NIEDERLAGE IM SAARLAND – ELVERSBERG RINGT LEIPZIG NIEDER.

Saarbrücken - (07.09.2013) Vor lediglich 860 Zuschauern im Saarbrücker Ludwigsparkstadion gewinnt Elversberg durch ein spätes Tor des eingewechselten Dausend nicht unverdient mit 1:0. Die Saarländer hatten auch davor schon die besseren Chancen.


Lang war sie, die Liste der Ausfälle. Wer hätte gedacht, dass sich der gut besetzte Bullenkader bereits am achten Spieltag auf lediglich 19 Kicker ausdünnt (davon drei Torhüter). Neben Poulsen, der gestern beim 6:0 der dänischen U21 gegen Andorra für eine Halbzeit die rechte Außenbahn beackerte, fehlten Morys, Judt, Kimmich und Franke verletzungebedingt. Nicht berücksichtigt wurde erneut Rockenbach, den Zorniger wohl aus disziplinarischen Gründen, in Leipzig schmoren ließ. Diese Probleme führten zu einer erneuten Systemumstellung, die Fandrich statt Röttger (er dafür auf die 10) ins Zentrum rücken ließ und Thomalla zu Frahns Sturmpartner machten, zudem stand Papadimitriou erstmals im Kader. Auf der Bank nahm auch Müller Platz, der laut Zorniger noch Trainingsrückstand hat. Davon abgesehen blieb es bei der Mannschaft, die Kiel verdient geschlagen hatte.
Gleich von Beginn an übernahmen unsere Leipziger das Szepter des Handels und drückten Elversberg unter Neu-Trainer Hirsch in die eigenen Seile. Wobei die Gastgeber ebenfalls versuchten, gefällig nach vorne zu agieren. Die ersten 20 Minuten waren von Fehlpässen und nur wenigen Abschlüssen geprägt. Die beste Chance für RB hatte Röttger auf dem Fuß, der jedoch über den Kasten schoss, etwas genauer machte es Salem, der auf der Gegenseite einen Freistoß ans Lattenkreuz nagelte. Bei RB scheiterten dagegen einige hoffnungsvollen Angriffe an der Elversberger Abseitsfalle, die bereits in den ersten 30 Minuten häufiger zuschlug als in den letzten zwei Begegnungen zusammen.
Kurz vor er Pause erhöhte RB nochmal das Tempo und kam durch Fandrich und Röttger zu passablen Chancen. Leistungsgerecht blieb es jedoch beim torlosen Unentschieden zur Halbzeit, wie bereits in vier der sieben Spiele mit Beteiligung Elversbergs. Eine torlose erste Hälfte mit RB Beteiligung gab es dagegen diese Saison noch nicht, die letzte Auswärtsnullnummer zur Pause war übrigens in Meuselwitz, bei frostigen Spätwintertemperaturen (Endergebnis 0:0).
Auch in der zweiten Hälfte startete RB druckvoll und wollte nun das Führungstor erzielen, Zorniger unterstützte diese Angriffsbemühungen mit der Einwechslung Heidingers für Tim Sebastian auf der rechten Abwehrseite. Nach einer Kaiserecke verpasste Frahn gleich nach dem Wiederanpfiff nur knapp den Ball – das erste Ausrufezeichen!
In der 57. dann eine Dreifachchance für unsere Leipziger, Frahn, Röttger und Fandrich scheiterten jedoch an der vielbeinigen Abwehr Elversbergs, auch die folgende Ecke brachte nichts ein. Danach verflachte das Spielgeschehen, Elversberg war um das sichern des Punktes bemüht und kam nur noch über Standards und Konter vors Tor, Leipzig bestimmte das Geschehen, ohne große Gefahr auszustrahlen. Dafür waren die Konter von Elversberg um so gefährlicher. In der 67. verfehlte Billick das Tor um zwei Meter, nur eine Minute später musste Willers in letzter Sekunde für den geschlagenen Coltorti klären, eine Führung der Saarländer wäre zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen.
Kurz zuvor (65.) wurde Papadimitriou für Fandrich eingewechselt und führte sich in der 76. nach einer Ecke mit einem schönen Torschuss ein. In der 78. komplettierte Kammlott Zornigers Wechselkontingent und kam für den eher blassen Thomalla. In der Folge ergaben sich Chancen für Kammlott und Frahn, beide scheiterten jedoch kläglich. Eine weitere Direktabnahme von Papadimitriou landete in den Wolken. Am Ende belohnten sich die Saarländer für ihr engagiertes Spiel und die besseren Chancen mit einem späten Tor. Der kurz zuvor eingewechselte Gallego passte auf Billick, der ließ für den ebenfalls eingewechselten Dausend durch und verlud somit Coltorti, welcher nun ins leere Tor einschieben konnte.
Fazit: Die erste Hälfte wie von beiden Teams bisher gewohnt mit wenigen Torchancen und leichter Feldüberlegenheit unserer Leipziger. Elversberg agierte nicht wie ein Abstiegskandidat und kam ebenfalls zu Möglichkeiten, darunter die beste Chance des Spiels: ein Freistoß ans Lattenkreuz. Auch im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild, RB bestimmte das Geschehen, aber Elversberg mit den klareren Chancen. So konnte RB am Ende wieder nichts zählbares aus der Fremde mitnehmen, denn der SVE belohnte sich für sein engagiertes Spiel und erzielte in der Schlussminute den völlig verdienten Siegtreffer.
Wenn Wehen morgen gewinnt, dann ist das Führungsduo bereits fünf Punkte entfernt und hinter RB gehts recht schnell bis in die zweite Tabellenhälfte hinab. Gegen Stuttgart muss jetzt eine andere Leistung gezeigt werden, nur das Spiel zu bestimmen reicht nicht.
Statistik:
SV Elversberg: Kronholm – Gross, Itoua, Wenzel (C), Wolf – Bastürk, Billick - Rohracker (90. Gallego), Keyereh (76. Melisse), Salem – Luz (82. Dausend)
RB Leipzig: Coltorti – Sebastian (46. Heidinger), Hoheneder, Willers, Jung – Fandrich (65. Papadimitriou), Kaiser, Schulz – Röttger – Thomalla (77. Kammlott), Frahn (C)
Tore: 1:0 Dausend (90.+2)
Zuschauer: 860 (davon ca. 150 Leipziger)
Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach)
gelbe Karten: Luz, Salem, Rohracker, Gross / Hoheneder (2), Kaiser (1)
Rumpelstilzchen
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