RBL GASTIERT IM SAARLAND

Leipzig - (30.11.2013) Nach der Heimniederlage gegen Hansa Rostock wollen die Roten Bullen gegen Saarbrücken wieder Zählbares einfahren. Der kommende Spielort weckt allerdings keine guten Erinnerungen.


Für das Gastspiel in Saarbrücken wünschen wir dem Team um Alexander Zorniger viel Erfolg und den mitreisenden Fans eine kurzweilige „Weltreise“. Wer der Mannschaft keine 560 km ins Saarland folgt, kann die Partie wie gewohnt im Livetcker und Fanradio verfolgen. Einen Livestream wird es diesmal nicht geben.
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Bereits am 8. Spieltag gastierte RB Leipzig im Ludwigsparkstadion. Damals unterlagen die Messestädter in letzter Minute mit 0:1 gegen den SV Elversberg. Beim zweiten Gastspiel in Saarbrücken warten nun die "richtigen" Hausherren. Diesmal soll sich die lange Anreise für Mannschaft und Fans lohnen. Auch wenn die Papierform klar für einen Sieg des Tabellenzweiten beim -vorletzten spricht, steht den Sachsen ein hartes Stück Arbeit bevor, wenn sie drei Punkte aus dem Saarland entführen wollen.
Der letztjährige Tabellenelfte findet sich diese Saison im Abstiegskampf wieder. Daran änderte auch der Trainerwechsel von Jürgen Luginger hin zu Milan Šašić bislang nichts. Beim Amtsantritt des Kroaten standen die Saarländer auf Platz 19 und auch heute belegen sie den vorletzten Tabellenrang. Trotz allem lässt ein Blick auf die vergangenen Resultate eine ansteigende Formkurve des FCS erkennen. Die Saarbrücker sind seit sechs Spielen ungeschlagen und verloren unter der Regie von Sasic überhaupt nur eine von neun Partien. Die Saarländer treffen also mit Rückenwind auf die Leipziger. Nicht zuletzt, weil sie am letzten Wochenende in Burghausen ihren ersten Auswärtsdreier in dieser Saison feiern konnten. Beim 2:1-Sieg gegen Wacker waren bezeichnenderweise die Erfolgsgaranten der Mannschaft maßgeblich am Dreier beteiligt. Philipp Hoffman (wie Rathgeber mit vier Toren Toptorjäger) erzielte ein Tor, Topscorer Ziemer (2 Tore, 4 Vorlagen) bereitete beide Treffer gegen die Oberbayern vor. Jene Kollegen sollte die Leipziger Defensive also besonders im Auge behalten. Stürmer Plut sowie Rechtsverteidiger Falkenberg fallen am Samstag gesperrt aus und werden Zornigers Mannschaft keine Sorgenfalten bereiten.
Einen weiteren Schub dürfte den Saarbrückern die Kulisse verleihen. Im Schnitt verfolgen knapp 5.000 Zuschauer im Ludwigspark die Spiele ihrer Mannschaft. Übermorgen werden es deutlich mehr sein, was nicht nur an der mittlerweile bekannten Neugier der Heimfans an RB Leipzig liegt. Für das bevorstehende DFB-Pokalspiel der Saarländer gegen den BVB war es den Fans in der zweiten Verkaufsphase nur möglich Tickets zu erwerben, wenn sie gleichzeitig Karten für die Ligaspiele gegen Münster oder Leipzig kauften. Für welche Begegnung sich die Mehrheit entschieden hat, dürfte klar sein. Apropos DFB-Pokal: Die Begegnung gegen Borussia Dortmund steigt drei Tage nach dem Spiel gegen RB Leipzig und wird den Saarbrückern sicher schon im Hinterkopf herumgeistern. Gut möglich, dass beim FCS der Fokus auf den Ligaalltag leidet, die letzten Prozent nicht herausgeholt werden. Dass sich jeder im Team für einen Einsatz gegen den BVB empfehlen will und an seine Leistungsgrenze geht, ist allerdings auch denkbar.
Nach der ersten Heimniederlage seit 591 Tagen richtete sich auf Leipziger Seite der Blick schnell nach vorne. Es wird mit Spannung erwartet, welche Wechsel Trainer Zorniger im Vergleich zum Spiel gegen Rostock vornimmt. Verzichten muss der Leipziger Übungsleiter definitiv auf Coltorti (Innenbandriss), Morys (Muskelfaserriss) und Frahn (Zerrung). Unser Kapitän zog sich die Verletzung im heutigen Training zu und muss am Samstag passen. Timo Röttgers Verletzung erwies sich erfreulicherweise als weniger schwerwiegend als zunächst befürchtet, weshalb der Mittelfeldspieler bereits wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte und mit nach Saarbrücken fährt. Aufgrund der Verletzungen und einer möglichen Systemumstellung, gleicht eine Vorhersage der Startelf diesmal dem berühmten Lesen im Kaffeesatz. Der breite Kader bietet Zorniger viele Optionen. Eine der denkbaren ist folgende: Der zuletzt im offensiven Mittelfeld blass gebliebene Thomalla vertritt Frahn im Sturm. Die vakante Position hinter den Spitzen könnte durch Fandrich besetzt werden, der schon in Darmstadt nach seiner Einwechslung zu überzeugen wusste und das zerfahrene Spiel mit seiner Ballsicherheit beruhigte. Auch der zu Saisonbeginn gesetzte Schulz könnte wieder eine Alternative für die Startelf werden und mit seiner doch beachtlichen Torgefahr helfen, die Sturmflaute der Leipziger zu beenden. Vor allem jetzt, wo die Roten Bullen auf Tormaschine Frahn verzichten müssen. Zwar wartet der Kapitän selbst seit 365 Minuten auf ein Erfolgserlebnis, aber die vier Treffer der Messestädter in den letzten vier Spielen sind für die ganze Mannschaft kein Ruhmesblatt. Wer auch immer übermorgen im Ludwigsparkstadion zum Einsatz kommt: Für die Beteiligten gilt es am Samstag die Niederlage gegen Rostock vergessen zu machen und mit dem Selbstvertrauen aufzutreten, dass man als Tabellenzweiter durchaus an den Tag legen kann. Kopf hoch, Brust raus und auf zum Auswärtssieg!
Domaschke – Heidinger, Franke, Willers, Müller – Kaiser, Schulz, Ernst – Fandrich – Thomalla, Poulsen
F-Lion
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