Premieren und alte Bekannte beim DFB-Pokalspiel in Osnabrück
Damit verbunden ist auch erstmals die "Chance", sich bei einem unterklassigen Verein mit einer Niederlage zu blamieren. Ein Umstand, dessen Verhinderung durch das Spiel gegen den Drittligisten VfL Osnabrück sicher nicht einfacher wird.
Alte Bekannte auf und neben dem Rasen
Denn
an der Bremer Brücke warten nicht nur ein gut gefülltes (aber wohl
nicht ausverkauftes) Stadion mit sehr emotionalen Fans, sondern auch
zwei alte Bekannte. VfL-Trainer Maik Walpurgis und Kapitän Tobias
Willers. Beide stehen für höchstmögliche Intensität, Tempo, Kampf und
Leidenschaft auf dem Rasen. Das durfte unsere Mannschaft bereits in den
Relegationsspielen zum Aufstieg in die 3. Liga gegen die Sportfreude
Lotte erfahren. Während dem Verein aus dem Tecklenburger Land der
Aufstieg verwehrt blieb, wechselten beide im Anschluss in die 3. Liga:
Walpurgis wurde Trainer beim VfL Osnabrück und Willers streifte für eine
Spielzeit das Trikot des einzig wahren Rasenballsports über. In dieser
Konstellation kam es in der Saison 2013/14 zum erneuten
Aufeinandertreffen. Und wieder gehörten sowohl die
2:3-Hinspielniederlage als auch der 1:0-Sieg in der heimischen RB-Arena
zu den umkämpftesten Matches der ganzen Spielzeit.
Neben diesen
allseits bekannten Verbindungen existiert noch eine dritte, gemeinsame
Personalie zwischen Leipzig und Osnabrück in Person von Wolfgang Loos.
Dieser war von 1986 bis 1992 Manager des VfL und – viele Jahre später –
in der Saison 2011/2012 Geschäftsführer und sportlicher Leiter bei RB
Leipzig. Seine bislang letzte Position im Profifußball.
Trocken Brot und Spiele
Die
vergangene Spielzeit beendete der VfL Osnabrück auf einem eher
enttäuschenden 12. Platz. In die aktuelle Saison sind die Niedersachsen,
die sich nur punktuell durch Neuzugänge verstärkten, mit zwei
Unentschieden gegen Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue (0:0) und die
Stuttgarter Kickers (1:1) gestartet. Im Niedersachsenpokal setzten sie
sich dagegen souverän mit 4:0 gegen den Fünftligisten SC Spelle-Venhaus
durch.
Trotz der sportlich klaren Ausgangslage – hier ein
durchschnittlicher Drittligist, dort ein kadertechnischer Erstligist –
ist der Ausgang des Spiels alles andere als selbstverständlich. Denn
gegen kompakt stehende, körperbetont spielende und auf Konter lauernde
Mannschaften tut sich unsere Mannschaft schon fast traditionell schwer.
Zumal Fürths Trainer Ruthenbeck mit dem Ligaspiel am Montag seinen
Trainerkollegen ja fast eine "Blaupause" an die Hand gegeben hat, wie
man RB Leipzig – zumindest zu diesem frühen Saisonzeitpunkt –
erfolgreich Paroli bieten kann. Das Spiel gegen das Walpurgis-Team
dürfte also auch in der 5. Auflage eher ein trockenes und hartes Stück
Brot denn ein Schlemmermenü für Anhänger des ästhetischen
Rasenballsports werden.
Wer gewinnt die Reise nach Osnabrück?
Nicht
ganz unwichtig wird deshalb auch sein, welches Team Ralf Rangnick in
Osnabrück auflaufen lassen wird. Rangnick verkündete auf der
Spieltags-Pressekonferenz am Freitag, dass das "beste Team spielen
werde". Den Auftritt einer "B"-Elf" (der Name verbietet sich eigentlich
angesichts der Kaderqualität auf der Bank) werden wir also nicht
erleben. Trotzdem würde sich ein Wechsel auf der ein oder anderen
Position sicher anbieten. So könnte Quaschner den derzeit sehr
unglücklichen wirkenden Poulsen im Sturm ersetzen. Die Routine von Tim
Sebastian würde angesichts des zu erwartenden Pokalfights der Stabilität
unserer Innenverteidigung sicher gut tun. Und auch Teigl, Bruno oder
Khedira für den im Fürth-Spiel eher schwachen Ilsanker sind durchaus
Optionen für die Startelf. An der grundlegenden taktischen
Spielausrichtung durch das Zentrum wird sich dagegen sehr sicher nichts
ändern.
Sie werden platziert
Im Rahmen des
bereits beendeten Vorverkaufs haben sich nach Presseberichten knapp 300
RB-Fans ein Ticket gesichert, um unser Team am Montagabend in Osnabrück
zu unterstützen. Weitere Tickets für den Gästebereich sind an der
Tageskasse vor Ort erhältlich. Insgesamt rechnet man beim VfL mit rund
10.000 Zuschauern. Die 2. Hauptrunde des DFB-Pokals wird dann am 14.
August im Anschluss an das Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen Bayern
München und dem Hamburger SV in der ARD ausgelost. Hoffen wir, dass wir RB-Fans an diesem Abend einen Grund haben, noch so lange wach zu
bleiben.
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