Thema Asyl

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Grinch1969
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Re: Thema Asyl

Beitrag von Grinch1969 » Mo Dez 14, 2015 3:36 pm

Wenn es Kriegsflüchtlinge sind muss man ja sowieso die Frage nach der Integrationswillig- und sinnigkeit stellen..
Eine Mehrheit von 51% der jungen Befragten lehnt den Kapitalismus in heutiger Form ab, genauso allerdings auch sozialistische Ideen.

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ELMax
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Re: Thema Asyl

Beitrag von ELMax » Mo Dez 14, 2015 8:58 pm

schmidder hat geschrieben:So richtig verstehe ich nicht worauf du hinaus willst. Europa "reicher"? An was jetzt? Nochmal rein vom Gesetz her endet ein Asylantrag nach 3 Jahren und Flüchtlinge gehen (nach erneuter Prüfung) zurück in ihr Heimatland. Wie wird Europa da jetzt reicher und vielfältiger? Kann aber auch sein, dass ich dich jetzt komplett missverstehe.

Edit: Und in der Prognose geht es nicht um kurzfristig, sondern total.
Der Krieg in Syrien dauert schon etwas länger als 3 Jahre und im Moment deutet nichts darauf hin, dass sich dort viel in den nächsten 3 Jahren ändern wird. Selbst wenn die Kriegshandlungen als direkte Fluchtgründe morgen wegfallen würden, dauert der Wiederaufbau noch Ewigkeiten und damit sind die 3 Jahre irgendwo schon jetzt hinfällig. Man rechnet für so einen Wiederaufbau derzeit mit ca. 10-20 Jahren. Deswegen ist es auch viel wichtiger sich auf die Integration zu konzentrieren, als auf die mögliche Rückführung.

Die Prognose macht eigentlich wenig Sinn. Viel interessanter wäre da eher eine Prognose unter Berücksichtigung von Ausbildungs-, Anlernungs- und Umschulungszeiten für Flüchtlinge.

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Grinch1969
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Re: Thema Asyl

Beitrag von Grinch1969 » Mo Dez 14, 2015 9:25 pm

ELMax hat geschrieben:Die Prognose macht eigentlich wenig Sinn. Viel interessanter wäre da eher eine Prognose unter Berücksichtigung von Ausbildungs-, Anlernungs- und Umschulungszeiten für Flüchtlinge.
Die dann, wenn fertig von uns ausgebildet, zurückgehen und ihr Land aufbauen. Na klar......

P.S.: Und Integration von Leuten die hierher kommen und eigentlich wieder zurück wollen?? Aha....

P.P.S.: Und waren das nicht gerade die Leute die unser demographisches Problem lösen sollten...

P.P.P.S.: Gibt bestimmt eine Erklärung dafür......
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schmidder
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Re: Thema Asyl

Beitrag von schmidder » Di Dez 15, 2015 9:48 am

ELMax hat geschrieben:
schmidder hat geschrieben:So richtig verstehe ich nicht worauf du hinaus willst. Europa "reicher"? An was jetzt? Nochmal rein vom Gesetz her endet ein Asylantrag nach 3 Jahren und Flüchtlinge gehen (nach erneuter Prüfung) zurück in ihr Heimatland. Wie wird Europa da jetzt reicher und vielfältiger? Kann aber auch sein, dass ich dich jetzt komplett missverstehe.

Edit: Und in der Prognose geht es nicht um kurzfristig, sondern total.
Der Krieg in Syrien dauert schon etwas länger als 3 Jahre und im Moment deutet nichts darauf hin, dass sich dort viel in den nächsten 3 Jahren ändern wird. Selbst wenn die Kriegshandlungen als direkte Fluchtgründe morgen wegfallen würden, dauert der Wiederaufbau noch Ewigkeiten und damit sind die 3 Jahre irgendwo schon jetzt hinfällig. Man rechnet für so einen Wiederaufbau derzeit mit ca. 10-20 Jahren. Deswegen ist es auch viel wichtiger sich auf die Integration zu konzentrieren, als auf die mögliche Rückführung.

Die Prognose macht eigentlich wenig Sinn. Viel interessanter wäre da eher eine Prognose unter Berücksichtigung von Ausbildungs-, Anlernungs- und Umschulungszeiten für Flüchtlinge.
Wenn ich aktuell wetten müsste, würde ich darauf setzen, dass der deutsche Staat sehr einfallsreich ist. Ob das Land noch aufgebaut werden muss oder nicht, ist für den Asylantrag eigentlich irrelevant, es sind ja Kriegsflüchtlinge. In Afghanistan ist der Krieg ja auch schon seit Jahren offiziell beendet, die Realität schaut freilich anders aus, ein stabiles Land ist es noch immer nicht.

Am Ende muss Deutschland sogar darauf drängen, die meisten Syrer zurück nach Syrien zu schicken, denn wer soll das Land sonst wieder aufbauen? Und ohne Aufbau, werden die Probleme dort nur noch größer.

Ich denke ein paar Filletstücke wird man sich aussuchen und denen das bleiben in Deutschland anbieten, der Großteil wird zurück gehen müssen.

