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“WAS GESCHRIEBEN WERDEN MUSS, MUSS GESCHRIEBEN WERDEN”

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Leipzig - (14.09.2024) Damals war's ... Guido Schäfer im Interview mit RB Fans.

Original vom 1.2.2012

Es war von langer Hand geplant. Wir hatten bereits im Sommer einen Spähtrupp ausgesandt und die Gepflogenheiten des Opfers ausgekundschaftet. Über zwischenmenschliche Kontakte wurde das Interesse wach gehalten und trotzdem geschah es vorerst nicht. Doch mit der Geduld der Jäger muss man rechnen, genauso wie mit der Terminplanung. Und als die Winterpause jäh über uns Fans hereinbrach und eine lange, trockene und an Höhepunkten arme Durststrecke drohte, ging es auf einmal ratz fatz:

“Hast du Zeit? Wir hätten Lust.“ “Klar, ich bin dabei! Wo geh’n wir hin?” Und so trafen wir in den ersten Tagen des neuen Jahres mit Uns Guido, dem Hessenimport in der Leipziger Presselandschaft - der Konifere im Blätterwald, wenn man so will - zum langersehnten Interview im Beyerhaus. Wer nun denkt, dass dieses Gespräch zum Saufgelage ausartete, der irrt. Aber lest selbst, was Guido von sich und dem Leipziger Fußball zu erzählen weiß.

Guido Schäfer - wer bin ich und wenn ja, wieviele?

RB-Fans.de: Wie hat es dich nach Leipzig verschlagen?
Guido Schäfer: Ich war Fußballer in Mainz und hab danach bei der Allgemeinen Zeitung in Mainz gearbeitet. Ich war da Redakteur für zwei Jahre, hab über 05 berichtet, Klopp war Trainer Dann hab ich mich mit meinem Chef überworfen, bin raus geflogen. Leipzig hatte anno 2000 gerade jemanden gesucht. Und schon war ich da.

Hast du eine Ausbildung zum Journalisten gemacht?
Ich habe ein Volontariat gemacht. Studiert habe ich BWL, während meiner Zeit als Fußballer. Diplom-Betriebswirt ist er, der Schäfer.

Warum hast du dich ausgerechnet für den Journalismus entschieden?
Ich habe während meiner leidlich erfolgreichen Karriere bei Mainz 05 schon ein paar kleinere Artikel für Mainzer Zeitungen geschrieben. Geschichten aus dem Training, aus dem Innenleben eines Profis und so weiter. Das wäre heute gar nicht mehr möglich, das würde dir kein Verein mehr erlauben, aber bei uns kam es gut an. Ich habe natürlich keine Intimitäten verraten: Als es dann im Fußball nicht mehr ging, habe ich mich um ein Volontariat beworben. Die eine Zeitung hat mir eins gegeben und dann wurde ich Redakteur. Seit ‘97 bin ich dabei.

Was hat dich hier in Leipzig gehalten?
Leipzig ist eine sensationelle Stadt, hat es mir sehr einfach gemacht. Ich hab mir eine Wohnung in der Münzgasse genommen, gegenüber von der LVZ-Redaktion. Ich will nicht mehr weg. Es sei denn, man will mich nicht mehr. Dann geh’ ich.

Obwohl es nur Amateurfußball in der Stadt gibt?
Ich berichte ab und zu über die Nationalmannschaft oder Bundesligaspiele. Wenn bei Vereinen so wenig funktioniert, wie hier in den letzten Jahren, hast du mehr Stories, als bei einem gut funktionierendem Verein. Also meine Mainzer Kollegen haben jetzt jahrelang über ‘05 berichtet. Hier wird es nicht langweilig.

