FANVERBAND

Leipzig - (02.09.2013) In der vergangenen Woche fand eine der bislang interessantesten und wichtigsten Fanverbandssitzungen statt, die aufgrund der aktuellen Streitigkeiten im Fanblock sogar extra um zwei Wochen vorgezogen worden war.


Natürlich ging es schwerpunktmäßig um die Fahnenproblematik. Bei den vergangenen Heimspielen hatte es in Block 28 lautstarken Protest gegen dauerhaftes Schwenken gegeben, sowohl von Fanclubmitgliedern als auch von nicht organisierten Zuschauern. Aktuell arbeitet der Fanverband an einer gemeinsamen Stellungnahme. Die ganze große Mehrheit ist sich einig: Fahnen gehören in den Fanblock, Fahnen gehören auch während des Spiels geschwenkt, und nach Ansicht vieler sollte es noch mehr davon geben. Die Fahnenschwenker sollen und wollen sich derweil verstärkt darum bemühen, während (potentiell) spielentscheidender Szenen möglichst die Finger still zu halten – wobei es natürlich keine Garantie dafür geben kann, dass da wirklich jedes Mal dran gedacht wird.
Grundsätzlich ist man jedoch der Meinung: Insbesondere wer sich in Block 28 begibt, sollte mit Sichtbehinderungen rechnen. Und generell jeder, der sich in Sektor B begibt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich dabei zunehmend um einen Stehplatzsektor handelt. Die Fanclubvertreter sehen daher vor allem den Verein stärker in der Verantwortung, Käufer von Tickets auf diese „Problematik“ hinzuweisen. Wer noch nie bei einem Spiel von RB war (und davon gibt es genug und wird es auch in Zukunft genug geben), weiß natürlich nicht, was ihn erwartet, wenn er ein Ticket für Block 28 kauft. Generell Sektor B, aber insbesondere Block 28 sollte unbedingt als Fanblockbereich mit Fahnen, Gesängen, stehenden Fans und im Freudentaumel umherfliegenden Bierbechern ausgewiesen werden. Für Zuschauer, die auf all das wenig Wert legen, die aber dennoch günstige Tickets erwerben möchten, sollte Sektor D dauerhaft geöffnet werden.
Ein weiteres Thema, das die Gemüter erhitzte, war und ist – vollkommen zu Recht – das Catering. Geschmacklich unterirdisch, preislich unverschämt (das Wasser beim kochend heißen Münsterspiel), hygienisch fragwürdig. Der aktuelle Vertrag läuft noch bis zum Ende der Saison, aber innerhalb des Fanverbands hat man beschlossen, den derzeitigen Service nicht weiter hinzunehmen.
Weitere Themen:
- Kritik gab es an der Security. Zum einen, weil diese am Einlass zu lasch kontrolliert (beim Abtasten oder eben manchmal auch beim einfachen Durchwinken), zum anderen, weil im Stadion vermehrt modisch verwirrte Zeitgenossen mit Thor Steinar-Kleidung gesichtet werden.
- Zu viele Ufftas? Man hat sich gefragt, ob die Uffta gegen Erfurt wirklich nötig war, denn so richtig vom Hocker gerissen hat das Spiel wohl die Wenigsten. Andererseits: Derbysieg ist Derbysieg.
- Das Vereinsheim über dem RB-Shop in der Innenstadt soll im Oktober fertig sein.
- Man ist verwundert und leicht verärgert, dass unsere auswärtigen Fans in nahezu jeder Partie ihre Banner gegen unseren Verein präsentieren dürfen, während hingegen unsere Fans beim Hereintragen von Fahnen und ähnlichem penibel kontrolliert werden.
- Das „Zonenlied“ wird man bei uns nicht mehr hören.
- Es wird geprüft, ob im Sektor A analog zum Fanblock eine Sammelstelle für Pfandbecher eingerichtet wird. Dieses Geld könnte zur Finanzierung von Cheoreografien oder anderen Fanaktionen verwendet werden.
- Der Besitzer des erst kürzlich eröffneten Lokals "LucaTino" in der Jahnallee 21 (ehemals papperlapapp) hat den Fans angeboten, seine Räumlichkeiten als "Vereinskneipe" zu benutzen. Der Fanverband war dem Angebot nicht abgeneigt.
Loch
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https://www.rb-fans.de/artikel/20130902-special-fanverband.html