GrafP hat geschrieben:Lok hat gar keine andere Wahl als sich als Anti-Kommerz und "Traditionsclub" zu profilieren. Sie haben doch gar nichts anderes zu bieten außer einer Stadion-Ruine, leeren Kassen , einer "Tradition", die keine ist, einem Präsidenten, der früher mal Republikaner und jetzt FDP-Anhänger ist (

und einer zum Teil problematischen Fanszene.....
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Lieber Herr Graf,
bezüglich der Stadion-Ruine würde ich doch empfehlen, den Ball flach zu halten. Der 1.FC Lok kann, ebensowenig wie andere Leipziger Vereine etwas dafür, dass seit Mitte der 70er/Anfang der 80er Jahre nichts mehr in die Sportstätten-Infrastruktur investiert wurde. Die DDR war wirtschaftlich am Ende und später hatte die "Sportstadt Leipzig" anderes zu tun, als die Leipziger Stadien zu sanieren.
Nicht nur das Bruno-Plache-Stadion ist eine Ruine, auch der Alfred-Kunze-Sportpark, das Stadion des Friedens oder die Alfred-Rosch-Kampfbahn. Im Grunde sind fast alle Leipziger Sportplätze und Sporthallen marode.
Das legendäre Vorwärts-Stadion an der Landsberger Straße wurde kurzerhand gleich abgerissen, ebenso wie das Schwimmstadion im Sportforum.
Auf der Rosch-Kampfbahn fanden in den 60er Jahren mal Weltmeisterschaften statt. Ein Rudi Altig aus Mannheim gewann 1960 auf der Rosch-Kampfbahn die Goldmedaille in der 5000 m Einzelverfolgung unter dem frenetischen Jubel des Leipziger Publikums.
Gut, dass kannst Du alles nicht wissen.
Nach mehr als 20 Nachwendejahren hat es Leipzig gerade mal geschafft, die Rennbahntribühne im Scheibenholz zu sanieren.
Selbst die Sanierung des Zentralstadions ist kein Verdienst der Stadt Leipzig, schon gar nicht von RBL, sondern ein Geschenk der bundesdeutschen Steuerzahler.
Ich bin froh, dass RB dass ZS jetzt mit Leben erfüllt. Aber ein Grund, mit solcher Verachtung wie bei dir, auf andere Vereine und deren sanierungsbedürftige Stadien herabzublicken, ist das noch lange nicht.
Was die Tradition betrifft. Die BSG Chemie war für Leipzig zweimal DDR-Meister, der 1.FC Lok hat Leipzig im Europapokalfinale vertreten. Beide Vereine haben im Europapokal gespielt, beide Vereine haben zahlreiche National-und Olympiaauswahlspieler gestellt, die Leipzigs Farben international vertreten haben.
RB braucht Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, um das zu erreichen.
Auch hier wäre wenigstens ein kleines bisschen Demut und Respekt angebracht vor den Leistungen anderer, die hier in Leipzig etwas bewegt haben, lange bevor an RedBull zu denken war.