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ZECKENIMPFUNG NACH KUTSCHKE-ART

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Leipzig - (09.04.2012)  

Zuletzt war es etwas still geworden um den großen impulsiven Mann aus Dresden, der in der Hinrunde noch mit acht Toren glänzte und mit Fußballgott Frahn häufig bestens zu harmonieren wusste. Der Wintertransfer Wallner bescherte dem Ex-Babelsberger einen Platz auf der Bank (und in Zwickau noch nicht einmal da). Die auffälligsten Aktionen von Kutschke waren zuletzt neben seinem Beitrag zum Kantersieg gegen den SVW sein Platzverweis im ersten Rückrundenauswärtsspiel in Havelse sowie der anschließende Körperkontakt mit den Ordnern.

Bis weit in das Spiel beim Nachwuchs der selbst ernannten Zecken hinein hatte es den Anschein, als würde sich der Saisonverlauf des Stefan Kutschke um keine nennenswerte Auffälligkeit erweitern. Genau wie die beiden anderen in die Startelf rotierten Akteure (Schinke, Rost) hinterließ Kutschke in der ersten Hälfte einen soliden Eindruck, ohne für Glanzpunkte zu sorgen. Die größten Chancen in einer Reihe von großen Chancen für RB hatte Captain Frahn, dessen angedachter 23. Saisontreffer, ein wohl berechtigter Elfmeter nach Foul an Rockenbach, jedoch an den Händen des parierenden Pauli-Keepers Schenk abprallte. Die Kiezkicker verzichteten – im Gegensatz zu uns – auf die Dienste gestandener Zweitligaprofis. Linksverteidiger Jan-Philipp Kalla kam in der Hinrunde noch mehrfach für die erste Mannschaft zum Einsatz, gehört seit diesem Jahr jedoch dem Regionalligakader an.

Das torlose Remis zur Halbzeit war für den Gastgeber etwas schmeichelhaft. Allerdings hatte auch Pauli seine Möglichkeiten, traf auch mal die Latte. Wie jüngst gegen Cottbus (und einige andere Male zuvor) blieb die Leipziger Überlegenheit in der Kabine. Man könnte behaupten, die Einwechslung von Wallner für Schinke brachte die Wende – zu Gunsten des schwarz-weiß gestreiften Gegners. Denn infolge einer von Borel noch hervorragend zur Ecke abgedrängten Großchance landete eben diese auf dem Kopf des frei stehenden Kurczynski – 1:0. Auswärts mal wieder ein Rückstand.

Und während der mit 100 Leipzigern bestückte Fanblock das unsägliche „Wir woll'n euch kämpfen seh'n“ anstimmte, machte man sich so seine Gedanken. Über Spiele vor großer Kulisse. Gegen Jena. Gegen Zwickau. Und natürlich gegen Lok. Die Reinkarnation der einstigen DDR-Oberliga in Form einer neuen Regionalliga – das hatte seinen Reiz. Und während HFC-Fans in der kommenden Saison früh um 4 zum Dorfverein nach Heidenheim aufbrechen, schlafen wir schön aus, frühstücken und genießen dann eine Bratwurst in der Schüssel, während zwei Leipziger Vereine um die Gunst der 20 000 Zuschauer buhlen. Was für eine schöne Vorstellung. Doch dann kam Kutschke.

Per Kopf besorgte er in der 75. Minute den Ausgleich, der bei RB neue Kräfte frei zu setzen schien. Nach dem Rückstand wirkte die Mannschaft bis dahin fast ein wenig hoffnungslos. Wie schon bei der anderen Zweitvertretung einer Hamburger Mannschaft war man trotz 100-prozentiger Chancen in Rückstand geraten. Bei Pauli schien der geglückte Ausgleich nun Flügel zu verleihen, die Gelb-Rote für Müller kurz vor Schluss stutzte diese allerdings auch gleich wieder . Doch einer zeigte sich von alldem unbeeindruckt. Nachdem sich RB in der Nachspielzeit im Pauli-Strafraum festgesetzt hatte, landete der Ball bei Kutschke, der aus 15 Metern abzog, einen Pauli-Spieler traf und wenige Sekunden später in einer Jubeltraube unterging – der abgefälschte Ball war als erlösender Siegtreffer im Kasten des FCSP gelandet.

