RBL Frauen holen die ersten Punkte
Nach dem desolaten Auftritt vergangene Woche gegen Magdeburg zeigte sich RB diesmal von Beginn an mit alter Spielfreude und drückender Überlegenheit. Das aggressive Pressing sorgte für viele Balleroberungen und gefährliche Situationen im Strafraum der Gastgeber. Eine davon nutzte Chiara Graf in der 9. Minute, als sie energisch zum Tor zog und ihre Gegenspielerin unter Druck setzte. Das gute Nachsetzen führt zu einem Pressschlag, von wo aus der Ball im Tor landete. Ein toll erarbeiteter Treffer und damit die frühe Führung für unsere Mädels. Das Spiel kannte auch nach dem 1:0 weiterhin nur eine Richtung und es folgten ca. zehn bis zwölf hundertprozentige Chancen, die aber allesamt teilweise fahrlässig ungenutzt blieben. Immer wieder erspielten sie sich unsere Mädels eins gegen eins Situationen gegen die gegnerische Torhüterin, die dann entweder angeschossen oder der Ball am Tor vorbei geschoben wurde. Dennoch ging es "nur" mit einem 1:0 in die Pause.
In der zweiten Halbzeit hielt Neubrandenburg besser dagegen und RB verlor den spielerischen Faden. Viele Ballverluste auf beiden Seiten und wenig Strafraumszenen sorgten für Stirnfalten auf dem Gesicht von Trainer Sebastian Popp. Die Teams neutralisierten sich im Mittelfeld und ließen Struktur im eigenen Spiel vermissen. Dennoch ergaben sich für RB noch vier bis fünf gute Chancen – eine davon war ein schnell und wunderbar gespielter Konter, den erneut Chiara Graf in der 90. Minute zum erlösenden 2:0 Endstand abschließen konnte.
Am Ende ein verdienter Sieg, da RB vor allem in der ersten Halbzeit überzeugte und Neubrandenburg über 90 Minuten keine Torgefahr ausstrahlte. An der Chancenverwertung muss aber zwingend gearbeitet werden und auch andere Baustellen waren offensichtlich. Das größte Augenmerk in der kommenden Trainingswoche wird sicher auf dem Zweikampfverhalten liegen müssen, da sich hier teilweise erneut große Defizite zeigten.
Trainer Sebastian Popp: „Das Wichtigste für uns waren heute die drei Punkte um in der Liga anzukommen. Dennoch haben wir noch viel Arbeit in den kommenden Wochen vor uns. Für Chiara Graf freut es mich besonders, da sie ihren großen läuferischen Aufwand heute auch in zwei Tore umsetzen konnte.“
Martin Hoch (RB-Fans.de Experte): „Es war schön zu sehen, dass die Mannschaft eine Reaktion gezeigt und den ersten Sieg geholt hat. Das Trainerteam hat sicherlich noch einiges zu tun. Wenn an die vielen positiven Punkte – vor allem in der ersten Hälfte – angeknüpft wird, bin ich sehr optimistisch, das schon beim nächsten Spiel am Sonntag gegen Fortuna Dresden noch mehr Sicherheit im Spiel und Konzentration vor dem Tor einkehrt.“
Am kommenden Sonntag empfängt RBL am heimischen Gontardweg 14 Uhr den 1. FFC Fortuna Dresden, die am Wochenende mit 0:8 gegen den Magdeburger FFC verloren – zuvor unterlagen sie aber nur knapp mit 1:2 Union Berlin. Es erwartet uns also ein spannendes Heimspiel! Der Eintritt am Gontardweg ist wie gewohnt frei.
RB Leipzig: Schüller – Pfretzschner, Ebersbach, Benedetto, Friedrich – Uhlig (C), Topf, Graf, Petters (69. Wegerdt) – Förster, Görner
Tore: 0:1 Graf (9.), 0:2 Graf 90.+2)
Zuschauer: 94
Heike Müller / Rojiblanco
Foto: Arielle
Ich kann das, was ich hier teilweise lese gar nicht fassen (obwohl es natürlich aus der üblichen Ecke kommt, welche man auch nicht zu ernst nehmen sollte...). Trotzdem. Wir haben gerade bei einem Gegner, der uns schon so oft gestresst hat, den höchsten Auswärtssieg unserer Bundesliga-Geschichte erzielt und gleichzeitig dem Gegner die höchste Heimschlappe ihrer Bundesliga-Historie zugefügt und wir unterhalten uns hier in diesem Thema (hab vieles nur überflogen) über die Anzahl der Auswärtsfahrer, über Einkommen etc.? Echt jetzt??? Kann man sich nicht einfach mal über diesen geilen Sieg freuen? Wenn ich an dieses Spiel denke, dann fallen mir vordergründig diese tollen Kicker in unseren Reihen ein, die mir mir so richtig Freude gemacht haben. Wenn die alle gesund bleiben, werden wir wohl noch viel Spaß haben an der "Rasselbande". Das sah doch mal echt nach Fußball aus. Da muss man auch nicht wieder das Haar in der Suppe suchen. Wahrscheinlich bin ich aber wohl zu (alt-)modisch, um es anders zu betrachten - was weiß ich... Klasse fand ich auch die Szene von Ouédraogo nach dem Spiel, als er sein Trikot wie einen Brautstrauß mit zugehaltenen Augen in den Fanblock geworfen hat. Das einzige, was ich schade finde, ist der Umstand, dass dieses Spiel nicht in unserer Schüssel stattgefunden hat. Ansonsten bin ich happy