MaLE uns ein Bild vom Journalisten. Was gibt es Positives und Negatives zu berichten?
Es gibt Journalisten, die den Job lieben und solche, die ihn einfach nur als Broterwerb betreiben. Ich schreibe gerne, für mich ist das keine Arbeit, wenn ich zum Fußball gehe.
Für mich ist es mein Job ein Traumjob. Man verdient nicht soviel, wie als Fußballer, aber man ist nah dran. Und wenn du selbst Fußball gespielt hast, hast du einen anderen Blick für das Ganze.

Wie sieht für dich ein normaler Arbeitstag aus?
Irgendwann so gegen zehn quäle ich mich aus dem Bett. Wir fangen so um Elf langsam an, Stories entwicklen sich oder auch nicht.

Im Fernsehen bist du auch schon zu sehen gewesen, unter anderem in der MDR-Reportage "Der Traum von Profifußball". In der haben wir deine Routine kennen gelernt: Currywurst holen, zum Sehen und Gesehen werden auf die Haupttribüne, dröges Spiel am Rande verfolgen und am Ende ein paar Zeilen für die Redaktion schreiben...
Ich bin lieber bei den normalen Leuten in Anführungszeichen und esse da eine Currywurst. Ich bezahle für das, was ich esse und trinke. Und hab da ansonsten gern auch meine Ruhe, setze mich abseits hin, gucke mir das Spiel an. Ich muss auch nicht jede Chance mitschreiben. Diese 1zu1 Spielberichte sind sowieso nicht mehr gefragt. Und dann wächst irgendwas in mir und das fließt dann in einen hoffentlich sensationellen Text.

Was machst du, wenn du frei hast?
Ich geh gerne ins Fitnessstudio – sonst gehe ich aus dem Leim. Knie und Hüfte sind kaputt, da kann ich nicht mehr alles machen. Sonst gehe ich sehr gerne ins Kino oder gucke DVD.
2011 war mein Hobby Bier trinken. 2012 habe ich super Vorsätze, wie alle Jahre wieder.

Es gibt den berühmten Spruch: "Sportler ist, wer raucht und trinkt und trotzdem seine Leistung bringt." Wie siehst du das?
Ich gehörte zu denen, die gerne einen gezupft haben. Natürlich nicht vorm Spiel jetzt direkt oder in der Halbzeit. Aber drei, vier Tage vor dem Spiel haben wir uns schon einen genommen, und immer nach dem Spiel. Und die Leute, die nie was getrunken haben, die nie mal eine Zigarette geraucht haben oder mal eine Frau angesprochen haben, die nicht zu ihnen gehört hat, die sind mir suspekt. Spaß gehört beim Fußball dazu. Die heutige Generation ist anders gepolt, die denkt nur ans Eine: kicken.

Wie bist du dazu gekommen, für die LVZ Standardberichterstatter in Sachen RB Leipzig zu werden?
Ich habe die RB-Story an Land gezogen, da ergibt sich das automatisch: Du kennst die Leute, bist von Anfang an dabei. Wenn man natürlich dann komplette Kacke macht und jede Story verpennt, dann muss die Redaktion auch mal über eine Neubesetzung nachdenken. Soweit ist es noch nicht.

Wie motivierst du dich, am Wochenende um Acht aufzustehen und zu solchen spannenden Spielen, wie Wilhelmshaven oder Havelse zu fahren?
Das ist nicht ohne, aber von A nach B zu kommen gehört dazu. Kann ja schlecht fliegen. In der Regionalliga.

Hat sich deine Berichterstattung geändert gegenüber früher, als du über den FC Sachsen geschrieben hast? Sind deine Quellen andere oder war das beim FC Sachsen alles familiärer?
Beim FC Sachsen war es ein bisschen familiärer, da ging es aber auch derb zur Sache, mit Thomas Till und so. In Leutzsch bin ich einmal aus dem Stadion raus getragen worden, vom Ordnungsdienst. Was geschrieben werden muss, muss geschrieben werden. Die Red-Bull-Geschichte rund um 50+1 hat RB nicht gefallen. Da hat Pacult drei Wochen nicht mit mir geredet. Ich versteh das aus seiner Sicht. Aber ich sag "Du, ich stehe nicht auf deiner Gehaltsliste. Wenn das mal so ist, werd ich kein böses Wort mehr über Red Bull verlieren."