Die Leistung, die RB heute bei einer durchschnittlichen RL-Mannschaft an den Tag gelegt hat, dürfte für den Aufstieg nicht reichen. Der Wille und das entscheidende Quäntchen Glück hingegen könnten den Ausschlag Richtung 3. Liga geben. Mal schauen, wohin das Pendel am Ende ausschlagen wird.

Erstaunlich jedenfalls, was eine Ansammlung an Einzelspielern, einzig motiviert durch den kontinuierlich anwachsenden Betrag auf dem eigenen Konto, in Unterzahl so alles leisten und wie sehr sie sich über einen solchen Sieg doch freuen kann (Kutschke reckte nach Schlusspfiff übrigens das Vereinswappen Richtung Tribüne). Gern würden wir auch wissen, ob im Anschluss an das Spiel der anwesende Kiel-Trainer Gutzeit zu jenen unzähligen SMS-Tippern der Republik gehörte, von denen HFC-Präsident Peter Sitte im Minutentakt Nachrichten erhält. Und gespannt blicken wir schon jetzt auf den Teamgeist der Hallenser Mannschaft, der den entthronten Spitzenreiter am Mittwochabend gegen Magdeburg sicher zum Derbysieg führen wird.

Ein wenig Derbyatmosphäre wohnte auch den letzten Minuten in der Partie im traditionsreichen Stadion Hoheluft (Baujahr 1907, der insolvente VfB war erster Gast hier) inne. Nach dem Platzverweis für Müller musste auch Torschütze Kurczynski wegen einer Roten Karte das Spiel vorzeitig beenden. Er hatte den Siegtorschützen aus Reihen der Leipziger mit ordentlich Frust im Gepäck von den Beinen geholt. Hitzig ging es auch abseits des Rasens zu. Schon in der ersten Hälfte waren Pacult und Pauli-Trainer Großkopf aneinander geraten. Pacult hatte sich darüber aufgeregt, dass die Gastgeber den Ball nicht ins Aus spielten, als ein Bulle verletzt auf der Weide graste; Großkopf fühlte sich an eine Situation unter veränderten Vorzeichen aus dem Hinspiel erinnert.

Vor, mit und nach Abpfiff ergoss sich dann alles in einem großen Durcheinander. Ein Zuschauer soll Pacult beleidigt haben („Du schwuler Österreicher“), Pacult soll es nicht auf sich sitzen gelassen haben (ähnliche Wortwahl), Großkopf landete auf der Tribüne und alle tauschten auf und neben dem Platz Nettigkeiten aus.

Auf der PK lieferte sich Pacult dann zunächst ein Wortgefecht mit Großkopf, dann mit dem Pressesprecher von Pauli und schließlich mit einem BILD-Reporter, der mit Pacult Ursache und Wirkung von dessen Wortwechsel mit einem Fan diskutieren wollte. „Diskussion“ meint dabei allerdings Dialoge im Format „Ich möchte wissen, ob Sie das gesagt haben – na was wollen Sie wissen, ich kann jetzt auch gehen“. Erinnerungen an diverse YouTube-Videos keimten auf. Uns-Guido ging schlichtend dazwischen. Und die Spieler? Wurden mit wüsten Beschimpfungen in die Kabine verabschiedet – und feierten dort mit lauter Musik und wenig Bekleidung die drei Punkte, den Sieg der Moral, die Tabellenführung und Ostern. Möge die Party bis zum 19. Mai und darüber hinaus andauern.

Statistik zum Spiel:
FC St. Pauli II: Schenk - Braun, Brückner, Kalla, Heinemann - Andrijanic, Duve, Filipovic, Güner (54. Weidlich) - Kurczynski, Tidim (59. Pini)
RB Leipzig: Borel - Müller, Franke, Sebastian, Wisio - Rost (65. Geißler), Ernst - Rockenbach, Schinke (61. Wallner) - Frahn (85. Hoffmann), Kutschke
Tore: Kurczynski 1:0 (63.), Kutschke 1:1 (74.), 1:2 Kutschke (90.)
Gelbe Karten: Brückner, Filipovic, Heinemann, Pini, Kalla, Weidlich, Kurczynski / Müller (9), Kutschke (5)
Gelbe-Rote Karten: Müller (86.)
Rote Karten: Kurczynski (90.)
Zuschauer: 475

Loch

Video:Sport im Osten Bericht
Audio:Das ganze Spiel im Fanradio


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20120409-spielbericht-pauli.html

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