Frauen-Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland

[rolei79]

Wenn man sich nochmal anschauen will, wie bei den Männern des DFB ganz zentrale Personalien für die weitere sportliche Entwicklung getroffen werden, dann kann man immer nur dieses Video empfehlen: https://www.sport1.de/tv-video/video/wa ... 60BAD43F0E

Das Expertengremium besteht aus 5 Personen, Mintzlaff ist auch dabei:

Dem Quintett gehört auch Oliver Mintzlaff an, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von RB Leipzig und nun Red-Bull-Chef. Die Beratergruppe, der zudem Karl-Heinz Rummenigge, Matthias Sammer, Oliver Kahn und Rudi Völler angehören, soll den Verband bei der Bewältigung der Krise unterstützen.

https://www.mdr.de/sport/fussball_pokal ... f-100.html

Hmmm, das war in 2022. Und was ist nun bekannt an Neuerungen, welche seit dem eingeführt wurden? Habe ich da gravierende Sachen verpasst?

Nix ist passiert. Das sollte der Post ja auch deutlich machen.

[Macdesignerin]

Ich glaube, das das Ausscheiden ein Spiegelbild der einseitigen Ausrichtung der DFB-Teams auf Ballbesitzfußball ist. Seit 2014 gab es im modernen Fußball eine Entwicklung, welche durch die Arroganz der sportlich Verantwortlichen in Deutschland komplett ignoriert wurde. Die Ausbildung in allen Altersklassen erfolgt seit 2006 ausschließlich nach diesem Konzept. Flexibilität Fehlanzeige, wer sich diesen Vorschriften nicht unterwirft bekommt Probleme (z.B. Kuntz oder Hrubesch) mit dem Verband.
Durch diese einseitige Ausrichtung fehlen allen DFB-Teams Tempo und Überraschungsmomente, was heutzutage gegen tief stehende Defensivreihen essenziell ist. Im Umkehrschluss erzeugen die eigenen hoch stehenden Abwehrketten eine Konteranfälligkeit selbst bei unterklassigen Gegnern. Das Thema Motivation und Einsatzwille der jetzigen Generation wurde schon erwähnt, ist aber nur ein Puzzleteil.
Uns fehlen die „Typen“, die Unbequemen nicht glattgespülten Fußballer, die mit Wille und Eigenverantwortung spiele lesen und gestalten können. Im Moment sehe ich meist nur „Schachfiguren“ welche durch taktische Zwänge ihrer Kreativität beraubt werden.

[marda304]

Uns fehlen die „Typen“, die Unbequemen nicht glattgespülten Fußballer, die mit Wille und Eigenverantwortung spiele lesen und gestalten können. Im Moment sehe ich meist nur „Schachfiguren“ welche durch taktische Zwänge ihrer Kreativität beraubt werden.

Ja, die fehlen uns. Aber die will auch keiner. Jemand der anders ist und aus der Reihe tanzt, wird halt platt gemacht. Medial sowieso. Immer schön einreihen ins Glied. Frag mal Herr Kimmich, was es bedeutet ein "Typ" mit Eigenverwantwortung zu sein.

[rolei79]

Uns fehlen die „Typen“, die Unbequemen nicht glattgespülten Fußballer, die mit Wille und Eigenverantwortung spiele lesen und gestalten können. Im Moment sehe ich meist nur „Schachfiguren“ welche durch taktische Zwänge ihrer Kreativität beraubt werden.

Ja, die fehlen uns. Aber die will auch keiner. Jemand der anders ist und aus der Reihe tanzt, wird halt platt gemacht. Medial sowieso. Immer schön einreihen ins Glied. Frag mal Herr Kimmich, was es bedeutet ein "Typ" mit Eigenverwantwortung zu sein.

Der coole Herr Kimmich? Man ist nicht cool wenn man "Eigenverantwortung" übernimmt.
Das Wort an sich ist schon paradox.

Deutschland hat einen guten RV, der will aber aus Eigensinn nur 6er spielen, was er international nicht auf Weltniveau kann.

Es geht um Verantwortung (ohne Eigen). Und die übernehmen wenige Spieler. Kimmich auch nicht. Sonst würde er ohne Rücksicht auf sein Wohlempfinden RV spielen.

[juboh]

Ich glaube, das das Ausscheiden ein Spiegelbild der einseitigen Ausrichtung der DFB-Teams auf Ballbesitzfußball ist. Seit 2014 gab es im modernen Fußball eine Entwicklung, welche durch die Arroganz der sportlich Verantwortlichen in Deutschland komplett ignoriert wurde. Die Ausbildung in allen Altersklassen erfolgt seit 2006 ausschließlich nach diesem Konzept. Flexibilität Fehlanzeige, wer sich diesen Vorschriften nicht unterwirft bekommt Probleme (z.B. Kuntz oder Hrubesch) mit dem Verband.
Durch diese einseitige Ausrichtung fehlen allen DFB-Teams Tempo und Überraschungsmomente, was heutzutage gegen tief stehende Defensivreihen essenziell ist. Im Umkehrschluss erzeugen die eigenen hoch stehenden Abwehrketten eine Konteranfälligkeit selbst bei unterklassigen Gegnern. Das Thema Motivation und Einsatzwille der jetzigen Generation wurde schon erwähnt, ist aber nur ein Puzzleteil.
Uns fehlen die „Typen“, die Unbequemen nicht glattgespülten Fußballer, die mit Wille und Eigenverantwortung spiele lesen und gestalten können. Im Moment sehe ich meist nur „Schachfiguren“ welche durch taktische Zwänge ihrer Kreativität beraubt werden.

