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von Anderson » So Jul 10, 2011 1:36 pm
Hier noch der Turnierbericht vom Athletic Club Genova, übersetzt vom derzeit in Leipzig lebenden italienischem EU-Praktikanten Enrico Caudana:
DER FUßBALL IN EUROPA...AUS UNSERER SICHT!
22. JUNI 2011
FINOW CUP 2011, EBERSWALDE bei Berlin (DEUTSCHLAND)
Der Athletic Club Genua, bedeutender Amateurverein aus Genua, hat wieder ihren Jungen die Möglichkeit gegeben, an einem Turnier im Ausland teilzunehmen, damit sie in die Zukunft nicht nur über sportive, sondern auch soziale Kentnisse verfügen können.
Wir sind am elften Finow Cup in Eberswalde bei Berlin eingeladen worden. Das ist zweifellos eins der besten Turniere Europas, dank der Teilnahme von 48 U-13 Mannschaften. Unter ihnen sind FC Hansa Rostock, Hertah BSC, Real Mallorca, Slovan Bratislava, Borussia Mönchengladbach und VfB Stuttgart zu zählen. Wir sind zusammen mit der von Herrn Re trainierten Sampdoria Genua mitgefahren, und nachdem wir in Berlin angekommen sind, werden wir zu einem enormen Park mitgebracht. Dort sind Flüsse, Seen, und zahlreiche Landhäuser und Gebäude, die als Erbe der DDR zu betrachten sind. Die Organisation finden wir perfekt, bescheiden aber auch sehr ordentlich. Der Platz, wo wir untergebracht worden sind, ist sauber und wunderbar ausgestattet, hat daneben auch eine gemütliche Atmosphäre: jeder Junge muss selbst das Bett machen, und wir essen mit den anderen Spielern in einer großen Kantine zusammen. Am Anfang scheint uns, dass nur wir da sind un niemand mehr ankommt, aber dann kommen die 48 Mannschaften in aller Ruhe, sowohl aus Deutschland als auch aus der ganzen Europa.
Endlich sind wir alle zusammen, zwischen uns herrschen nur große Freunschaft und Respekt vor dem anderen, Integration und Lust darauf, dass alle zusammen Sport treiben. So kann man ein tolles Gefühl von Europa haben; einfach scheint es uns, in eine andere Welt geraten zu sein...die Jungen träumen mit offenen Augen! Wir fragen, ob wir uns trainieren können. "No problem", bekommen wir als Antwort, und darüber hinaus ist uns die Möglichkeit gegeben, mit dem Bus zum Trainigsplatz zu fahren. Der Trainingsplatz ist wirklich prima: vier Grasfelder stehen zur Verfügung, der Mitarbeiterstab fragt uns, wie es uns geht, ob wir etwas Besonderes brauchen, weil wir ihre Gäste sind. Die Menschen sind alle sehr nett, die einheimischen Läden wirken als Sponsoren. Wir können es kaum erwarten, mit diesem Turnier anzufangen, denn es gehört nämlich zu einem hohen Niveau (zu dem auch die Schiedsrichter gehören). Die Zugänge zu den Feldern sind alle geöffnet, rundherum ist aber alles totenstill und ordentilch.
Am Turnierende stehen wir an der 28. Stelle, mit neun gespielte Spiele, deren wir nur zwei verloren haben. Die Eltern haben auch auf dem Feld gestanden, haben jedoch nichts gesagt. Nur wer gut gespielt hat, hat Beifall bekommen. Die Sampdoria Genua steht am Ende elfte, aber wir sind ganz damit zufrieden. Obwohl das Endresultat eine wichtige Rolle spielt, hat sich niemand darum gekümmert. Andere Aspekte sind nämlich noch wichtiger: die Freundschaft und der Respekt, die zwischen uns entstanden sind, und auch die Mahlzeiten, die wir alle zusammen gegessen haben! "Wann kommt ihr wieder hierher?", "Jetzt seid ihr unsere Freunde, wie geht's euch? Braucht ihr etwas?", fragen sie uns. Mensch, was für eine Atmosphäre, wir fühlen uns wie im Traum! Es regnet ein bisschen, dann kommt plötzlich die Sonne aus, aber darauf pfeift niemand: man wird nass und sehr schell wieder trocken. Die italienischen Jungen haben sich gut integriert: es gibt keine Umkleideräume aber nur eine große Plane, unter der wir uns alle zusammen umkleiden. Also, das ist ein großes Sportfest gewesen, auf einem hohen Niveau aber es war vor allem SPORT, Kultur, Respekt...und großes Vergnügen!
Die Preisverleihung ist hervorragend; diejenige, die vom Ausland gekommen sind, bekommen so vielen Beifall – "kommt noch einmal, kommt noch einmal, unsere Freunde!"
Im Flughafen alle Mannschaften kehren nach Hause, und ehrlich gesagt, wir sind sehr gerührt. Wir grüßen uns herzlich und tauschen unsere T-Shirts. Hoffentlich sehen wir uns noch mal wieder!
Wir kommen aus diesem drei Tage Turnier sehr müde: am frühen Freitagvormittag – um 4 Uhr - sind wir abgeflogen, und kommen am Sonntagabend um 23 Uhr wieder nach Genua. Wir sind wie in der Hinfahrt mit der Sampdoria Genua mitgefahren, und als wir zum Marassi-Stadion (das Hauptstadion in Genua, wo Sampdoria Genua und Genua CFC beide spielen) angekommen sind, schauen wir in die Augen...und wir teilen dieselbe Meinung: das heißt SPORT, das heißt FUßBALL...das liegt nur zwei-Stunden Flug entfernt, es wäre nicht so schwer, das auch hier in Italien genauso zu schaffen.
Es hat sich gelohnt, an diesem Turnier teilzunehmen. Hoffentlich gelingt es uns, diese Bergiffe auch bei uns zu verbreiten!