Gewonnen und trotzdem keinen Grund zur Freude
Vor dem Spiel:
RB Leipzig war zuletzt richtig gut in Form. 19 Punkte aus den letzten sieben Spielen und ein wirkungsvolles 6:0 in Augsburg zeigen, dass die Richtung unter Ole Werner stimmt. Der RB-Trainer wechselte gegenüber diesem letzten Spiel viermal. Pokaltorhüter Vandevoordt, Bitshiabu, Banzuzi und Bakayoko spielten für Gulácsi, Lukeba, Ouédraogo und Diomande. Energie Cottbus, seit letztem Wochenende Tabellenführer in der dritten Liga, gewann zuletzt 4:3 gegen Havelse. Dies war der sechste Sieg am Stück. Claus-Dieter Wollitz wechselte fünfmal. Awortwie-Grant, Lucoqui, Hannemann, Biankadi und Butler ersetzten Campulka, Michelbrink, Boziaris, Thiele und Engelhardt. Es war also – wenn man so will – ein Spitzenspiel.
Während des Spiels:
Cottbus startete mutig in dieses Spiel mit immer wieder positiven Ansätzen. Mit Ausnahme eines Torschusses von Biankadi in der achten Minute, den Vandevoordt parierte, verteidigte RB aber alles weg. Danach übernahm RB Stück für Stück das Zepter in die eigene Hand und machte ernst. Die erste zwingende Aktion war dann auch direkt drin. In einer schönen Kombination passte Orban zu Bakayoko, welcher in Robben-Manier nach innen zieht und aus 14 Metern den Ball versenkt. Danach hatte RB komplett die Kontrolle im Spiel und Cottbus fand nicht mehr statt. Die Leipziger legten sich die Cottbusser weiter zurecht und blieben geduldig. Dafür wurden sie belohnt. Eine Ecke in der 28. Minute führte zum 2:0. David Raum trat sie und Baumgartner stieg hoch und köpfte den Ball ein. Nach diesem Tor gab es durch Biankadi und Cigerci noch ein leichtes Aufbäumen mit mehreren Abschlüssen, bevor RB erneut einen schwachen Moment der Cottbusser ausnutzte und hier könnte ich Copy and paste machen. Die Cottbusser verschliefen die Freistoßsituation, Raum nutzte das aus, spielte erneut zu Baumgartner und wieder war der Ball drin. 0:3 noch vor der Pause. Damit war das Spiel quasi schon durch. Die zweite Halbzeit fassen wir aufgrund der Ereignisse kurz zusammen. Banzuzi traf zum 4:0 aus Leipziger Sicht, es gab einiges an Spielzeit für die Reservisten, die bisher kürzer treten mussten und RB spielte es an sich gut runter. Mit dem 1:4 nahm Cottbus wieder etwas mehr am Spiel teil, klar, war es ein Torwartfehler von Vandevoordt, aber insgesamt hatten sich die Gastgeber diesen Ehrentreffer verdient.
Fazit:
RB legte insgesamt einen seriösen Auftritt beim Tabellenführer der dritten Liga hin, man hat wie versprochen den Gegner ernst genommen und ist geduldig und souverän geblieben, konnte sich dann schnell belohnen und auf die Siegerstraße bringen. Auch wenn die Aufgaben bis zur Winterpause jetzt noch deutlich schwieriger werden und aus der aktuellen Top-10 noch sechs Gegner auf uns warten, kann man sagen, dass der positive Weg unter Ole Werner weitergeht und die Jungs eine sehr gute Entwicklung durchmachen.
Aufgefallen:
Randbemerkung 1: Diese ist eigentlich wichtiger als das gesamte Spiel: Auf dem Weg ins Stadion brach ein Fan zusammen. Dieser verstarb leider noch auf dem Weg ins Krankenhaus. Die RB-Fans-Redaktion spricht den Hinterbliebenen und Angehörigen das herzlichste Beileid aus und wünscht viel Kraft in diesen schweren Stunden. Danke auch an die Cottbusser Fans, welche ebenfalls minutenlang schwiegen.
Randbemerkung 2: Dies war es bedauerlicherweise noch nicht mit den Schreckensnachrichten. Leider muss auch ein RB-Spieler einen schwierigen Verlust verkraften. Kevin Kampl verlor seinen Bruder Seki mit nur 51 Jahren. Aus diesen Gründen war er für das Spiel in Cottbus freigestellt. Auch an ihn alle erdenkliche Kraft und herzliches Beileid.
Randbemerkung 3: Abseits des Platzes gab es erneut ebenfalls einiges zu erleben. Zum einen gab es eine erneute Pyroshow im Gästeblock. Ob dies eine Provokation angesichts der aktuellen Debatten war, sei dahingestellt. Das gesehene Feuerwerk setzte die Mannschaft dann dafür nach wenigen Minuten auf dem Rasen fort. Des Weiteren sollte man aber auch mal lobende Worte finden. Die 2200 Fans im Gästeblock waren oft in Halbzeit eins sehr gut wahrnehmbar und die Stimmung im Block passte. Insgesamt eine sehr stabile Auswärtsperformance des Leipziger Gästeblocks!
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— RBlive! (@rb_live) October 28, 2025
Randbemerkung 4: Was ist bitte mit Christoph Baumgartner passiert? Sechs Scores in den letzten vier Spielen. Wettbewerbsübergreifend Saisontore fünf und sechs. Der 26-Jährige ist endlich angekommen in Leipzig und setzt seinen positiven Trend unter Ole Werner fort. Endlich scheint er der Spieler zu sein, der uns seit über zwei Jahren versprochen wurde. Völlig verdienter Man of the Match! Großes Lob an den 26-jährigen österreichischen Nationalspieler.
Randbemerkung 5: Erneut zwei Standardtore. In dieser Saison eine brutale Leipziger-Waffe und dies liegt auch an Standardtrainer Jan Zimmermann, der eine enorme Bereicherung zu sein scheint. Auch die Tore in Cottbus per Ecke und Freistoß waren keine Zufallsprodukte, sondern einstudiert und abgesprochen. Nachdem wir nicht gerade verwöhnt wurden damit in den letzten Saisons, sieht das bisher richtig gut aus.
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