AUSWÄRTSSPIEL IN OSNABRÜCK
Leipzig - (20.09.2013) Die Fanabteilung des finanziell stark angeschlagenen VfL Osnabrück hat vor dem Duell gegen RB Leipzig die "Woche der Tradition" ausgerufen, bei der sich verschiedene Veranstaltungen u.a. damit beschäftigen, was denn Traditionsvereine von anderen Clubs unterscheidet.
Wer am Freitag die Reise ins 400 Kilometer entfernte Niedersachsen nicht antreten kann, dem stehen wie immer Fanradio und Liveticker zur Verfügung. Ein Livestream vom Spiel gibt es auch dieses Mal nicht.
Die Partie am Freitag wird aber auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten sein. Da wäre zunächst Jeremy Karikari zu nennen, dessen Vertrag wegen vereinsschädigenden Verhaltens zum Jahresbeginn bei den Roten Bullen aufgelöst wurde. Nach einem Probetraining im Sommer beim VfL Osnabrück erhielt der defensive Mittelfeldspieler bei den Niedersachsen einen Einjahresvertrag und kam bisher auf zwei Einsätze. Trainer bei den Lila-Weißen ist seit dieser Saison Maik Walpurgis, der nach dem verpassten Drittligaaufstieg in den entscheidenden Relegationsspielen gegen RB Leipzig nach wochenlangem Hick-Hack aus Lotte freigekauft wurde. Und wie das mittlerweile bei Trainerwechseln so üblich ist, darf der neue Chefcoach natürlich auch ein paar Spieler vom alten Verein mitbringen. In diesem Fall entschied sich Walpurgis für Michael Hohnstedt, Roman Prokoph und Timo Kunert.
[Im Übrigen: Trotz zahlreicher Abgänge bei den Sportfreunden aus Lotte, darunter auch Tobias Willers, führt die Mannschaft unter dem neuen Trainer Ramazan Yildirim bereits die Tabelle der Regionalliga West nach sieben Spieltagen wieder ungeschlagen an. ]
Auch der deutsch-italiener Adriano Grimaldi ist in Leipzig kein Unbekannter. Der mittlerweile 22-jährige spielte zunächst ein halbes Jahr für den FC Sachsen Leipzig, wechselte danach zum Team des FSV Mainz 05. Über die Stationen Düsseldorf und Sandhausen kam Grimaldi im vergangenen Jahr zum VfL Osnabrück und erzielte lediglich zwei Treffer. Diese Quote konnte der Stürmer, der unter Maik Walpurgis sichtlich aufblüht, bereits an den ersten beiden Spieltagen einstellen. Mittlerweile hat Grimaldi vier Tore auf dem Konto – und das, obwohl er aufgrund eines Jochbeinbruchs bereits zwei Spiele aussetzen musste.
Beim letzten Auswärtsspiel in Burghausen taten sich die Niedersachen allerdings sichtlich schwer, trotz des am Ende deutlichen 4:1 Erfolges. Die meisten Aktionen waren wenig durchdacht, die Pässe ungenau und vieles dem Zufall überlassen. Dass der VfL am Ende trotzdem gewinnen konnte, lag an ihrem schnellen Umschaltspiel – die wohl größte Stärke der neuzusammen gestellten Mannschaft. Bei Ballgewinn wird zügig der Vorwärtsgang eingelegt und der direkte Weg zum gegnerischen Tor gesucht. Über den sehr agilen Hohnstedt oder den technisch feinen Nagy wird der Raum im Mittelfeld überbrückt und direkt in die Spitze zu Grimaldi oder Spann gespielt. Gleich mehrfach erarbeiteten sich die Lila-Weißen gegen Burghausen gefährliche Torchancen und kamen so zum Abschluss.
Für die Mannschaft um Alexander Zorniger geht es am Freitag darum, die Leistung aus dem Heimspiel gegen Stuttgart II zu bestätigten und im Idealfall den Kontakt zur Spitzengruppe aufrechtzuerhalten. Der VfL Osnabrück konnte bisher nur eins von drei Heimspielen gewinnen (Dortmund II); kam gegen Darmstadt nicht über ein 2:2 hinaus und kassierte gegen Hansa Rostock sogar eine 1:2 Niederlage. Letztendlich wird es darauf ankommen, wie gut die Leipziger a) das Umschaltspiel des VfL bremsen können und b) die eigenen Chancen verwerten.
Ob unser Coach die Mannschaft gegenüber dem letzten Heimspiel verändern wird, ist unwahrscheinlich. Personell kann Zorniger sowie aus dem Vollen schöpfen, alle Spieler bis auf Neuzugang Joshua Kimmich sind einsatzbereit. Der Nachwuchsspieler debütierte am vergangenen Wochenende eine Halbzeit beim 5:0 Erfolg unserer U19 gegen den 1. FC Magdeburg, wird aber noch ein paar Wochen brauchen, um für die 3. Liga in Frage zu kommen.
Bei der schwierigen, aber nicht unlösbaren Aufgabe in Osnabrück wünschen wir unserem Team alles Gute und viel Erfolg.
Rojiblanco
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