Leipzig begrüßt Halle zum lästigen Rückspiel
Die Saalestädter ihrerseits wollen sich vor der Winterpause nach drei torlosen Spielen in Folge etwas Luft vor den Abstiegsrängen verschaffen. Derzeit stehen sie auf Platz 15 und haben zwei mickrige Punkte Vorsprung vor dem Tabellen-18., den Stuttgarter Kickers. Im Gegensatz zum Hinspiel müssen die Hallenser verletzungsbedingt auf Kapitän Wagefeld und Hinspiel-Chancentod Lindenhahn verzichten. Daneben werden aus der Hinspiel-Startelf Torwart Kisiel, Lacheb, Baude, Brandt, Müller und Hinspiel-Chancentod-Nr.2 Merkel voraussichtlich nicht in der ersten Elf stehen. Die Leipziger werden also auf eine runderneuerte, aber keinesfalls rundverbesserte, Hallenser Mannschaft treffen, denn die geschossenen 19 Tore in 20 Spielen stellen den zweitschlechtesten Wert der dritten Liga dar.
In der Leipziger Mannschaft werden sechs Akteure vom Hinspiel wieder von Beginn an auflaufen. Mit dabei: Torjäger Daniel Frahn, der mit seinem Linksschuss in den Winkel den Weg zum Sieg in Halle ebnete. Allerdings hat der Torschütze vom Dienst momentan Ladehemmung. Seit 450 Minuten wartet er auf seinen nächsten Torerfolg, solange wie seit 2008 nicht mehr. Mit Thomalla und Luge sind aber auch zwei Spieler im Kader, deren Erfolgserlebnis noch vergleichsweise frisch ist.
Sportlich lässt sich die Partie wie folgt zusammenfassen: Ein Tor schießen und die verbleibende Zeit runterspielen. Ein eigenes Tor wird Halle auf Grund eklatanter Offensivschwäche sowieso nicht gelingen.
Bei lästigen Rückspielen gegen die Nachbarschaft (um nicht das Wort Derby zu nutzen, wie uns die Hallenser beim Hinspiel per Transparent hinwiesen) interessiert neben dem Geschehen auf den Spielfeld auch die Stimmung auf den Rängen. Da von den Hallunken...ähhh...Hallensern bisher nicht viel zu erwarten war, haben sich Gerüchten zufolge einige Saalestädter Karten für unseren Fansektor B gekauft. Getreu dem Motto: „Vom großen Leipziger Nachbaren lernen, heißt siegen supporten lernen!“
In Ermangelung eigener hochklassiger Spiele werden auch einige blau-gelbe in unserem Wohnzimmer erwartet. Diese Zuschauer haben sich auch am gleichen Abend zum Treffen auf dem Weihnachtsmarkt verabredet. Ob der Kummer auf Grund der eigenen Lage oder auf Grund des Sieges des rot-weißen Feindes gegen den rot-weißen Freund in Alkohol ertränkt werden soll, konnte indes noch nicht festgestellt werden.
Für das letzte Spiel eines überaus erfolgreichen Jahres wünschen wir dem Team um Alexander Zorniger viel Erfolg. Wer aus unentschuldbaren Gründen nicht ins Stadion kommen kann – oder auf dem Weihnachtsmarkt versackt ist, kann die Partie wie gewohnt im Liveticker und Fanradio verfolgen. Zudem überträgt der MDR das Spiel im Fersehen sowie per Livestream.
Roter Brauser
Ich kann das, was ich hier teilweise lese gar nicht fassen (obwohl es natürlich aus der üblichen Ecke kommt, welche man auch nicht zu ernst nehmen sollte...). Trotzdem. Wir haben gerade bei einem Gegner, der uns schon so oft gestresst hat, den höchsten Auswärtssieg unserer Bundesliga-Geschichte erzielt und gleichzeitig dem Gegner die höchste Heimschlappe ihrer Bundesliga-Historie zugefügt und wir unterhalten uns hier in diesem Thema (hab vieles nur überflogen) über die Anzahl der Auswärtsfahrer, über Einkommen etc.? Echt jetzt??? Kann man sich nicht einfach mal über diesen geilen Sieg freuen? Wenn ich an dieses Spiel denke, dann fallen mir vordergründig diese tollen Kicker in unseren Reihen ein, die mir mir so richtig Freude gemacht haben. Wenn die alle gesund bleiben, werden wir wohl noch viel Spaß haben an der "Rasselbande". Das sah doch mal echt nach Fußball aus. Da muss man auch nicht wieder das Haar in der Suppe suchen. Wahrscheinlich bin ich aber wohl zu (alt-)modisch, um es anders zu betrachten - was weiß ich... Klasse fand ich auch die Szene von Ouédraogo nach dem Spiel, als er sein Trikot wie einen Brautstrauß mit zugehaltenen Augen in den Fanblock geworfen hat. Das einzige, was ich schade finde, ist der Umstand, dass dieses Spiel nicht in unserer Schüssel stattgefunden hat. Ansonsten bin ich happy