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VERDIENTE PLEITE VOR 2.000 LEIPZIGERN

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Chemnitz - (27.10.2013) Etwa 2000 Fans aus Leipzig waren mit nach Chemnitz gereist. Und mussten dort mit ansehen, wie der CFC erfolgreich und verdient Revanche für die Pleite im Pokalfinale nahm.

Schade. Wieder einmal haben es die Fußballer von RB Leipzig versäumt, ihren Teil zu einem großartigen Fußballfest beizutragen. Erinnern wir uns an das Auswärtsspiel in Kiel in der Pacult-Saison, als 500 Rasenballisten ihrer Mannschaft mit dem Zug in den hohen Norden folgten und mit ansehen mussten, wie sie die letzte realistische Chance auf den Aufstieg verspielte. Oder an das Relegationsspiel in Lotte, als mehr als 2000 RB-Fans ungläubig darüber staunten, dass ihr Verein kurz davor stand, trotz hervorragender Ausgangslage doch in die nächste Ehrenrunde in der Regionalliga zu gehen. Und schließlich durften mehr als 1000 Leipziger zu Saisonbeginn den Sieg im S-Bahn-Derby in der Hölle an der Saale feiern – aber auch nur, weil der Gegner bei unzähligen Großchancen am eigenen Unvermögen scheiterte.

Nun also der nächste, nun ja, Meilenstein, was RB-Auswärtsfahrten angeht. Natürlich ist es nicht weltrekordverdächtig, wenn 2000 Fans einen Drittligisten über knapp 100 Kilometer begleiten. Aber mit Fußballvereinen, die eine jahrzehntelange Tradition mit sich herumschleppen, lässt es sich nun einmal schwer vergleichen. Für den Rasenballsport war es der mit Abstand kräftigste Support auf einer Auswärtsfahrt in der bisherigen Geschichte – für ein reguläres Saisonspiel. Vor zweieinhalb Jahren war Leipzig ja schon einmal zu Gast in Chemnitz – damals wohnten der Aufstiegsfeier der Himmelblauen etwa 70 – in Worten: siebzig – akustisch zu keiner Minute wahrnehmbare auswärtige Fans bei. Mehr Worte muss man über die Entwicklung der Fanszene von RB Leipzig in den zurückliegenden Jahren eigentlich nicht verlieren.

Diesmal waren zwölf Busse und etwa 170 Zugfahrer in die ehemalige Karl-Marx-Stadt unterwegs. Erstaunlich, wie lange eine Busfahrt von Leipzig nach Chemnitz dauern kann, dabei gab es nur eine einzige Pinkelpause. Die verzögerte sich jedoch für einen Teil der Fans erheblich, da zunächst die Hälfte der Busse abfuhr und die andere noch mindestens zehn Minuten warten musste. Dahinter steckte vermutlich ein durchdachtes Polizeikonzept, wirklich kommuniziert wurde es allerdings nicht. Währenddessen sorgte einer der Busfahrer für Heiterkeit, als er beim Rückwärtsfahren einem Lkw fast den Spiegel abriss.

Eine gute halbe Stunde vor Anpfiff kamen schließlich auch die letzten Busfahrer im Stadion an der Gellertstraße an. Die Stimmung kam zunächst ausschließlich aus dem Gästeblock, wobei es schwer fiel, gegen die dröhnende Musik anzusingen. Während des Spiels lag die größte Herausforderung dann nicht in mangelnder Bereitschaft zum Support, sondern in der Koordination der Gesänge, wofür zeitweise selbst drei Capos nicht ausreichten. Wenig hilfreich war es zudem, dass vereinzelte Fans so hackedicht zum Spiel erschienen, dass sie es nicht ansatzweise auf die Reihe bekamen, an den richtigen Stellen und im richtigen Rhythmus mitzusingen. Im Großen und Ganzen klappte der Support aber sehr gut, stellenweise war gefühlt der gesamte Block bei der Sache. Auch der dauerhafte Rückstand, mal abgesehen von der kurzen Phase nach dem 0:2, entpuppte sich kaum als Stimmungsdämpfer.

