Wie erlebt ihr euren Spieltag?
Vor dem Spiel gegen Bremen haben wir dazu aufgerufen, eure Rituale und Erlebnisse rund um einen RBL-Spieltag zu schildern. Wir lassen die RBL-Fans zu Wort kommen. Heute: Emely.
Mein Spieltag beginnt etwa eine Stunde vor Stadionöffnung. Dann nämlich stehe ich mit Schal und Dauerkarte in der Hand vorm Einlass des Fanblockes. Denn jedes Mal heißt es aufs Neue unsere Stammplätze zu reservieren. Nach dem Sprint den Wall hinauf und wieder hinunter werden dann sämtliche Plätze für Bekannte besetzt. Mein Platz habe ich im Sektor 27 gefunden, seit zwei Jahren stehe ich nun dort gemeinsam mit Familie und Freunden. Mit denen werden vor dem Spiel dann die Eindrücke vom letzten Auswärtsspiel, die Tipps für das heutige und die Mannschaftsaufstellung besprochen. So vergehen auch schnell die anderthalb Stunden im Stadion bevor das Spiel losgeht.
Ich bin gerne schon zeitig im Stadion und genieße es die Atmosphäre aufzusagen und unsere Mannschaft beim Aufwärmen zu beobachten. Mein erstes Highlight im Stadion ist die Mannschaftsaufstellung. Sie bereitet mir jedes Mal aufs Neue Gänsehaut. Ab diesem Moment heißt es alles geben für die Mannschaft. Singen, springen, klatschen und zum Glück auch meistens jubeln. Gerade in dieser Saison bei den Spielen gegen Dortmund und Augsburg war die Stimmung echt Bombe. Am meisten Spaß macht es einfach, wenn das ganze Stadion mitmacht. Leider merkt man aber auch, wenn Spiele sehr umkämpft sind, dass die Zuschauer sich mehr mit dem Spiel auseinandersetzen, statt einfach mit Stimmung zu machen. Das stört mich vor allem im Sektor B. Wer dort eine Karte hat, sollte auch voll und ganz mit Supporten. Schließlich hat man in Spielen wie gegen Dortmund oder auch dem Aufstiegsspiel gegen Karlsruhe gemerkt, dass man die Mannschaft damit ein Stück weit zum Erfolg tragen kann. Gegen Bremen war der Support meiner Meinung nach ab und an ein bisschen fade, allerdings gab es dieses Mal auch die erste Herausforderung, da der Gästeblock vollgefüllt war, um Stimmung zu machen.
Natürlich habe ich auch einige Rituale. So zum Beispiel trinke ich immer, wenn der Gegner eine gefährliche Standartsituation hat, etwas von meinem Getränk. Noch ist dann nie etwas passiert. Außerdem nehme ich immer denselben Schal mit. Seit dem Dortmund Spiel erweist sich der „Das erste Mal vergisst man nie“-Begegnungsschal schon als echter Glücksbringer.
Natürlich gibt es immer regelmäßiger Spiele da hält es niemanden mehr auf den Sitzen. Zum Beispiel bei den Zweitligaspielen gegen Darmstadt, logisch beim ColTORti Siegtreffer oder das Spiel gegen Duisburg mit der grandiosen Aufholjagd in den Schlussminuten. Meine zwei persönlichen Highlights in der Red Bull Arena.
Was ich ganz besonders an unserem Stadion finde, ist der Wall vom alten Zentralstadion. Sobald man diesen „erklommen“ hat und nun von oben direkt ins Stadion blickt, fühlt man sich gleich zu Hause. Ich hatte vor einiger Zeit eine Freundin mit, die zum ersten Mal beim Fußball war. Bei diesem Anblick war sie sprachlos.
Gemeinsam mit meiner Familie fahre ich aus dem Osten von Leipzig zu jedem Heimspiel mit dem Auto. Das Stadion ist meiner Meinung nach perfekt gelegen und wir hatten auch noch nie Schwierigkeiten, aufgrund eines erhöhten Verkehrsaufkommens.
Emely
Schildert auch ihr euren Spieltag bei uns im Forum.
Ich kann das, was ich hier teilweise lese gar nicht fassen (obwohl es natürlich aus der üblichen Ecke kommt, welche man auch nicht zu ernst nehmen sollte...). Trotzdem. Wir haben gerade bei einem Gegner, der uns schon so oft gestresst hat, den höchsten Auswärtssieg unserer Bundesliga-Geschichte erzielt und gleichzeitig dem Gegner die höchste Heimschlappe ihrer Bundesliga-Historie zugefügt und wir unterhalten uns hier in diesem Thema (hab vieles nur überflogen) über die Anzahl der Auswärtsfahrer, über Einkommen etc.? Echt jetzt??? Kann man sich nicht einfach mal über diesen geilen Sieg freuen? Wenn ich an dieses Spiel denke, dann fallen mir vordergründig diese tollen Kicker in unseren Reihen ein, die mir mir so richtig Freude gemacht haben. Wenn die alle gesund bleiben, werden wir wohl noch viel Spaß haben an der "Rasselbande". Das sah doch mal echt nach Fußball aus. Da muss man auch nicht wieder das Haar in der Suppe suchen. Wahrscheinlich bin ich aber wohl zu (alt-)modisch, um es anders zu betrachten - was weiß ich... Klasse fand ich auch die Szene von Ouédraogo nach dem Spiel, als er sein Trikot wie einen Brautstrauß mit zugehaltenen Augen in den Fanblock geworfen hat. Das einzige, was ich schade finde, ist der Umstand, dass dieses Spiel nicht in unserer Schüssel stattgefunden hat. Ansonsten bin ich happy