ERLEBNISBERICHT AUSWÄRTSFAHRT HALLE

Halle - (21.07.2013) Die Anreise nach Halle lief problemlos, das Auftaktspiel zur 3.Liga-Saison 2013/14 war unterhaltsam, die Stimmung im Block prächtig und die drei Punkte blieben bei der richtigen Mannschaft. Es war eine sehr gelungene Auswärtsfahrt – bis zum Stadionausgang.


Als sich das Spiel gen Ende neigte und der Auswärtssieg immer näher rückte, wurde das gern zum Besten gegebene Lied "Wir fahren nach Haus'" angestimmt. Zu diesem Zeitpunkt rechnete noch keiner damit, dass die zugfahrenden RB-Fans erst drei Stunden nach Abpfiff im 40 km entfernten Leipzig ankommen sollten.
Denn, dass zu einer zügigen Abreise auch eine zügige Taschenausgabe gehört, hat sich nach Halle noch nicht rumgesprochen. Und dass diese umso länger dauert, je mehr Taschen abgegeben werden müssen, ist eigentlich nur logisch. Logik gab es beim Hallenser Sicherheitsdienst an jenem Abend aber nicht. Erst nachdem alle Behältnisse (Rucksäcke, Hand- sowie Brusttaschen und sogar leere STOFFBEUTEL!) abgegeben waren, kam man ins Stadion.
Die Strategie bei der Rückgabe der Taschen war noch dämlicher: Jeder sollte einzeln vortreten, die vorher aufgeklebte Nummer zeigen und dann wurde die entsprechende Tasche im großen Haufen gesucht. Und das dauerte, und dauerte und dauerte. Und plötzlich änderte das Sicherheitspersonal die Taktik: Tasche greifen, Nummer rufen, auf Antwort warten und ggf. rausgeben.
Auf die Idee mal ein zweites Fenster zu öffnen oder die Taschen komplett rauszuräumen und von mehreren Ordnern kontrolliert zurückzugeben, kam da noch niemand.
Eine halbe Stunde später waren dann alle versorgt, die Busse gefüllt und es ging weiter – im Schritttempo durch Halles Süden. Im Shuttlebus zum Bahnhof, der einer Legebatterie glich, sank der Sauerstoffgehalt und proportional dazu die Stimmung. Eine weitere halbe Stunde später folgte dann die Durchsage, dass der Bus nicht zum Hallenser, sondern zum Flughafen-Bahnhof fährt.Das war der Moment als der Bus endgültig zum Stoppen kam. Denn im Bus waren auch einige Fans, die ihr Auto am Bahnhof geparkt hatten. Also musste der kurzfristig geänderte Plan wieder geändert werden – und es ergab sich endlich die Möglichkeit mal groß durchzulüften, ohne Schäden am Inventar verursachen zu müssen.
Schließlich wurde ein zweiter Shuttlebus für die Fans zum Bahnhof Halle organisiert und die Fahrt gen Leipzig weitergeführt. Und just als ein Schild noch 14 km bis Leipzig anzeigte, bog der Bus zum Flughafen ab, damit wir dort eine halbe Stunde auf den Regionalexpress zum Hauptbahnhof warten durften. Inzwischen war es Samstag, 00:15 Uhr. Wenigstens war der Zug dann pünktlich, sodass wir gegen 01:00 Uhr am Hauptbahnhof waren und die Nightliner elf Minuten später nutzen konnten. Es war die einzige Verbindung, die auf dieser Rückreise passte - Leipzig eben...
Fazit: Die Rückreise-Odyssee begann mit einer komplett verplanten Taschenrückgabe. Warum man diesen Aspekt bei einem Sicherheitsspiel nicht bedenkt und dann nicht in der Lage ist, diesen Missstand zu beheben, ist mir schleierhaft. Genauso rätselhaft ist mir aber auch, warum man mit einem überfüllten Bus, bei immer noch warmen Temperaturen, eine halbe Stunde im Schritttempo fahren muss.
Wenn die Polizei umplanen muss, weil sich am Hauptbahnhof Halle dem Vernehmen nach etwa 100 HFC- und Lokhools versammelt haben und man dort Probleme haben könnte, die Sicherheit der RB-Fans zu gewährleisten, dann muss man diese nicht sardinenbüchsengleich im Bus eingepfercht lassen.
Wenn an diesem Abend dieser Bus mit ein paar Scheiben weniger ins Depot
zurückkehrt und ein als Lager verwendetes Kassenhäuschen in seine Einzelteile
zerlegt worden wäre, hätte sich keiner der Verantwortlichen beschweren dürfen.
Mit uns RB-Fans hatten die Einsatzkräfte glücklicherweise gutmütige Gäste
gehabt.
Roter Brauser
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