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31. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 27.04.2024, 15:30 Uhr
Ort: Red Bull Arena Leipzig
RB Leipzig
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DER RB LEIPZIG GEWINNT TRADITIONSDUELL GEGEN EILENBURG SOUVERÄN MIT 5:0

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Leipzig - (14.01.2012)  

Wenn man ein Verein ist, der erst 2009 unter vielen Widrigkeiten gegründet wurde, so kann man selbstverständlich noch wenig Tradition im sonst so traditionsreichen Leipziger Fußballkosmos vorweisen. Doch die wenigen, die man sich schon erarbeitet hat, wollen gepflegt und gehegt werden: Sei es nun das regelmäßige und intensive auffrischen von Kader und Management oder einige geliebte Testspielgegner. Gerade bei letzteren hat sich der FC Eilenburg über die Jahre als zuverlässiger Sparringpartner herausgestellt. Soll heißen: Hat immer Zeit, Fans murren nicht und im Zweifel gewinnt man hoch!
So fand auch diesen Samstag das alljährliche Kräftemessen gegen unsere örtlichen Nachbarn, die diese Saison gleichzeitig auch direkter Ligagegner unserer Reserve sind, statt. Traf man sich aber in der Vergangenheit noch in Markranstädt (2009) bzw. in Eilenburg (2010), so fanden sich für diese Saison beide Mannschaften sowie über 700 (!!!) Zuschauer bei sonnigem Wetter im neuen Trainingsgelände am Cottaweg ein. Wahrscheinlich eine Kulisse, die der Gast aus der Landesliga so nicht oft sieht. Leider stellte sich schon früh heraus, dass die Sonne die gleiche Einstellung vorzuweisen hatte, wie so mancher Stürmer von RB Leipzig: Präsent sein aber bitte keine Effektivität zeigen. So zitterten sich die Zuschauer bei gefühlten Minusgraden zu ihren Stehplätzen und haderten der Dinge, die dort kommen mögen.

Peter Pacult hat derweil wohl die Zeit genutzt und sein Team auf die kommende Aufgabe eingeschworen. Mit Umut „Uuumuuuttt“ Kocin, Fabian Franke, Daniel Rosin und Maxi Watzka musste König Peter sowohl auf zwei Stammkräfte sowie zwei notorische Dauerverletzte verzichten. Dafür aber nahmen Pekka Lagerblom, Steven Lewerenz und Alex Laas wieder auf der Bank Platz. Ersterer hatte gerade einen hartnäckigen Fersensporn auskuriert und letztere waren bzw. sind nach aktueller Berichterstattung kein Thema mehr im Team des Österreicher und sollten besser diesen Winter schon woanders unterkommen, um die Gehaltsliste nicht unnötig zu verlängern. Da aber auch solche Testspiele da sind, um mal komplett neue Sachen zu probieren und sowieso zwei der vier Stammverteidiger fehlten, entschied man sich auf Seiten der Rot-Weißen mit einer ungewohnten 3er-Ketter aufzulaufen. In Persona waren dies in der 1. Halbzeit: Müller neben Sebastian und Hoffmann. Davor, mehr defensiv als offensiv, fand sich dann sowohl Schulz als auch Ernst ein, flankiert von unseren gewohnten Flügelflitzern Röttger und Heidinger. Offensiv vertraute man Rockenbach die mittlerweile ungewohnte Position des 10ners an, wo er schalten und walten durfte und die beiden Stürmer Frahn und Kammlott in Szene setzen sollte.
Ab der 1. Minute wurde dem geneigten Zuschauer schon klar, in welche Richtung das Spiel 90 Minuten lang verlaufen würde: RB Leipzig, trotz ungewohntem Spielsystem, dominierte klar das Spiel, störte frühzeitig die wenigen offensiven Bemühungen der Gäste und setzten sich über große Teile des Spiels komplett in der gegnerischen Hälfte fest. Dass der 1. Treffer der Bullen aber „erst“ in der 25. Minute fiel, spricht für die Chancenauswertung unserer Mannschaft, die das eine oder andere Mal ins Abseits lief oder am Ende den letzten nötigen Pass zuviel oder nicht richtig setzte. Das Führungstor drückte dann aber endlich Rockenbach nach einer Vorlage von Frahn per Kopf über die Linie und das Publikum konnte endlich befreiend aufjubeln: Das erste Tor im Jahr 2012 ist gefallen. Es folgten einige vielversprechende Tormöglichkeiten, die sowohl Kammlott (Lattentreffer) als auch Röttger nicht verwerten konnten. Erst kurz vor der Pause, als einige, inklusive der Autor dieser Zeilen, sich schon gedanklich in die Reihe der Kaffee- und Würstchenfans einreihen wollten, drückte abermals Rockenbach – diesmal nach Vorarbeit von Schulle – das Leder über die gegnerische Torlinie zum verdienten 2:0. Insgesamt kam über die ganze 1. Halbzeit viel Zugkraft über die Mitte und vor allem die rechte Seite von Röttger auf, was auch schon im Ligaalltag oft zu beobachten war: Röttger scheint, wie auch Rockenbach, der Dreh- und Angelpunkt aller Offensivbemühungen zu sein, setzt er sich doch im Zweikampf mit guter Ballbeherrschung und schnellem Antritt meist gut durch. Bis zum Abpfiff der 1. Halbzeit wurden hier viele Kilometer runtergespult, was sich auch im Gesicht des ehemaligen Dynamospielers ablesen ließ.

