havard hat geschrieben:Ich finde die Verwendung des Begriffs Antisemitismus in diesem Zusammenhang auch höchst bedenklich. Man läuft damit Gefahr, tatsächlich antisemitische Taten (insbesondere während des Holocaust, aber auch zu jeder anderen Zeit) zu verharmlosen.
Auf der anderen Seite ist das Muster, dass sich eine Vielzahl von Menschen unterschiedlicher Gruppierungen (die sich teilweise sogar untereinander spinnefeind sind) ohne sachlichen Grund gegen eine Gruppe von Menschen stellen und denen jegliche Würde absprechen, durchaus vergleichbar.
Insofern fällt mir auch kein besser Begriff ein, den verbreiteten kollektiven Hass gegen RB Leipzig zu beschreiben.
P.S.: In dem Text verstehe ich auch nur jedes zweite Wort, aber ich gestehe den Schreibern zu, in diesem Stil zu schreiben. Warum auch nicht. Finde diesen Stil sogar durchaus interessant.
Bevor Mensch sich gegen den Begriff des strukturellen Antisemitismus wendet, sollte er ihn vielleicht doch erst einmal versuchen zu verstehen.
Außerdem verharmlost er in keinster Weise einen klassischen Antisemitismus, das ist einfach nur ein haltloses Argument. Struktureller Antisemitismus kann sehr wohl auch ohne den Hass auf Juden und Jüdinnen auftreten, indem er sich an klassischen Argumentationsmuster und klassischen Stereotypen bedient, gerade wenn es um die Personifizierung des Kapitals oder die einseitigen Bänkerschelte von bspw. Blockupy geht, sieht man das ganz gut, wie ich finde.