Ich finde, du hast recht. Besonders beim Stichwort Ballbesitzfussball, den man auch heute bei unseren Frauen wieder gesehen hat und der international out ist. Aber wir praktizieren ihn immer weiter.
Um anders zu spielen braucht man anders ausgebildete Spieler.
Daher muss man in der Spielerausbildung endlich ansetzen und die Kleinen dribbeln lassen usw.

[Jupp]

Das deutsche Frauenteam ist ja aber gar kein Ballbesitzteam. Kolumbien und vor allem heute Südkorea haben uns den Ball gegeben, weil sie wussten, dass wir damit nichts anfangen können. Das kennen wir ja ebenfalls aus den Zeiten vor Nagelsmann im besonderen Maße. Ich sage nur Hasenhüttl gegen Ingolstadt als mal ein prägnantes Beispiel. Was man auch sagen muss, die eigentliche Stärke des kompakten Pressings war eben auch nicht auf dem Niveau der EM. Wenn das Pressing nicht gut ist und der Gegner sich hinten reinstellt wird es halt schwierig.

Die Topteams können übrigens alles und wenn ich mir den Rose-Fußball anschaue, dann sehe ich da einen Fußball, der gut presst, schnell kontert, aber trotzdem eben auch Mannschaften, die tief stehen, bespielt. Wie man das bis zur Perfektion macht, konnte man bei Manchester City bspw. bei unserem Spiel in Manchester sehen. Die konnten alles, auch Standards.

Aber mal grundsätzlich zu definieren für welche Philosophie der deutsche Fußball steht, wäre tatsächlich wichtig.

[Schweppermann]

Es gibt auch andere Sportarten in denen junge Deutsche sehr gut sind ...

Ja, die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft z.B. aber diese wurde vom "polit-medialen Komplex" auch weitestgehend in Ruhe gelassen und konnte sich somit voll auf den sportlichen Aspekt konzentrieren.

(Daneben brachten die Eishockeyspieler bei der WM immer vollen Einsatz auf's Eis, zeigten also die vielzitierten deutschen Tugenden)

Dies ist eben bei den Fussballnationalmannschaften (Männer und Frauen) eben anders. Dort geht es auch (vielleicht sogar in erster Linie) um Haltung, Zeichen setzen und andere Nebenaspekte.

[Jupp]

Aha, und wie erklärst du dir Platz 2 bei der EM letztes Jahr?

[rolei79]

Es gibt auch andere Sportarten in denen junge Deutsche sehr gut sind ...

Ja, die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft z.B. aber diese wurde vom "polit-medialen Komplex" auch weitestgehend in Ruhe gelassen und konnte sich somit voll auf den sportlichen Aspekt konzentrieren.

(Daneben brachten die Eishockeyspieler bei der WM immer vollen Einsatz auf's Eis, zeigten also die vielzitierten deutschen Tugenden)

Dies ist eben bei den Fussballnationalmannschaften (Männer und Frauen) eben anders. Dort geht es auch (vielleicht sogar in erster Linie) um Haltung, Zeichen setzen und andere Nebenaspekte.

Wann wurde derartiges von den Frauen verlangt?

[jimmy.klitschi]

Gerade Einsatz, Mannschaftsgeist, Haltung etc. waren meiner Beobachtung nach überdurchschnittlich. Hab sämtliche drei Spiele von unseren Mädels gesehen.

Es fehlte leider zu meiner Verwunderung aber an anderen grundsätzlichen Aspekten: Zusammengefasst an Taktik und Technik. Oft/meistens ging's ab durch die Mitte und dort spielte man sich dann mangels individueller Technik und Kreativität fest und man hatte gefühlt keinen richtigen Plan gefährlich vors gegnerische Tor zu kommen.

Mangelnde "Schnelligkeit" war für mich bspw. auch die ganze Zeit ein Thema. Außer Schüller und ein-zwei anderen Frauen haben nach meiner Beobachtung die deutschen Spielerinnen ab einem Antritt über 10 Meter oft gelost, selbst heute gegen die körperlich optisch unterlegenen Koreanerinnen.

Ich habe bei uns kein "System" entdecken können, auch nicht beim 6:0-Sieg gegen Marokko, nach dem ich - trotz allerorts postulierter "überzeugender Leistung"- ein ziemlich schlechtes Gefühl hatte.

Alles in allem sind wir zurecht ausgeschieden (und das ist ausschließlich meine Meinung aus sportlicher Sicht.) Gut so, denn gegen Frankreich im Achtelfinale hätte es eine richtige Klatsche gegeben.