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33. Spieltag 1. Bundesliga
Samstag, 10.05.2025, 15:30 Uhr
Ort: WESERSTADION, Bremen
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„HAUT SIE ALLE WEG!“

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Torgelow - (05.11.2012) Verdient, auch in dieser Höhe, gewinnt RB Leipzig mit 4:0 beim mittlerweile leicht abgeschlagenen Torgelower SV Greif und baut dank der (teils heftigen) Patzer der Konkurrenz seine Tabellenführung auf sieben, beziehungsweise acht Punkte aus.

Wenn ein Trainer den roten Bullen die Ansage macht, „Haut sie alle weg!“, dann würde man im Normalfall Alex Zorniger damit in Verbindung bringen. In diesem Fall ist die Rede jedoch von Jürgen Decker, dem Coach des kurz zuvor klar unterlegenen SV Greif, der dem Sieger, „Red Bull Leipzig“, für den Rest der Saison ungewöhnlich viel Erfolg wünschte. Insbesondere in der zweiten Hälfte der vorangegangen Regionalliga-Partie stand seine Truppe auf verlorenem Posten. So sehr wie selten zuvor in dieser Saison hatte man tatsächlich einmal das Gefühl, dass ein drittklassig besetzter Aufstiegsanwärter zu einem Provinzteam in der klaren Außenseiterrolle reist – und das nicht nur auf dem Platz und in sportlichen Belangen. Dazu später mehr.

In der ersten Halbzeit hatte es nach einem solchen Fazit allerdings noch nicht wirklich ausgesehen. Kutschke brachte den Ball in der 13. und 14. Minute per Kopf zweimal in Richtung gegnerisches Gehäuse, das war es dann aber auch schon an Attraktionen im ersten Spieldrittel. Fahrt nahm die Partie erst wieder zehn Minuten vor Schluss auf, als Hegert für den Gastgeber eine lange Flanke direkt vorm Tor knapp verpasste und RB per Seitfallzieher von Frahn für Gefahr sorgte. Zudem stand Kutschke relativ zentral frei vor Kruszynski, legte anstatt selbst abzuziehen jedoch nochmal ab – die falsche Entscheidung. Egal, letztlich war es dann mal wieder der Kapitän mit seinem zehnten Tor im zehnten Punktspiel, der die etwas beruhigende Führung besorgte. Denn zu diesem Zeitpunkt konnte man durchaus noch den Eindruck haben, dass die Angelegenheit ein Nerven strapazierendes Geduldsspiel werden könnte.

Alles, was nach dem Seitenwechsel geschah, läuft unter der Überschrift „Einbahnstraße“. Die Rasenballer schossen noch fünf Tore, von denen zwei wegen einer angeblichen Abseitsstellung (erst Rockenbach, dann Frahn) abgepfiffen wurden, und kamen zu zahlreichen weiteren hochkarätigen Torchancen. Für die Treffer zwei bis vier sorgten Kutschke (nach Vorarbeit durch Kammlott und Schulz), Schulz (schöne Einzelaktion an der Strafraumgrenze mit erfolgreichem Abschluss) und nochmals Frahn (nach Flanke des kurz zuvor eingewechselten Koronkiewicz, bei der sich der Torwart von Torgelow verschätzte). Rockenbach vergab zehn Minuten vor Schluss freistehend, aber auch der SV Greif hätte mal einnetzen können – Müller stand jedoch auf der Linie goldrichtig, als der ehemalige Probstheidaer Djibril N' Diaye, weiterhin „Dieter“ genannt, abzog. Innenverteidiger Marcin Mista flog nach 70 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er sich ein paar Frustfouls zu viel geleistet hatte (Kutschke hatte ihn einige Minuten zuvor heftig attackiert).

Die knapp 100 mitgereisten Leipzig-Fans waren gut aufgelegt (da wussten sie aber auch noch Nichts vom stundenlangen Stau auf der Rückfahrt...) und hatten, so wie sie es auch besangen, Heimspiel in Torgelow. Der erst mit der Haupttribüne und dann mit der Gegengerade angestimmte „Torgelow“-Wechselgesang fand beim Heimpublikum leider keine Beachtung. Dafür durfte sich unsere Physiotherapeutin beim Vorbeigehen über allerhand Aufmerksamkeit freuen: Erst „Anja Strobel! Anja Strobel!“, dann „Anja, wink einmal“ und schließlich „Anja, wir lieben dich!“. Nett.

