RB-Coach Alexander Zorniger vertraute der Sieger-Elf aus den letzten Spielen und ließ die Startformation unverändert. Die erste halbe Stunde war von vielen Zweikämpfen und Fehlpässen geprägt, weil beide Teams auf frühes Gegenpressing setzten und so ihre Kontrahenten permanent unter Druck setzten. So entwickelte sich ein intensives Fußballspiel, dass sich allerdings hauptsächlich im Mittelfeld abspielte und damit nichts für Fußballästheten war. Unser Team erspielte sich ein leichtes optisches Übergewicht, ohne zwingend torgefährlich zu werden. Vor allem die Pässe in die Spitze waren zu ungenau oder konnten nicht effektiv verarbeitet werden.

Bitter: Fabio Coltorti verletzte sich nach 12 Minuten bei einer Rettungsaktion unglücklich am rechten Bein und wird wohl mit Verdacht auf Innenbandriss für das restliche Jahr ausfallen. Für ihn wurde der gebürtige Leipziger Erik Domaschke eingewechselt, der sich wenig später gleich beweisen musste. Zunächst dauerte es bis zur 32. Minute, ehe die 23.421 Zuschauer die erste Großchance des Spiels zu Gesicht bekamen. Nach einem tollen Pass von Denis Thomalla scheiterte Yussuf Poulsen aus spitzem Winkel am gut reagierenden FCH-Schlussmann Brinkies. Fast im Gegenzug zog Leonhard Haas aus gut 20 Metern ab und zwang Erik Domaschke zu einer Glanzparade. In der 37. Minute war es der Rostocker Blacha, der mit einem Distanzschuss Domaschke überwand und so zur etwas überraschenden Führung traf. RB-Torwarttrainer Perry Bräutigam analysierte in der Halbzeitpause, dass der Ball eventuell haltbar gewesen wäre, wenn Domaschke ein paar Zentimeter weiter hinten gestanden hätte.

Mit einem 1:0 ging es in die Pause und unverändert in die zweite Halbzeit. Und erneut waren es die Gäste, die mit einer gelungen Aktion zum Erfolg kamen: Mendy konnte fast unbedrängt von der rechten Seite in den Strafraum flanken, Willers verlor seinen Gegenspieler Plat aus den Augen, Domaschke zögerte beim Herauskommen und schon stand es 0:2. RB-Coach Alexander Zorniger reagierte umgehend auf den Rückstand und brachte Timo Röttger für Denis Thomalla, dessen Einwechslung neuen Schwung in die Offensivbemühungen der Gastgeber brachte. Es benötigte allerdings eine Standardsituation, um den Anschlusstreffer zu erzielen: Dominik Kaiser schlänzte den Ball um die (schlecht positionierte) Mauer herum und sorgte mit seinem fünften Saiontreffer für neue Hoffnung auf Seiten der Rot-Weißen. 

In der Folgezeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Großchancen auf beiden Seiten, die allesamt (teilweise fahrlässig) ungenutzt blieben. Die Leipziger drückten die Hanseaten tief in die eigene Hälfte, die ihrerseits immer wieder durch Konter gefährlich blieben. RB Leipzig gelang es aber trotz guter Möglichkeiten nicht, den Ball noch ein zweites Mal über die Linie zu drücken und so blieb es bei der bitteren 1:2 Heimniederlage. Durch die gestrige Pleite von Verfolger Darmstadt bleibt das 1:2 zumindest tabellarisch ohne Folgen. 

Fazit: Ärgerliche,. aber nicht unverdiente Niederlage vor einer stimmungsvollen Kulisse. Die Mannschaft hat gekämpft, blieb aber insgesamt hinter ihren Erwartungen zurück. Positiv ist die tolle Choreo unserer Fans vor dem Spiel hervorzuheben. Danke dafür! Nächste Woche geht es nun zum Auswärtsspiel nach Saarbrücken, wo wir hoffentlich die Punkte bei uns behalten werden.

Aufstellung RB Leipzig:
Coltorti (11. Domaschke) – Müller, Willers, Franke, Heidinger – Kimmich (81. Kammlott), Ernst, Kaiser – Thomalla (54. Röttger)  – Poulsen, Frahn (C)

Aufstellung FC Hansa Rostock:
Brinkies – Mendy, Weidlich, Ruprecht, Radjabali – Jakobs, Haas (C), Pekovic, Blacha (61. Starke) – Plat (84. Grupe), Kucukovic (74. Ioannidis)

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Tore: 0:1 Blacha (37.), 0:2 Plat (52.), 1:2 Kaiser (60.)
Gelbe Karten: Röttger (4) - Haas, Ioannidis
Zuschauer: 23.421 in der Red Bull Arena

Rojiblanco

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