Gut, dass du es ansprichst: Bist du RB-Fan?
Ich bin Fan von Mainz 05 und ansonsten bin ich Fan vom Leipziger Fußball, Fan von schönen Fußballspielen. Und als RB beispielsweise das Pokalspiel hatte, bin ich danach durch ein paar Kneipen, habe leuchtende Augen gesehen. Das waren Menschen, die vielleicht noch nicht Red Bull lieben, aber die schönen Fußball sehen wollen. Und wenn wir über das Vehikel Red Bull irgendwann hier Bundesliga haben; welcher normale Mensch kann da was dagegen haben?!

Wir haben gerade im Forum eine große Umfrage laufen: "RB Leipzig vs. DIE ROTEN BULLEN" - nimmst du DIE ROTEN BULLEN als Synonym oder ziehst du diesen Begriff vor?
Wir schreiben "RB Leipzig", "Rasenballer” oder "Rote Bullen". Du kannst im Text nicht fünfmal "Rote Bullen" schreiben oder fünfmal "RB Leipzig" oder fünfmal "Rasenballer", da nimmst du halt mal ein Synonym. Da mach ich mir keine großen Gedanken.

Wieviel Platz ist für RB Leipzig in der Zeitung reserviert?
Gar keiner, es ist gar keiner reserviert. Wir schreiben über den höchstklassigen Verein. Wir schreiben da natürlich mehr, als über die, die dahinter kommen. Als der FC Sachsen der Verein an der Spitze war, war er meistens die Aufmachung, früher der VfB Leipzig Und jetzt ist es RB. Das ist ganz normal, weil sich das Gros der Menschen nach dem Verein umschaut, der eben weiter oben steht.
Ich glaube, dass damit die anderen Vereine auch klar kommen. Das ist ja normal. wenn jetzt beispielsweise bei Lok ein neuer Trainer kommt, ist auch Lok wieder mal die Aufmachung: Wenn bei RB gerade nichts los ist.
Ansonsten hast du hier manchmal Zehntausend Zuschauer; da kannst du schlecht einen kleineren Artikel machen, als über ein Spiel, wo nur 200 waren.

Wenn mal Platz befüllt werden muss und es ist gerade keine Story da, wie hilfst du dir da weiter?
Du kannst immer irgend eine Story machen, im Notfall machst du eine Personalie. Das ist alles kein Problem, das kriegt man hin. Aber einfach nur so das Blatt zu füllen, ist mir natürlich auch zuwider. Man kann auch mal ein paar Tage gar nichts über die Jungs machen.

Was war eigentlich an dem Testspiel gegen FC Bayern dran?
Die machen das noch. Es gibt eine Verabredung. Bayern München steht zum Freundschaftsspielen bei RB Leipzig im Wort. Das hätten sie in dieser Saison machen können - haben sie nicht. Aufgrund dieser zwei Pokalspiele brauchten sie nicht. Für die nächste Saison könnte ich mir vorstellen, dass Bayern München in der Vorbereitung kommt.

Was hast du in deiner Zukunft vor? Wirst du immer bei der LVZ bleiben? Kannst du dir höhere Aufgaben vorstellen?
Was ist eine höhere Aufgabe? Ich fühl mich sehr wohl hier. Interessant ist natürlich, wenn du mehr Kohle bekommst, für das, was du machst. Aber eine Redaktion zu leiten, wäre überhaupt nicht meins. Da musst du früh da sein, die Haare ordentlich kämmen, organisieren.

Erfahrt morgen im zweiten Teil, wie Guido Schäfer die Entwicklung des Vereins beurteilt.

Teil 2: Trainer Guido Schäfer im Interview


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20120201-Guido-Schaefer-Interview.html

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