Es war ein typisches Spiel in der Provinz, quasi die Horrorvorstellung des arroganten Großstädters und Kommerzheinis, der von Champions League träumt, sich dank seiner unfähigen Söldnertruppe aber weiter in den Dörfern der Region herumtreiben muss. Für den ersten Lacher sorgte der uns, also dem Liveticker-Team, zugewiesene VIP-Parkplatz. Von allen Parkplätzen befand dieser sich am Weitesten vom Stadion entfernt, in einer Seitenstraße zwischen Garagen, Schrott und einem verschlossenen Firmengelände. Inoffizieller Titel: „Parkt einfach irgendwo“-Parkplatz.

Für das nächste Highlight sorgte das uns zugewiesene Baugerüst, auf dem Tische, Stühle und Strom platziert waren. Was wir nicht wussten: Dieses hatte der MDR in Auftrag gegeben (und dafür gezahlt). Kurz vor Anpfiff tauchte zum ersten Mal ein Kameramann bei uns auf, mit dem wir uns noch arrangieren konnten, indem wir Platz machten und mit dem Fanradio jene tauschten, so dass Ronny und Sven nicht direkt neben dem Kamera-Mikro kommentieren mussten. Als die Partie dann lief, tauchten nacheinander weitere MDR-Mitarbeiter sowie ein Verantwortlicher des gastgebenden Vereins bei uns auf, die uns nun aufforderten, die Plätze endgültig zu räumen. Hätte eine minutenlange Unterbrechung von Liveticker und Fanradio zur Folge gehabt und wurde von uns folgerichtig abgelehnt. Letztlich ging der Umzug nach „Intervention“ unseres Pressesprechers Sharif Shoukry dann in der Halbzeitpause über die Bühne. Blöder Fehler in der Kommunikation seitens eines Greif-Mitarbeiters, denn eigentlich waren von Anfang an andere Plätze für uns vorgesehen gewesen.

Die provinzielle Atmosphäre perfekt machten die beschauliche Kulisse von 500 Leutchen, ein paar „Ultras“ im Heimbereich, die nicht oft zu hören waren, sich aber pflichtbewusst an unserem Sponsor abarbeiteten, sowie eine angedeutete Prügelei unter Torgelow-Anhängern, die aber irgendwie nur daraus zu bestehen schien, dass jemand am Boden lag und alle böse guckten. Natürlich war auch die Bratwurst ziemlich lecker, wie es sich für ein solches Ambiente gehört.

Um abschließend noch ein unvermeidliches Wortspiel zu bemühen: Ein Punktgewinn für den Torgelower SV war nie in greifbarer Nähe. Nun bleibt uns allein eine Woche Zeit, um aus dem Lachen wieder herauszukommen und dann steht das vermutlich letzte Duell der regulären Saison an, das annähernd noch als Spitzenspiel durchgehen könnte. Um die 1000 mitreisenden RB-Fans inklusive.

Statistik:
Torgelow: Kruszynski - Rode (75. Bolivard), Mista, Keyser, Lastovka - Novacic (C), Kazak (46. Romanovski) - Hegert, Freyer, Zschiesche - N'Diaye
Leipzig: Coltorti – Müller, Hoheneder, Franke, Judt – Kaiser (78. Sebastian) – Kammlott, Schulz (82. Koronkiewicz) – Rockenbach – Frahn (C), Kutschke (67. Röttger)
Tore: 0:1 Frahn (42.), 0:2 Kutschke (64.), 0:3 Schulz (81.), 0:4 Frahn (86.)
Zuschauer: 540 (ca. 100 aus Leipzig)
Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)
Gelbe Karten: Novacic, Mista / Kaiser (2), Kutschke (1)
Gelbe-Rote Karte: Mista (71.)

Loch


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