Fünfzehn Minuten später, mit vollem Magen, einen wärmenden Getränk in der Hand und einer Nebenhöhlenentzündung aufgrund der immer noch herrschenden sibirischen Wetterfront, fand man sich wieder am Spielfeldrand ein und beobachtete die ersten Auswechslungen der beiden Parteien. Auf Seiten unserer Mannschaft wurde, wie schon zu erwarten, einmal fast komplett ausgewechselt. Einzig Kammlott, Sebastian und Hoffmann sollten am Ende über die volle Distanz gespielt haben und Borel, der kaum Ballkontakte hatte und sich auf das zurufen von Anweisungen beschränken musste, war sicherlich froh, dass er nun endlich unter die Dusche konnte. Neben Stammspielern wie Kutschke und Rost sollten nun auch Geißler, der in der Vergangenheit unter Pacult lange keine Chance mehr bekommen hat, Schinke, Bellot und Lagerblom ihre Chance bekommen sich zu zeigen. Das eigentlich neue Team nahm sofort wieder Fahrt auf und erspielte sich über Geißler, dessen Flanke in den Elfmeterraum nur noch regelwidrig per Hand abgewehrt werden konnte, einen Elfmeter, den der blonde Mittelfeldakteur aus Oschatz souverän selbst verwandelte. Konnte das Gästeteam unter Trainer Rico Winkler in der 1. Halbzeit schon wenig Gegenwehr leisten, so waren sie in der 2. Halbzeit schon vollkommen konsterniert wegen der drückenden Überlegenheit der Rot-Weißen, die sich nun erst in Fahrt gespielt zu haben schienen. Sowohl Kammlott , der in der 2. Halbzeit wieder einige vielversprechende Chancen liegen ließ, als auch Geißler scheiterten nur knapp vor dem Tor bis schließlich Pekka Lagerblom abermals eine gute Vorlage von Geißler, der ähnlich auffällig wie Röttger in der 1. Halbzeit agierte, sicher aus wenigen Metern ins Netz drosch. Weniger später konnte auch Kammlott einen Scorerpunkt für sich verbuchen, als er unter lauten „aahhh“ und „ohhh“ der Zuschauer und dem müden Lächeln des Autors nur noch per Foul im Elfmeterraum gestoppt werden konnte. Kutschke nahm sich die Pille und verwandelte ohne großes Zögern zum 5:0. (64. Minute.)

In der Schlussphase des Spiels wechselte Pacult abermals und brachte – für mich überraschend- die beiden schon abgeschriebenen Spieler Lewerenz und Laas, die beide in der diesjährigen Regionalligasaison noch keine Minute auf dem Platz standen. Laas ordnete sich dabei auf die linke Seite ein, wo er, da Eilenburg nun gänzlich jeglichen Widerstand aufgab, kaum zu Ballkontakten kam, während Lewerenz nun über die rechte Seite angriff. Während er sich dort ein oder zweimal ganz gut durchsetzte und den Ball in die Mitte flanken konnte, konnte Kammlott wieder mal den Ball einfach nicht über die Linie bekommen. Als ob eine unsichtbare Wand sich zwischen den beiden Torpfosten aufgespannt hätte, ging jeder Schuss oder Flugkopfball des jungen Blondschopfs entweder an die Latte oder knapp ins Toraus. Als dann nach 90 Minuten der Schlusspfiff erklang und feststand, dass RB Leipzig dieses Spiel mit 5:0 gewonnen hatte, war auch klar, dass es aber jemanden gab, der heut gar nichts gewonnen hatte: Carsten Kammlott, der noch vor der Partie mit einem Interview Aufsehen erregt hat, weil Kritik geübt und Wunsch zu wechseln beteuert, konnte sich heut keinesfalls für irgendjemand empfehlen. Fraglich ob das junge Talent, welches in Erfurt das Fußballspielen erlernt hat, hier in Leipzig irgendwann nochmal einen Fuß in Tür bekommen wird. Große Gewinner dieses Testspiels sind Tom Geißler und Pekka Lagerblom, die in der 2. Halbzeit für mich im Mittelfeld zusammen ein sehr stimmiges Bild ergeben haben. Geißler besetzte dabei die von Thiago geerbte Position des 10ers und belohnte das Vertrauen mit einem Tor und anderthalber Vorlage.

Zum Schluss noch ein netter Fakt:
Wie meine Mitbeobachter und ich treffend feststellten konnten, ist Rost selbst mit Ball und in Vorwärtsbewegung in der Lage seine Gegner von den Beinen zu grätschen - sozusagen „umzurostern“ (Zitat eines bärtigen Forumsmoderators). Keine Frage, dieser Mann hat seine Bestimmung gefunden und lebt sie mit Leidenschaft aus.
Das nächste Testspiel findet im Übrigen wieder im heimischen Bullengefilde am Cottaweg statt. Bereits am Mittwoch, den 18. Januar, begrüßen wir um15:30 unsere Gäste aus Trier. Diese spielen zurzeit in der Regionalliga West, belegen dort einen guten 2. Platz und haben lediglich einen Rückstand von 2 Punkten auf die Sportfreunde Lotte bei einem Spiel mehr. Sicherlich ein aussagekräftigerer Gegner als der FC Eilenburg. Aber Traditionen muss man pflegen, wenn man ein Leipziger Traditionsclub werden will.

Statistik zum Spiel:
Aufstellung RBL: Borel (46. Bellot) – Hoffmann, Sebastian, Müller (65. Laas) – Heidinger (65. Lewerenz), Schulz (46. Rost), Ernst (46. Lagerblom), Röttger (46. Schinke) – Rockenbach (46. Geißler) – Kammlott, Frahn (C, 46. Kutschke)
Tore: 1:0, 2:0 Rockenbach (25., 44.), 3:0 Geißler (48., Handelfmeter), 4:0 Lagerblom (55.), 5:0 Kutschke (64., Foulelfmeter)
Zuschauer: irgendwas zwischen 500 und 1000

Thixo

Bilder: Bildergalerie RB-Fans.de


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