MACHT´S NOCH EINMAL!

Leipzig - (26.10.2013) Nach dem glanzlosen Heimsieg gegen Jahn Regensburg gastiert RB Leipzig am Samstag in Chemnitz. Eine Wiederholung des letzten Aufeinandertreffens ist ausdrücklich erwünscht.


Wer die Mannschaft nicht vor Ort unterstützt, kann via Fanticker und Fanradio die Daumen drücken. Zudem überträgt der MDR die Partie im Stream und TV. Egal wo wir Fans das Spiel verfolgen. Gegen eine Wiederholung des Spiels im Mai hätte sicher keiner was. Also auf geht´s Jungs: Macht´s noch einmal!
Welcher RB-Fan denkt nicht mit glanzvollen Augen an das diesjährige Sachsenpokalfinale gegen den Chemnitzer FC zurück? An jenen Abend im Mai, an dem die Leipziger einen zweimaligen Rückstand in ein 4:2 umbogen, Timo Röttger ein Tor des Monats schoss, 17.000 Zuschauer die Red Bull Arena in einen Hexenkessel verwandelten und nach dem denkwürdigen Spiel zusammen mit der Mannschaft den Einzug in den DFB-Pokal feierten. Ein knappes halbes Jahr später kommt es am Samstag zur Neuauflage des Sachsenderbys. Im Gegensatz zum Pokalfinale begegnen sich beide Vereine diesmal – zumindest was die Liga anbelangt - auf Augenhöhe. Dennoch könnten die Ausgangspositionen vor dem 14. Spieltag kaum unterschiedlicher sein. Während sich die Leipziger am vergangenen Wochenende erstmals auf einen direkten Aufstiegsplatz vorschoben, zeigt die Stimmungskurve der Chemnitzer immer weiter nach unten.
Die Himmelblauen ließen im Sommer durch die Transfers von Marc Hensel und Ronny Garbuschewski aufhorchen und wurden von vielen Trainern als Aufstiegskandidat genannt. Selbst Gerd Schädlich machte aus den hohen Ambitionen der Sachsen keinen Hehl und „wollte nach dem letzten Spieltag unter den besten drei Mannschaften der 3. Liga sein.“ Nach einem Drittel der Saison steht der CFC nur zwei Zähler vor den Abstiegsrängen, ist von der Aufstiegshoffnung wenig übrig geblieben und Schädlich nicht mal mehr im Amt. Das Trainer-Urgestein zog nach der bitteren 0:4 Niederlage gegen Preußen Münster die Konsequenzen und trat zurück. Nun soll es Karsten Heine gelingen, den Chemnitzer FC wieder in ruhigeres Fahrwasser zu geleiten. Bei seinem Debüt verloren die Sachsen jedoch 0:1 bei Wacker Burghausen und mussten die dritte Niederlage in Folge einstecken. Erschreckend ist vor allem die diesjährige Heimschwäche der Himmelblauen. An der Gellertstraße konnte der CFC in sechs Spielen lediglich sieben Punkte einfahren und nur vier mickrige Tore erzielen.
Topscorer der Sachsen ist mit drei Toren und vier Vorlagen – wie sollte es anders sein – Rückkehrer Garbuschewski. Neben dem gebürtigen Grimmaer sollte die Leipziger Defensive ein besonderes Auge auf Anton Fink haben, der mit 61 Toren Rekordtorschütze der 3. Liga ist und auch im Mai gegen die RasenBallsportler genetzt hat. Das war es dann aber auch beinahe mit der Offensivkraft des CFC. Da die Stürmer Förster (Mandelentzündung) und Semmer (Innenbandverletzung) für Samstag mehr als fraglich sind, bleiben Heine nur wenig Optionen.
Sein Gegenüber hingegen kann nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich auf Morys, der nach seinem Muskelfaserriss aus dem Spiel gegen Heidenheim noch nicht spielfit ist, und den gesperrten Müller muss Zorniger definitiv verzichten. Obwohl das Heimspiel gegen Jahn Regensburg gewonnen wurde, kritisierte der Trainer seine Mannschaft aufgrund der spielerisch sehr dürftigen Leistung und kündigte an "kurzfristig und langfristig einige Hebel in Bewegung zu setzen". Dass der ehemalige Großaspacher bei den kurzfristigen an personelle Veränderungen in der Startelf denkt, ist sehr wahrscheinlich. Dass die Aussage des Trainers kurz nach dem Spiel aus der Emotion heraus getätigt wurde und eine Woche später nicht mehr die gleiche Gewichtung besitzt, allerdings ebenso. Demnach spricht vieles dafür, dass Zorniger seiner siegreichen Stammelf das Vertrauen ausspricht und Franke sowie Kaiser eine neue Chance gibt, ihre Passquote zu verbessern, Jung Einwürfe auch außerhalb des Spielfeldes ausführen darf und Kammlott beweisen soll, dass er mehr kann als Fouls zu ziehen. Die Aufstellung dürfte gegen Chemnitz demnach wiefolgt aussehen:
Coltorti - Heidinger, Hoheneder, Franke, Jung - Ernst, Kaiser, Kimmich - Poulsen, Frahn, Kammlott
RB Leipzig steht auf Platz 2, der Chemnitzer FC auf Rang 16. Die Rollen scheinen vor dem Spiel also klar verteilt. Aber wie für ein Deby üblich, spielen Trends und Tabellenplätze nur eine untergeordnete Rolle. Am Samstag gilt es für die Leipziger, den Kampf anzunehmen und mit einem gut gefüllten Gästeblock im Rücken, den derzeit verunsicherten Chemnitzern gleich zu Beginn den Zahn zu ziehen. Für das Sachsenderby wünschen wir dem Team um Alexander Zorniger viel Erfolg und den zahlreichen mitreisenden Fans eine gute Auto-, Bus- bzw. Zugfahrt.
F-Lion
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