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Re: Thema Asyl

Beitrag von ELMax » Di Dez 15, 2015 12:36 pm

schmidder hat geschrieben: Ob das Land noch aufgebaut werden muss oder nicht, ist für den Asylantrag eigentlich irrelevant, es sind ja Kriegsflüchtlinge. In Afghanistan ist der Krieg ja auch schon seit Jahren offiziell beendet, die Realität schaut freilich anders aus, ein stabiles Land ist es noch immer nicht.
Ein Friedensabkommen alleine wäre vielleicht das offizielle Ende des Krieges, aber würde nicht den automatischen Wegfall der Fluchtgründe bedeuten. Deswegen wird nach 3 Jahren ja neu bewertet, welche Gründe dann noch vorliegen. Der Aufbau ist deswegen auch nicht irrelevant, zumal das Recht auf Asyl nicht nur bei "Krieg" besteht. Deswegen haben auch Afghanen immer noch eine hohe Quote bei der positiven Bewilligung ihres Asylantrags.

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Re: Thema Asyl

Beitrag von schmidder » Di Dez 15, 2015 12:45 pm

ELMax hat geschrieben:
schmidder hat geschrieben: Ob das Land noch aufgebaut werden muss oder nicht, ist für den Asylantrag eigentlich irrelevant, es sind ja Kriegsflüchtlinge. In Afghanistan ist der Krieg ja auch schon seit Jahren offiziell beendet, die Realität schaut freilich anders aus, ein stabiles Land ist es noch immer nicht.
Ein Friedensabkommen alleine wäre vielleicht das offizielle Ende des Krieges, aber würde nicht den automatischen Wegfall der Fluchtgründe bedeuten. Deswegen wird nach 3 Jahren ja neu bewertet, welche Gründe dann noch vorliegen. Der Aufbau ist deswegen auch nicht irrelevant, zumal das Recht auf Asyl nicht nur bei "Krieg" besteht. Deswegen haben auch Afghanen immer noch eine hohe Quote bei der positiven Bewilligung ihres Asylantrags.
Hohe Quote? Aktuell 50%! (Quelle: http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... bschiebung" onclick="window.open(this.href);return false;)
Weiterhin geht man momentan von ca. monatlich 100.000 Flüchtlingen aus Afghanistan aus, was für mich eine sehr hohe Zahl ist, dennoch plant die Regierung Afghanen zukünftig vermehrt in ihr Land abzuschieben. Du siehst, dass passt nicht mit deiner Darstellung (aber auch nicht mit der eigentlichen Lage in Afghanistan) überein.
Zuletzt geändert von schmidder am Di Dez 15, 2015 1:35 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Thema Asyl

Beitrag von ELMax » Di Dez 15, 2015 1:24 pm

Man spricht seit Wochen über die Abschiebungen von Afghanen, aber bisher gab es keine Gesetzesänderungen, welche dies fördern würden. Es gibt zwar entsprechende Aussagen und Forderungen, besonders von bayrischen Politikern, aber außer Gespräche und Überlegungen, gab es keine Ergebnisse. In Anbetracht der Lage in Afghanistan sind diese Überlegungen auch einfach nur weltfremd.

Edit: Noch ein kleiner Nachtrag zum oben erwähnten Artikel wegen Flüchtlingen und Arbeit.

http://www.bildblog.de/74949/erschrecke ... einen-job/" onclick="window.open(this.href);return false;
Danach erhöht sich die Beschäftigungsquote (bezogen auf die Erwerbspersonen) in den ersten vier Jahren nach Zuzug von rund 10 Prozent auf 60 Prozent.
60 Prozent der erwerbsfähigen Flüchtlinge finden in den ersten vier Jahren Arbeit! Das wäre doch mal eine Schlagzeile. Kommt man allerdings schwer drauf, wenn man sich nur blind auf „Bild“ verlässt.
Das meinte ich mit 2017 ist einfach zu kurzfristig gesehen und die eigentliche Studie berücksichtigt dann ja auch die Zeit danach.

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Re: Thema Asyl

Beitrag von schmidder » Di Dez 15, 2015 2:43 pm

ELMax hat geschrieben:Man spricht seit Wochen über die Abschiebungen von Afghanen, aber bisher gab es keine Gesetzesänderungen, welche dies fördern würden. Es gibt zwar entsprechende Aussagen und Forderungen, besonders von bayrischen Politikern, aber außer Gespräche und Überlegungen, gab es keine Ergebnisse. In Anbetracht der Lage in Afghanistan sind diese Überlegungen auch einfach nur weltfremd.