Spürbar an Kraft verlor die Unterstützung jedoch gegen Spielende. Irgendwie schien es ein Missverhältnis zu geben, zwischen dem, was die Fans auf die Beine brachten, und dem, was die Mannschaft da ablieferte. So unsagbar viele Ballverluste und Fehlpässe hatte man schon lange nicht mehr bestaunen dürfen. Zugegeben hat aber auch der CFC eine bärenstarke Leistung abgeliefert, die so wohl nicht zu erwarten gewesen war. Das Torschussverhältnis von 14:7 spricht eine klare Sprache, und allzu viele gefährliche waren bei den sieben nicht dabei. In Anbetracht der ausgeglichenen Kräfteverhältnisse in dieser Liga würde es nicht verwundern, wenn sich der Chemnitzer Fußballclub noch in den Aufstiegskampf mit einschaltet.

Das 3:1 brachte schließlich die Entscheidung, auch im Auswärtsblock. War der Glaube an den Ausgleich schon zuvor nur wenig ausgeprägt (auch wenn es ein Lucky Punch natürlich immer richten kann), war nun klar, dass die drei Punkte beim Gegner bleiben würden. Bei vielen siegte die Enttäuschung nun über die Gesangeslust – verständlicherweise. Erstaunlich jedoch, dass es keine – oder wenn, dann zumindest nur wenige – Pfiffe unserer Anhänger gab. Ein sehr ambivalentes Bild dann Minuten nach Abpfiff: Während sich einige bereits verabschiedet hatten und andere mit dem Rücken zur Mannschaft standen, spendeten viele den Jungs Applaus. Natürlich nicht als Anerkennung für die Leistung (und sicher auch nicht hämisch gemeint), sondern als Mutmacher für die weitere Saison und als Zeichen, dass auch solch eine Grottenleistung kein Beinbruch ist. Nachvollziehbar sind wohl alle Reaktionen, die es gab, schließlich variieren auch die Interpretationen dieser Niederlage zwischen „kann mal passieren“ und „die spielen schon die ganze Saison ziemliche Scheiße“.

Dankbar sein durfte die RB-Mannschaft nicht zuletzt dem Catering im Gästeblock. Eine Hütte mit zwei Fenstern, die 2000 Hungrige und Durstige abfertigen sollte, ist ein Witz, über den keiner wirklich lachen wollte. Der größere Frust galt so fast eher diesem „Service“ als der Niederlage. Erstaunlich, dass so etwas die doch so harten Auflagen für ein Drittligastadion erfüllt. Erstaunlich auch, was sich mittlerweile so unter den RB-Fans tummelt. Da wird nach dem Spiel eine Familie, die in ihrem äußeren Erscheinungsbild wohl irgendwelche Klischees (nicht) erfüllt, aus einem Bus heraus von einigen Leuten mit „Hartz IV, Hartz IV, Hartz IV“ besungen. Das ist nicht witzig, sondern verdient allein die Bezeichnung, mit der der „... Chemnitzer FC“ einige Male besungen wurde. Andere unschöne Randbemerkungen lassen sich unter selbigen im Spielbericht des Rotebrausebloggers nachlesen.

Trotz einiger grenzüberschreitender Gesänge von kleinen Gruppen, des miesen Caterings, des schlechten Spiels und der Niederlage bleibt ein Ausflug in Erinnerung, der – hoffentlich vielen – Lust auf mehr macht. Die letzten drei Punkte variieren sowieso von Spiel zu Spiel und erstere findet man wohl bei jedem Verein, der halbwegs nennenswerte Fanmassen anzieht. Ansonsten wurde gesungen, gejubelt, gelitten und gehüpft und natürlich auch an den Gegner die eine oder andere Zeile gerichtet – so wie Fußball, wenn er gelebt wird, eben Spaß macht.

Statistik:
Chemnitz: Pentke – Bankert (C), Birk, Cinar, Conrad – Garbuschewski, Stenzel, Pfeffer (78. Kegel), Hensel (63. Pusch) – Mauersberger (73. Semmer), Fink
Leipzig: Coltorti – Heidinger, Hoheneder, Franke, Jung (23. Sebastian) – Kaiser, Ernst, Kimmich (61. Morys) – Thomalla, Frahn (C), Kammlott (73. Röttger)
Tore: 1:0 Mauersberger (17.), 2:0 Garbuschewski (19.), 2:1 Thomalla (23.), 3:1 Semmer (86.)
Zuschauer: 8.305 (ca. 2.000 Leipziger)
Schiedsrichter: Günter Perl
Gelbe Karten: Birk, Conrad / Hoheneder (5), Coltorti (2), Kimmich (1)

Loch

Bild: JayneSabbath


Permalink:
https://www.rb-fans.de/artikel/20131027-ausw�rtsbericht-chemnitz.html

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