ThunderBlaze hat geschrieben:
Du kannst nicht behaupten das Dynamo ne Retorte ist obwohl RB komplett anders entstanden ist und gesponsert wird.
Ich nehme das mal aus dem „Anmerkungen zum Forum“-Thread hier hinüber. Hier passt es wohl besser.
Vielleicht hätte ich den Retorten-Vorwurf an Dynamo etwas präziser schreiben sollen: Dynamo Dresden ist inzwischen ein Traditionsverein, wurde aber als Retortenverein gegründet. Ich denke, auf diese Formulierung sollten wir uns einigen können.
Zunächst noch einmal, um nicht aneinander vorbeizureden. Was ist ein Retortenverein? Bei Löwenwiki (phttp://
www.loewenwiki.de/index.php/Retorten-Verein" onclick="window.open(this.href);return false;) habe ich folgende Definition gefunden, die ich so auch teile:
Unter Retorten-Verein versteht man einen Sport-Verein, der im Gegensatz zum Kultverein weder über eine lange Tradition noch über eine gewachsene, treue Fanszene verfügt. Retorten-Vereine werden entweder durch eine Firma oder einen Großsponsor finanziell unterstützt und dadurch erfolgreich 'gemacht'
Nach dieser Definition ist RBL ein Retortenverein, denn die Merkmale eines Kultvereins wie lange Tradition, gewachsene, treue Fanszene treffen nicht zu, dafür aber das Merkmale Unterstützung durch eine Firma oder Großsponsor.
Nach dieser Definition war Dynamo Dresden aber bei seiner Gründung 1950 auch ein Retortenverein. Denn damals trafen die Merkmale lange Tradition, gewachsene, treue Fanszene auch nicht zu, aber die Retorten-Merkmale Unterstützung durch einen einzigen Großsponsor (Ministerium des Inneren).
Im Gegensatz zu Dynamo waren die damaligen Oberliga-Gegner wie z.B. Chemie Leipzig, Horch Zwickau oder Turbine Erfurt allesamt Traditionsvereine mit treuer Zuschauerschaft und jahrzehntelanger Tradition (Tura Leipzig ,SC Planitz, SC Erfurt 95).
Nach dieser Definition waren später auch Hansa Rostock (bzw. Empor Rostock) und Energie Cottbus bei ihrer Gründung Retortenvereine. Inzwischen kann man sie ja auch als Traditionsvereine bezeichnen.
Im aktuellen Sport sind auch die Handballer des aktuellen deutschen Meisters HSV Hamburg Retorten-Kinder (Lizenz-Übernahme vom VfL Bad Schwartau).
ThunderBlaze hat geschrieben:
Und ein Verein wird auch nicht von heut auf morgen zu einem Traditionsklub. Erstmal muss dieser von der Fanszene angenommen werden, nicht nur von der eigenen. Und man sollte auch dann nach einigen Jahrzehnten auch von einer richtigen Kultur sprechen können. Das macht einen Tradi-Klub aus. Der Verein, die Kultur hat eine Seele. Das ist nix zum anfassen.
Das ist völlig richtig. Und wenn Red Bull ein paar Jahre durchhält, wächst hier auch eine Fanszene (ist ja schon im wachsen begriffen) und auch RBL wird dann irgendwann ein Traditionsverein.
Zur Entstehung. RBL entstand durch den Anschluss der kompletten Männerabteilung des SSV Markranstädt und von 4 Jugendmannschaften des FC Sachsen. RB übernahm den Großteil der Spieler und die jeweiligen Spielklassen.
Die erste Mannschaft muss sich aus der 5.Liga nach oben qualifizieren.
Dynamo bekam dagegen den Startplatz in der DDR-Oberliga 1950 willkürlich ohne sportliche Qualifikation geschenkt. Die Mannschaft wurde aus Spielern aus der ganzen DDR gebildet. Da war am Anfang kein einziger Dresdner dabei.
M.M.n ist die da die RB-Gründung wesentlich ehrlicher und sportlicher.