Edit: Noch ein kleiner Nachtrag zum oben erwähnten Artikel wegen Flüchtlingen und Arbeit.

http://www.bildblog.de/74949/erschrecke ... einen-job/" onclick="window.open(this.href);return false;
Danach erhöht sich die Beschäftigungsquote (bezogen auf die Erwerbspersonen) in den ersten vier Jahren nach Zuzug von rund 10 Prozent auf 60 Prozent.
60 Prozent der erwerbsfähigen Flüchtlinge finden in den ersten vier Jahren Arbeit! Das wäre doch mal eine Schlagzeile. Kommt man allerdings schwer drauf, wenn man sich nur blind auf „Bild“ verlässt.
Das meinte ich mit 2017 ist einfach zu kurzfristig gesehen und die eigentliche Studie berücksichtigt dann ja auch die Zeit danach.
Tut mir leid, aber der bildblog-Eintrag ist Unsinn und macht keinen Sinn. Muss dir doch auch aufgefallen sein. Da geht es in dem Blog zeilenlang um die 2% und warum die nicht stimmen können, dabei war die Ursprungsaussage: 2% der Flüchtlinge, nicht der Erwerbstätigen sondern aller. Was natürlich Unsinn ist, deswegen habe ich auch diese Zahl nicht gepostet und in meiner Quelle (allerdings auch nur die Abschrift der Bild von der Abschrift des iwfs) steht ja dann auch 20%.

Der Hit ist aber der letzte Satz, auch von dir angesprochen:
Eine Abgangsrate von 2 Prozent steht mit den bisherigen Erfahrungen in Deutschland zur Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern aus den Hauptasylzugangsländern in Einklang. Danach erhöht sich die Beschäftigungsquote (bezogen auf die Erwerbspersonen) in den ersten vier Jahren nach Zuzug von rund 10 Prozent auf 60 Prozent.
Zuwanderung <> Flüchtlinge

Am Ende ist halt die große Frage, wie viele Flüchtlinge tatsächlich länger als 3 Jahre in Dtl. bleiben, aber das kann heute noch keiner sagen, das ist in die Glaskugel schaun.

Wenn man allerdings schon damit anfängt, 50% der Afghanen abzulehnen (scheinbar sind nur 50% von Afghanistan vom Krieg etc. betroffen), habe ich große Zweifel was den dauerhaften verbleib der Syrer anbelangt.
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Re: Thema Asyl

Beitrag von ELMax » Di Dez 15, 2015 3:14 pm

schmidder hat geschrieben: Der Hit ist aber der letzte Satz, auch von dir angesprochen:
Eine Abgangsrate von 2 Prozent steht mit den bisherigen Erfahrungen in Deutschland zur Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern aus den Hauptasylzugangsländern in Einklang. Danach erhöht sich die Beschäftigungsquote (bezogen auf die Erwerbspersonen) in den ersten vier Jahren nach Zuzug von rund 10 Prozent auf 60 Prozent.
Zuwanderung <> Flüchtlinge
Du lässt bei deiner Hervorhebung den entscheidenden Teil weg und kommst dadurch zu einem falschen Schluss. Richtig markieren müsstest du "von Zuwanderern aus den Hauptasylzugangsländern" und das sind nun mal Flüchtlinge. Zuwanderer aus der EU berufen sich nicht auf das Asylrecht oder kommen nicht aus diesen Ländern.

In dem verlinkten Artikel von der Zeit steht auch nichts von 50% Ablehnung drinnen. Es steht nur drinnen, dass knapp die Hälfte als schutzbedürftig anerkannt werde und sonst faktisch nicht abgeschoben wird. Es bleibt offen, wie sich die andere Hälfte jetzt genau zusammen setzt, ob da Widersprüche, Zweitanträge oder unbearbeitete Anträge darunter sind. Wäre zumindest zu vermuten, da die Anerkennung 2014 noch bei 68% lag.

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Re: Thema Asyl

Beitrag von schmidder » Di Dez 15, 2015 3:25 pm

ELMax hat geschrieben:
schmidder hat geschrieben: Der Hit ist aber der letzte Satz, auch von dir angesprochen:
Eine Abgangsrate von 2 Prozent steht mit den bisherigen Erfahrungen in Deutschland zur Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern aus den Hauptasylzugangsländern in Einklang. Danach erhöht sich die Beschäftigungsquote (bezogen auf die Erwerbspersonen) in den ersten vier Jahren nach Zuzug von rund 10 Prozent auf 60 Prozent.
Zuwanderung <> Flüchtlinge
Du lässt bei deiner Hervorhebung den entscheidenden Teil weg und kommst dadurch zu einem falschen Schluss. Richtig markieren müsstest du "von Zuwanderern aus den Hauptasylzugangsländern" und das sind nun mal Flüchtlinge. Zuwanderer aus der EU berufen sich nicht auf das Asylrecht oder kommen nicht aus diesen Ländern.
Ich lese das eher so:
Zuwanderer

die aus den Ländern kamen, aus denen jetzt die Flüchtlinge kommen

somit geht es um Zuwanderer, nicht Flüchtlinge.

Bei den Flüchtlingen fehlen ja schlicht die Erfahrungswerte, da es einen solchen Flüchtlingsstrom vor 4 Jahren noch nicht gab.

Edit: d.h. hier beruft man sich auf Zuwanderer aus z.B. Syrien, die bereits vor langer Zeit nach Dtl. kamen. Das hat aber nichts mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik zu tun.
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