich nicht, aber von größeren Problemen habe ich nicht gehört. Nach Dortmund sind also auch wieder 8.000 Fans mitgefahren. Und zwar nicht nur die Alteingesessenen, die sich schon durch halb Ostdeutschland geduckt haben - sondern auch Neulinge, die völlig unbedarft an so eine Sache herangehen. Nicht jeder Fan hatte damals die Erfahrung von mehreren Jahren auswärts hinter sich.

Ich selbst war zwar vorher schon ab und zu auswärts, aber Dortmund hatte eine völlig andere Qualität. Man hatte den Eindruck, dass in Dortmund noch nie ein Hochrisikospiel stattgefunden hat. Die Polizei hat die Lage völlig falsch eingeschätzt, denn wir Leipziger sind ja nicht aggressiv. Dass der Hass und die Gewalt von den eigenen Fans kommt hat man im Vorfeld schlichtweg nicht eingeplant. Es gab damals zahlreiche Berichte dazu, die auch heute noch so nachzuvollziehen sind.

Wir sind damals mit dem Fanzug gefahren. Da denkt man sich ja schon, dass das organisiert ist, die Polizei das entsprechend einplant. Ja, denkste! Wir waren auch nicht wie Tannenbäume behangen, aber schon die Tatsache, dass wir eben mit diesem Zug kamen, war unser Fehler. Wieviel "Social Awareness" soll man denn bitte haben, dass man solche Fehler absieht und umgeht? Wenn ich mal so bin, dann sperrt mich bitte gleich weg. Da kann ich ja nicht mal mehr Einkaufen gehen.

Es geht wie gesagt nur explizit um dieses Spiel in Dortmund. Da lief einiges zusammen, dass es zu eben diesen Zuständen kam. Aber da auch nur jemandem ansatzweise selbst zuschreiben zu wollen ist schon sehr billig und mies.

Zum Thema Dortmund und eigenes Auftreten: Ich bin damals auch mit diesem Zug gefahren und dabei waren auch eine menge betrunkener älterer Herrschaften die meinten, den Gastgeber direkt an deren Stadion mit u.a. "BVB-Hurensöhne" und "Hier regiert der RBL" begrüßen zu müssen. Die Frage ist halt ob das beim ersten Gastspiel so clever ist, wenn man gleichzeitig haufenweise Frauen und Kinder in seinen eigenen Reihen hat, die ein etwaiges Echo abbekommen könnten. Das waren übrigens teilweise die gleichen Leute, die auf der Rückfahrt diverse Fans (auch mich) anquatschten und versuchten zu rekrutieren, um L.E.U zu gründen.
Und bevor jetzt einige User wieder Schnappatmung bekommen und der nächste Shitstorm losbricht: Nein, solche Gesänge rechtfertigen natürlich keine Gewalt, aber sie tragen sicherlich auch nicht zu einer entspannten Atmosphäre bei. Denn hier sprechen wir nicht mehr von Polarisierung, sondern von Provokation.